Endlich: Marienerscheinungen in Kärnten!

Da fahren die Leute dauernd nach Lourdes, Fatima und Medjugorje oder gehen sogar zu Fuß den Jakobsweg und dabei hat der Fremdenverkehr in Österreich eh selber Zuwächse notwendig. Wer weiß, ob es in ein paar Jahren im Winter noch Schnee gibt?

Darum hat die Meldung des ORF-Kärnten vom 29.4.2010 vielleicht Goldeswert:

In Bad St. Leonhard soll am Wochenende (d. i. 1. u. 2. Mai) die heilige Jungfrau Maria erscheinen. Ein Seher aus Italien soll die Botschaft erhalten haben. Am Samstag wird an der Stelle der angeblichen Marienerscheinung eine Andachtsstelle eröffnet.
Der Seher aus Italien, Salvatore Caputa, soll in einer Botschaft im vergangenen Jahr von der Jungfrau Maria erfahren haben, dass sie in Bad St. Leonhard auf dem Schlossberg erscheinen werde, weil die nahe gelegenen Mariengrotte der Autobahnumfahrung weichen muss.
Für die heimischen Politiker ist es eine Tourismusattraktion, die Pfarre distanziert sich energisch. Pfarrer Walter Oberguggenberger würde die angekündigte Marienerscheinung am liebsten gar nicht kommentieren. "Dieses Ereignis findet überhaupt nicht unsere Zustimmung. Caputa wird auch von den Diözesen Mantova, Trient und Bozen abgelehnt."
Der Stadtpolitik kommt die angebliche Erscheinung gerade recht. Bürgermeister Simon Maier sieht die Erscheinung als angenehmen Nebeneffekt für den Tourismus. Dem Tourismusreferenten Dieter Dohr schweben schon konkretere Pläne vor: "Man könnte nach dem Symbol des Kreuzes drei Pilgerwege ausführen." Busse aus Italien mit Pilgern haben sich schon angekündigt. Am kommenden Samstag um 16.30 Uhr soll die Heilige Jungfrau erscheinen.

Soweit der ORF. Ein paar Jungfrauen, die gesichterschneidend die Oberjungfrau Maria sehen, könnten sich ja auftreiben lassen, in Medjugorje läuft dieses hanebüchene Geschäft seit vielen Jahren bestens, Einfaltspinseln und religiöse Schwachköpfe gibt es ja in Massen! Auf nach Kärnten zum Jungfrau-Maria-Schauen!

Falls in St. Leonhard doch keine Jungfrau gesichtet werden sollte: unten ist hier die Jungfrau Maria von Fatima zu sehen - sie schaut ein bisschen z'wider, weil sie nicht mit dem Kopf wackeln darf, sonst fliegt ihr die Krone hinunter.