Vatikan: Dialog mit Atheisten

Kath.press-Meldung vom 3.6.2010:

Vatikan will Dialog mit Atheisten vertiefen - Eigene Stiftung soll 2011 Arbeit aufnehmen

Vatikanstadt (KAP) Der Vatikan will den Dialog mit Vertretern des Atheismus vertiefen. Für diese Aufgabe soll im kommenden März eine eigene Stiftung ihre Arbeit aufnehmen, wie der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Erzbischof Gianfranco Ravasi, in einem Beitrag für die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" ankündigte. Diese solle ein "ernsthaftes und von Respekt geprägtes Gespräch" zwischen Christen, Atheisten und Agnostikern fördern. Die Idee zur Gründung einer solchen Stiftung ging nach Ravasis Worten von Papst Benedikt XVI. aus. Dieser hatte sich bei seinem Weihnachtsempfang für die Römische Kurie 2009 für einen vertieften Dialog mit dem Atheismus ausgesprochen.
Mit einer Veranstaltung an der Pariser Universität Sorbonne sowie an den Sitzen der UN-Kulturorganisation UNESCO und der Academie Francaise in der französischen Hauptstadt am 24. und 25. März nimmt die Stiftung ihre Arbeit auf. In Anlehnung an den Bereich des antiken Jerusalemer Tempels, der für Nichtjuden vorgesehen war, trägt die Einrichtung den Namen "Vorhof der Völker", traditionell auch als "Vorhof der Heiden" bezeichnet. Diesen Titel hatte Benedikt XVI. in seiner Kurienansprache 2009 aufgegriffen.
Für den Dialog mit dem Atheismus war bis zu dessen Zusammenlegung mit dem päpstlichen Kulturrat 1993 der Päpstliche Rat für die Nichtglaubenden zuständig. Seither hat eine Abteilung im Kulturrat diese Aufgabe übernommen. Der Päpstliche Rat für die Nichtglaubenden geht auf Papst Paul VI. (1963-1978) zurück, der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1965 ein "Sekretariat für die Nichtglaubenden" eingerichtet hatte.

Atheistische Anmerkung: Wikipedia: Als bewusst eingesetztes Gestaltungsmittel wurde der Dialog zunächst von den Sophisten verwendet, welche ihn zur Vermittlung von Erkenntnissen oder zur Erörterung von Problemen im Sinne der klassischen Dialektik (These und Antithese) nutzten.
Nu wie dialogisiert man dann zwischen Leuten, die an Götter glauben, und Leuten, die dies nicht tun? Die Ersteren sagen: wir stellen die These auf: es gibt einen Gott. Die Letzteren antworten: wir stellen keine These auf, weil über Sachen, die es nicht gibt, kann man keine Thesen aufstellen. Und dann wird dialogisiert. Worüber? Aber man kann das auch ohne Sarkasmus sehen und neugierig sein, was dabei herauskommen soll und herauskommen wird.