Irland: Kardinal-Primas entschuldigt sich bei Missbrauchsopfern
Dublin
(KAP) Die katholische Kirche in Irland reagiert entsetzt auf den jüngsten Bericht
über sexuellen Missbrauch durch Priester in der Vergangenheit. Kardinal-Primas
Sean Brady zeigte sich "schockiert und beschämt" über den sexuellen
Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Geistliche in der Erzdiözese Dublin.
In einer Stellungnahme zu dem am Donnerstag veröffentlichten Murphy-Report entschuldigte
sich der Erzbischof von Armagh bei den Opfern und ihren Familien.
Außerdem
bat Brady die irische Bevölkerung um Verzeihung für die Vertuschung der Missbrauchsfälle
durch die Kirche. Er bedauere, dass die Kirche die Bewahrung ihres eigenen Rufes
"über die Sicherheit und das Wohl der Kinder" gestellt habe. Die Sicherheit
von Kindern sei das oberste Gebot der Kirche, so der Primas: "Niemand in
diesem Land steht über dem Gesetz". Kardinal Brady forderte alle Katholiken
auf, bei der Aufdeckung von Verbrechen voll mit der Polizei zu kooperieren.
Der
Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, hatte sich bereits in einer ersten Reaktion
für das Verhalten der Kirche entschuldigt und erklärt, er sei traurig und beschämt.
Das Böse, das vielen Kindern in kirchlichen Einrichtungen angetan worden sei,
könne niemals wieder gutgemacht werden.
Laut dem Bericht der Kommission
unter der Leitung von Richterin Yvonne Murphy hat die Erzdiözese Dublin zahlreiche
Fälle von sexuellem Missbrauch durch Geistliche über mehr als 30 Jahre hinweg
systematisch vertuscht. Der Report befasst sich vornehmlich mit Missbrauchsvorwürfen
von 1975 bis 2004, die von 320 Personen erhoben wurden. Seit Mai 2004 wurden
130 weitere Vorwürfe gemeldet.
Soweit kathpress, dem ist nicht viel
hinzuzufügen. Wenn das Vertuschen nimmer geht, ist man reumütig. Aber nicht
zu sehr. Weil die Schadenersätze an die Betroffenen wurden großteils vom Staat
bezahlt ...