Katholische Kinderschänder in Irland

Bericht von kathpress vom 30.11.2009:

Irland: Kardinal-Primas entschuldigt sich bei Missbrauchsopfern

Dublin (KAP) Die katholische Kirche in Irland reagiert entsetzt auf den jüngsten Bericht über sexuellen Missbrauch durch Priester in der Vergangenheit. Kardinal-Primas Sean Brady zeigte sich "schockiert und beschämt" über den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Geistliche in der Erzdiözese Dublin. In einer Stellungnahme zu dem am Donnerstag veröffentlichten Murphy-Report entschuldigte sich der Erzbischof von Armagh bei den Opfern und ihren Familien.

Außerdem bat Brady die irische Bevölkerung um Verzeihung für die Vertuschung der Missbrauchsfälle durch die Kirche. Er bedauere, dass die Kirche die Bewahrung ihres eigenen Rufes "über die Sicherheit und das Wohl der Kinder" gestellt habe. Die Sicherheit von Kindern sei das oberste Gebot der Kirche, so der Primas: "Niemand in diesem Land steht über dem Gesetz". Kardinal Brady forderte alle Katholiken auf, bei der Aufdeckung von Verbrechen voll mit der Polizei zu kooperieren.

Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, hatte sich bereits in einer ersten Reaktion für das Verhalten der Kirche entschuldigt und erklärt, er sei traurig und beschämt. Das Böse, das vielen Kindern in kirchlichen Einrichtungen angetan worden sei, könne niemals wieder gutgemacht werden.

Laut dem Bericht der Kommission unter der Leitung von Richterin Yvonne Murphy hat die Erzdiözese Dublin zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch durch Geistliche über mehr als 30 Jahre hinweg systematisch vertuscht. Der Report befasst sich vornehmlich mit Missbrauchsvorwürfen von 1975 bis 2004, die von 320 Personen erhoben wurden. Seit Mai 2004 wurden 130 weitere Vorwürfe gemeldet.

Soweit kathpress, dem ist nicht viel hinzuzufügen. Wenn das Vertuschen nimmer geht, ist man reumütig. Aber nicht zu sehr. Weil die Schadenersätze an die Betroffenen wurden großteils vom Staat bezahlt ...