Wie die katholischen Diözesen am 12. Jänner 2010 bekannt gaben, haben
die Kirchenaustritte 2009 stark zugenommen. In Österreich sind 2009 53.216
Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten, das ist ein Plus von 12.562
und ein neuer Austrittsrekord!
Der bisherige Rekord vom Jahre 2004 lag
bei 51.731.
Im Detail:
Wien: 16.527 (+ 3.593)
St. Pölten: 4.360
(+ 676)
Linz: 9.338 (+ 2.832),
Graz: 8.875 (+ 2.308),
Salzburg: 4.441 (+ 1.134),
Innsbruck: 3.220 (+
695),
Feldkirch: 2.515 (+ 722),
Klagenfurt: 2.907 (+ 382),
Eisenstadt: 1.033 (+
203)
Der Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Erich Leitenberger äußerte dazu,
es gebe für Kirchenaustritte zwar konkrete Anlässe, die eigentlichen Ursachen
lägen jedoch sehr viel tiefer: Wer nie oder fast nie mit dem kirchlichen Leben
in Berührung kommt und sich so von der Glaubensgemeinschaft entfremde, trete
eher aus, wenn die Kirche negativ in die Schlagzeilen kommt.
Die Steigerung
der Austritte war in Oberösterreich ja erwarten gewesen, der Beinahebischof Wagner, der Umgang mit
dem beliebten Pfarrer Friedl, der Abberufung des Pressesprechers des Linzer Bischofs
verhalfen der Linzer Diözese zu einem neuen Rekordaustritt. Auch ohne solche
speziellen Vorfälle entwickelten sich in den anderen Bundesländern die
Austritte ausgezeichnet. Insgesamt sind in
Österreich 2009 fast ein Prozent der Mitglieder aus der katholischen Kirche
ausgetreten.
Leitenberger hat mit seiner Feststellung zweifellos recht. Warum sollten Leute, die nie in die Kirche gehen, denen Religion sowieso einfach wurscht ist, Mitgliedsbeitrag zahlen? Versuche, die Religion den Menschen wieder mehr aufzudrängen, bleiben wirkungslos, der liebe Erlöser Jesus wird zu einer immer belangloseren Figur.