BRD: Bischof kritisiert Ampelkoalition

Das war schon am 1.1.2022 auf idea.de, der Site der  Evangelische Nachrichtenagentur zu lesen, gefunden hat das meinereiner am 3.1. und darum gibt es hier die evangelisch-katholische Botschaft mit atheistischen Kommentaren:

Idea.de: Kritik am Regierungsprogramm von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen hat der (katholische) Bischof von Augsburg, Bertram Meier, geübt. Deren Koalitionsvertrag steht unter dem Motto "Mehr Fortschritt wagen".
Atheischer Kommentar: Fortschritt wagen, das geht auf katholisch natürlich keinesfalls! Seinerzeit in den Feudalzeiten hat man z.B. den Zölibat deswegen eingeführt, damit sich in der Kirche nicht ähnliche Strukturen bilden können wie im Feudalismus, also Pfarrer und Bischöfe ihre Pfarren und Diözesen dann an ihre Söhne vererben könnten. Das war u.a. deutlich daran zu erkennen, dass ausdrücklich allen trotz Zölibat gezeugten Priestersöhnen jedwede Art von väterlichseitigem Erbrecht verboten wurde. Heute wäre das ja völlig egal, weil der Feudalismus als völlig systembeherrschende Gesellschaftsstruktur ist längst verschwunden.

Idea.de: Neben Aussagen zu technischen, ökologischen, sozialen und kulturellem Fortschritt fehle ihm die moralische Perspektive auf der Agenda, sagte der Bischof in seiner Jahresschlussandacht am 31. Dezember im Hohen Dom. "Aller Fortschritt nützt nichts, wenn dabei der Mensch auf der Strecke bleibt: Nichts zum Lebensschutz - weder im Koalitionsvertrag noch in der Regierungserklärung", kritisierte der Bischof. An die Christen appellierte er: "Tun wir alles, dass der Mensch nicht vogelfrei wird, sondern geschützt bleibt, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod." Man dürfe das Lebensrecht vor allem der Schwachen, Kleinen und Kranken nicht opfern auf dem Altar der Selbstbestimmung. Es käme einem "Selbstmissverständnis" der Kirche gleich, wenn sie sich daran beteiligen würde, so Meier.
Atheischer Kommentar: Es geht also speziell um den Schwangerschaftsabbruch, zu den katholischen Prinzipien hatte ja lange Zeit auch das Verbot der Empfängnisverhütung gehört, daran haben sich auch in vergangenen Zeit die meisten Katholiken nicht gehalten, der Großvater mütterlicherseits von meinemeinem war so ein Katholik gewesen, der sich eisern an die katholische Moral hielt und insgesamt achtzehn Kinder zeugte. Meinereiner lebt gerade wegen dieses hohen Katholizismus, weil meine Mutter war das letzte der 18 Kinder! Gäbe es meineneinen nicht, wär meinemeinen das egal, weil meinereiner wüsste ja davon nichts...

Idea.de: Zum Hintergrund: Die Koalition will das Werbeverbot für Abtreibungen abschaffen. Wörtlich heißt es im Koalitionsvertrag: "Ärztinnen und Ärzte sollen öffentliche Informationen über Schwangerschaftsabbrüche bereitstellen können, ohne eine Strafverfolgung befürchten zu müssen. Daher streichen wir § 219a StGB."
Atheischer Kommentar: Der deutsche § 219a StGB lautet. "Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) seines Vermögensvorteils wegen oder in grob anstößiger Weise eigene oder fremde Dienste zur Vornahme oder Förderung eines Schwangerschaftsabbruchs oder Mittel, Gegenstände oder Verfahren, die zum Abbruch der Schwangerschaft geeignet sind, unter Hinweis auf diese Eignung anbietet, ankündigt, anpreist oder Erklärungen solchen Inhalts bekanntgibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft." Das Verbot wurde aber einegschränkt: "(2) Absatz 1 gilt nicht, wenn Ärzte oder auf Grund Gesetzes anerkannte Beratungsstellen darüber unterrichtet werden, welche Ärzte, Krankenhäuser oder Einrichtungen bereit sind, einen Schwangerschaftsabbruch unter den Voraussetzungen des § 218a Abs. 1 bis 3 vorzunehmen."
Die Streichung des § 219a würde die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche nicht steigern, weil es sind ja alle in der Lage, entsprechende Hilfe zu finden. Urteile zu diesem Paragraphen sind so selten, dass Einzelfälle durch die Medien ziehen, z.B. als eine Ärztin das auf ihrer Homepage anbot. Im Internet zum Thema gefunden: "Schwangerschaftsabbrüche zählen weltweit zu den häufigsten gynäkologischen Eingriffen, die Frauen unabhängig von der gesetzlichen Lage zu Abtreibungen durchführen lassen. Weltweit finden laut unsichere Abtreibungen statt, sie sind global die dritthäufigste Todesursache bei Müttern." Diese Müttertode beunruhigen die katholische Kirche selbstverständlich nicht!

Idea.de: Bischof: Mehr Glauben wagen - Meier äußerte in seiner Andacht weiter, wer mehr Fortschritt wage, dürfe sich schon die Frage stellen, ob er nicht auch mehr Glauben wagen sollte. "Dabei geht es nicht nur um Rechtgläubigkeit, sondern auch und vor allem um Glaubwürdigkeit." Alle Christen sollten dies trotz zahlenmäßigen Schrumpfens als Chance begreifen und gemeinsam als "kreative Minderheit" Kirche wieder mehr Strahl- und Anziehungskraft entwickeln.
Atheischer Kommentar: Das ist ein lustiger Vorschlag! Alle Christen mit einer gemeinsamen Handlungsweise! Es sind doch wohl in großer Mehrheitlichkeit die katholischen Kirchenmitglieder bloß noch Karteikarten, in der BRD ist mittlerweile die Zahl der Mitglieder der beiden christlichen Großkirchen unter 50 Prozent gesunken und die noch Verbliebenen sollten jetzt missionieren? Man erinnere sich wieder einmal an die katholischen Absichten der Neuevangelisierung Europas, die für 2012 geplant war und dann kommentarlos nicht stattfand - und jetzt träumt man wieder von mehr Strahl- und Anziehungskraft?