Kein "christliches Erbe" im EU-Vertrag

Im neuen EU-Vertrag heißt es, Europa schöpfe "aus dem kulturellen, religiösen und humanistischen Erbe Europas, aus dem sich die unverletzlichen und unveräußerlichen Rechte des Menschen sowie Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit als universelle Werte entwickelt haben".

Die christlichen Politiker und Fanatiker hatten natürlich kein "religiöses", sondern ein "christliches" Erbe in diesem Text haben wollen. Am 9.12.09 äußerte sich der ehemalige französische Präsident Giscard d'Estaing in einem Zeitungsinterview über Details der Ausformulierung. Demnach hatte die Mehrheit vor allem auf Argumentation der nördlichen Staaten die Formulierung so beschlossen.

Was fürs Christentum sogar ein Vorteil ist!
Weil im "christlichen Erbe" fallen ja wohl doch solche Dinge wie Zwangstaufen, Kreuzzüge, Hexenverbrennungen, Ketzerverfolgungen, Glaubenskriege, Gegenreformation, Inquisition, Wissenschaftsunterdrückung, Bücherverbote, Antimodernismuskampf, Klerikalfaschismus mehr ins Gewicht als schöne Sakralbauten und Klosterbüchereien.
Aus Elementen der alten griechisch-römischen Kultur und Errungenschaften der Aufklärung besteht das positive Erbe Europas!