Den Zorn Gottes nicht verschweigen

Das forderte am 22.1.2022 auf der protestantischen Site idea.de der evangelikale Blogger Markus Till. Er meint dazu: "Wenn man nicht mehr von der Sünde und Gottes Zorn spricht, verliert die christliche Botschaft seine erneuernde Kraft."

Till rief dazu auf, sich immer mehr von Christus prägen zu lassen. Dazu gehöre es, auf Jesus im Gebet zu hören und sich unter die Autorität des Wortes Gottes zu stellen. Wenn jemand sage, die Bibel sei nicht mehr Gottes Wort, sei eine rote Linie überschritten. Kritik übte Till an den evangelischen Landeskirchen. Sie würden oft nur noch durch die Kirchensteuer zusammengehalten: "Einheit haben wir nur in Christus. Wo nicht auf sein Wort gehört wird, wo Menschen nicht in der Verbindung mit ihm sind, da gibt es keine Einheit."
Die freikirchliche Initiative "J17 - begründet begeistert für Jesus" verfolgt das Ziel, geistliche Leiter und Multiplikatoren zu stärken, um Menschen in ihrem Einflussbereich für Jesus zu begeistern und den eigenen Glauben solide begründen zu können.

Soweit die Textauszüge.
Es ist für unsereinen immer wieder unterhaltsam, wenn christliche Aktivisten vermeinen, mit gewissen Anstrengungen das Christentum wieder zum Lebensinhalt für viele Leute machen zu können.
Man bedenkt nicht, dass in früheren Zeiten oft für viele Menschen ein Gott der einzige Hoffnungsgeber war, dieser psychische Gottesbedarf ist in Bereich von Sozialstaaten tief gesunken, denn man hat heute die entsprechenden Sozialversicherungen und Sozialeinrichtungen, die wirklich helfen und nicht nur göttliche Hoffnungsblasen verkünden. Die Leute haben heute auch ein wesentlich höhere Allgemeinbildung als früher, vor 100 Jahren waren z.B. in Österreich das übliche Volksbildungsinstrument sechsklassige Volksschulen, heute schaut das doch ganz anders aus! Religiöse Sagenwelten haben darum zunehmend weniger Bedeutung! Und wenn die Nachfrage fehlt, dann nutzt auch das aufgeblasenste Angebot nichts! Diese Angebote wären schließlich etwa so, als würde man Autokäufern Dreiradler zum Treten anbieten!

Und der Zorn Gottes, also die Verkündigung der Hölle, ist ja schon länger nimmer im Gebrauch! Ein Gott, der Sünder mit ewigem Höllenfeuer bestraft, wäre ja doch moralisch weitaus bösartiger als der schlimmste vorstellbare menschliche Diktator! Der Hitler und seine Nazis haben viele Menschen umgebracht, ewig zu foltern, waren sie klarerweise nicht in der Lage. Darum hat man wohl den Zorn Gottes in den letzten Jahrzehnten an Lautstärke deutlich zurückgedreht und redet kaum noch von der ewigen Verdammnis durch einen unendllich zornigen bösen Gott...