Das meldete am 28.12.2021 kath.net:
Gunnar Schupelius in Berliner Zeitung: Kirchen seien daran selber schuld, weil
sie stark einseitig politisieren. In der Corona-Zeit sehen Kirchen zu, wie ausgegrenzt
wird.
In Deutschland sinkt zum Jahresende die Zahl der Christen, die es zumindest
noch auf dem Papier sind, erstmals unter 50 %. Für Gunnar Schupelius, dem bekannten
Kolumnisten der "Berliner Zeitung" seien für die Entwicklung die
Kirchen auch selber dran schuld. Die Kirchen seien laut dem Journalisten stark
einseitig politisiert und verschrecken damit einen Teil des Publikums. In seiner
Kolumne schreibt er dazu: "Für evangelische Pfarrer zum Beispiel sind
Themen wie der Schutz des ungeborenen Lebens, die Familie, eine christliche
Leitkultur von untergeordneter Bedeutung. Wichtig sind ihnen Klimaschutz und
eine "Willkommenskultur gegenüber Migranten". Diese Themen
allein aber tragen für Schupelius nicht. Die Kirche ergreife ständig politisch
Partei und es gäbe keine theologische Antworten auf die großen Fragen des
Lebens.
Kritsch sieht der Kolumnist auch das Verhalten in der Corona-Zeit. Die Kirchen
haben zugesehen, wie Sterbende allein gelassen wurden und hemmungslos ausgegrenzt
oder ins Privatleben der Menschen eingegriffen wurde. 2020 haben die Kirchen
nicht widersprochen, als die Gottesdienste verboten wurde, 2021 waren Kirchen
mitbeteiligt, als Ungeimpfte vor die Tür gesetzt wurden. Besonders kritisiert
Schupelius die EKD-Vertreterin Annette Kurschus, weil die sich für eine "Impfpflicht"
aussprach und laut eigenen Aussagen "Impfverweigerer" nicht akzeptieren
könne. "Sie sollte sich nicht wundern, wenn nun noch mehr Mitglieder die
Kirche verlassen."
Soweit die Meldung. Dass die Zahl der Christen in der BRD zurückgeht, passiert
laufend, hier dazu ein Screenshot von der Site https://www.kirchenaustritt.de/:
man sieht in den letzten 30 Jahren lagen die Austrittszahlen der beiden
deutschen christlichen Großkirchen zwischen 200.000 und um die 550.000 - hier
die Jahresszahlen:
Im Jahresschnitt traten rund 150.000 Katholiken und 200.000 Protestanten aus,
die oben auf kath.net von Gunnar Schupelius angebenen Ursachen mögen zwar auch
eine gewisse Rolle spielen, Hauptursache der Austritte ist aber wohl, dass immer
mehr Leuten die Religion einfach egal ist, warum man Kirchensteuer zahlen
soll, wenn man sich mit Religion ohnehin gar nimmer befasst, das dürfte wohl
das Hauptmotiv der Austritte sein!
Hier die konkreten Zahlen von 2020: Konfessionslos 33.836.000, das sind 40,7
%, römisch-katholisch 22.193.347, 26,7 %, evangelisch 20.236.000, 24,3 %, das
waren also noch 51 %. 2021 geht das eine Prozent über der Hälfte verloren,
es wird noch ein bisschen dauern bis die Konfessionslosen die absolute Mehrheit
haben, aber das wird in ein paar Jahren geschehen. Gut gemacht!