Der Physiker und Wissenschaftskabarettist Prof. Heinz Oberhummer hat am 8. Mai 2011 den Vorsitz des österreichischen Zentralrats der Konfessionsfreien zurückgelegt. Zu seinem Nachfolger wurde Niko Alm gewählt, einer der bekanntesten Vertreter der laizistischen Bewegung des Landes (Laizismus-Initiative, Mitinitiator des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien etc.).
Heinz Oberhummer
und sein Nachfolger Niko Alm
Es war ein schneller Übergang. Auf Grund seiner steigenden Medienaktivitäten
und seiner erfolgreichen künstlerischen Tätigkeit (Science Busters) verkündete
Heinz Oberhummer am Sonntag bei der Vorstandssitzung seinen Rücktritt als Konfessionsfreien-Chef.
Kurz darauf war Alm als sein Nachfolger bestätigt. "Uns war wichtig, dass
der Verband der atheistischen und humanistischen Vereine des Landes handlungsfähig
bleibt, um die laufenden Projekte und Vorhaben reibungslos weiterzuführen zu
können", so Niko Alm, Chef des Mikromischkonzerns Super-Fi.
Der TU-Wien-Professor und Wissenschaftskabarettist Oberhummer hatte es in
den eineinhalb Jahren seit der Gründung des Zentralrats der Konfessionsfreien
geschafft, den Verband als Interessensvertretung der etwa zwei Millionen Österreicher
ohne religiöses Bekenntnis (orB) zu positionieren. Auch wenn der Zentralrat
der Konfessionsfreien keinen Alleinvertretungsanspruch für diese Bürger und
Bürgerinnen erhebt, hat sich Heinz Oberhummer immer dafür eingesetzt, dass diese
die gleichen Rechte erhalten, wie all jene, deren religiöse Weltanschauung vom
österreichischen Staat anerkannt wird.
Zuletzt vertrat er auf Einladung der Grünen deren Anliegen bei einer parlamentarischen
Enquete zum Thema Ethikunterricht. Eine offizielle Einladung durch das Parlamentspräsidium
war den Konfessionsfreien noch verwehrt geblieben. Auf anderer Ebene erreichte
Oberhummer eine symbolische Anerkennung der laizistischen Bewegung: Bundespräsident
Heinz Fischer empfing im Februar 2011 erstmals offiziell Vertreter der Konfessionsfreien
als gleichberechtigte Gesprächspartner.
Niko Alm kommentiert den Vorsitzwechsel: "Heinz Oberhummer hat den Konfessionsfreien
eine Basis in Österreich verschafft. Hier bleiben wir aber nicht stehen: In
den nächsten Wochen und Monaten werden wir unsere Standpunkte im öffentlichen
Diskurs weiter vertiefen, damit Laizität auch in Österreich zum Grundkonsens
gehört."