Angekündigt
für Dorfers Donnerstalk vom 6. Mai 2010 war Roland Düringers Auftritt als
Bischof Ratzinger, Sohn des Papstes. Dabei wurde im Detail beschrieben: Die
Zuschauer staunten nicht schlecht, was da vor ihren Augen abging bei der Aufzeichnung
von "Dorfers Donnerstalk" letzte Woche. Plötzlich kommt Roland Düringer als Bischof verkleidet auf die Bühne. "Gibt es in der Kirche
auch Kondome mit Weihrauchgeschmack?", fragt ihn Alfred Dorfer. Düringer
verkörpert nicht irgendeinen Bischof, mit dem Dorfer über die Missbrauchsskandale
in der Kirche plaudern will, sondern Bischof Ratzinger - den Sohn des Papstes.
Und dieser erscheint mit einem etwa zehnjährigen Knaben: dem Enkel des Papstes.
Der minderjährige Bub steht während des gesamten Gespräches zwischen Dorfer
und Düringer auf der Bühne und muss sich deren rund zehn Minuten dauernden Auslassungen
über die Sexpraktiken und andere Skandale hinter Kirchen- und Klostermauern
anhören.
Höhepunkt des deftigen Wortwechsels ist ein Einspielfilm,
der zeigt, wie eine von Bischöfen und Pfarrern flankierte Kinderschar vor dem
Heiligen Nikolaus antritt, um zu berichten, wie brav sie sind. Und dafür Geschenke
zu empfangen, während sie die kirchlichen Würdenträger unablässig tätscheln
und streicheln. Dann taucht Roland Düringer als Nikolaus auf, fordert einen
Buben auf, sich vor ihm niederzuknien: Die Kameras zeigen die Szene nur noch
im Gegenschuss von hinten. Aber allen ist klar, was hier passiert: Nikolaus
bringt den Buben dazu, ihn mit dem Mund zu befriedigen.
Die
Presse veröffentlichte am 8.5. Szenenfotos
Soweit aus einem Vorschaubericht. Es blieben zwar gute Gags über,
wie "der Bischof von Vorarlberg bricht nicht nur jeden Sonntag das Brot,
sondern den Kindern die Rippen" (nach einer Anschuldigung eines ehemaligen
Erziehungsbefohlenen). Oder zum
Sprichwort "wer einmal lügt, dem glaubt man nicht" weiß Bischof Düringer-Ratzinger
die katholische Antwort: aber wer immer lügt, dem glauben Millionen. darauf
folgt die Frage, ob das nicht ein Verstoß gegen eines der Gebote sei, Antwort:
"Wir verstoßen nicht gegen eines unserer Gebote, wir verstoßen gegen alle
unserer Gebote."
Aber an den deftigeren
Stellen schritt die Zensur ein. Der Nikolaus-Blow-Job wurde herausgeschnitten,
aus dem "Donnerstalk" insgesamt knapp 10 Minuten wegzensiert.
Die Freiheit der Kunst, die Freiheit der Meinung, die Freiheit der Kritik:
Beim ORF nicht. Da kommt der große Zensor mit der Schere und rettet die katholische
Kirche vor allzu heftigen Attacken.
PS: Christenhand Strache und seine
freiheitlich-christliche Partei hatten übrigens bereits vor der Ausstrahlung der
Sendung eine "Sachverhaltsdarstellung" wegen "Herabwürdigung
religiöser Lehren" an die Staatsanwaltschaft eingebracht. Die Kabarettsendung
sei eine "Hetzkampagne gegen die katholische Kirche". Mit Hetzkampagnen
kennt sich die FPÖ ja aus, selber macht sie schließlich keine solchen überhaupst
nie nicht, aber gegen die volkstreue Kandidatin Rosenkranz bei der Bundespräsidentenwahl
haben die linkslinken unchristlichen und unvölkischen, roten und grünen Bolschewiken auch so gehetzt.
Gott segne
Strache, Rosenkranz, die ORF-Zensur und das christliche Abendland in Christenhand!
hier das Nichtzensierte in zwei Teilen aus YouTube:
(der zweite Teil beginnt mit einem Maschek-Einschub)
Nachtrag:
OÖNachrichten am 8.4. zur ORF-Zensur:
http://www.nachrichten.at/nachrichten/meinung/kommentar/Kommentar;art13612,387622
PPS: die strengkatholische Site kath.net wusste dazu übrigens: "ORF verletzt Gefühle von Millionen
Katholiken." Das muss ein wahres Wunder gewesen sein! Denn laut ORF-Quote hatte
die um 22h ausgestrahlte Sendung 314.000 Zuschauer ...