Die Kronenzeitungssonntagspredigt vom Chef der katholischen Kirche in
Österreich stand am 18. April 2010 unter dem Titel "Das Leben geht weiter
..."
Schönborn scheint sich ziemlich sicher zu sein, dass die
katholischen Skandale bereits ausgestanden sind. Im Text steht das recht klar:
Zuerst wurden die Taten jahrzehntelang vertuscht, die
Opfer zu Sündenböcken (man erinnere sich an den kirchlichen Umgang
mit dem Aufdecker des Groër-Skandals!), heuer ging das überhaupt nimmer, also
war man offiziell demutsvoll und versuchte gleichzeitig listenreich den Schaden
zu begrenzen.
Jetzt sieht der Kirchenchef die schweren Wochen hinter
sich liegend. Hat ja auch alles bestens geklappt! Politik und Staat tolerieren es, dass der Täterverein
auch als Opferverein agieren darf, zuständig ist jetzt die katholische Opfertante
Klasnic. Dabei wurde längst nicht alles aufgeklärt, es gibt keinerlei Regelungen
wie Opfer entschädigt werden sollen, es gibt keine Debatte darüber, welchen
Status die Opferorganisationen haben und wie die Vorgangsweise sein soll, wenn
Opfer die Unterwerfung unter die katholische Selbstprüfungskommission verweigern.
Es
ist allerdings stark zu hoffen, dass sich die Opfer diese selbstzufriedene Selbstgefälligkeit
des Herrn Schönborn nicht bieten lassen werden. An die unbeteiligten Taufscheinkatholiken
dazu der Aufruf: Hinaus aus der katholischen Kirche! Wozu diesen Verein finanziell
unterstützen, der hat genug Reichtümer! Und für die Opfer soll die r.k. Kirche
nicht zum Jesus zurückkehren, sondern ausnahmsweise anständig in die eigene
Tasche greifen! Allerdings: Freiwillig wird es da nicht viel geben!