Österliche TV-Quoten des Papstes

Der öffentlich-rechtliche ORF ist bekanntlich stark religiös durchzogen. Jeden Tag gibt es hofberichterstatterisch formulierte Religionsnachrichten in Ö1, sonntags Gottesdienste in Bild und Ton. In Österreich sind formal etwa 5,5 Millionen Menschen Mitglieder der katholischen Kirche. In der Osterzeit könnten sich diese Millionen am Ostersonntag per TV des päpstlichen Ostersegens erfreuen.

Man werfe nun einen Blick auf die ORF-Quoten:


Am 28. März sahen vormittags 54.000 Leute den katholischen Gottesdienst, das sind sind 0,98 Prozent der Katholiken, am Ostersonntag waren es 95.000, das sind 1,72 Prozent (die Formel-1-Übertragung aus Malaysia in ORF 1 ab 10:00 sahen 407.000). Den ohnehin nur jährlich auftretenden päpstlichen Ostersegen für die Stadt und die Erdenscheibe (urbi et orbi) konsumierten sogar 205.000, also 3,72 Prozent der östereichischen katholischen Kirchenmitglieder. Sensationell! Dabei hätten die ostersonntäglichen Messbesucher um 12 Uhr ja auch schon daheim sein müssen und einen Blick auf ihren irdischen Gottesstellvertreter nach Rom werfen und sich mit ihm freuen können, dass auch 2010 Jesus wieder auferstanden ist!
PS: Die "Seitenblicke" tragen nix zum Seelenheil oder so bei, die haben aber jeden Tag sechs- bis siebenhunderttausend Zuschauer ...