Ratzinger trifft Petrus

Die katholische Kirche hat es ja ganz besonders mit der Tradition. Dem Jesus wird die Gründung der katholischen Kirche in die Sandalen geschoben (er war maximal ein Kritiker der damaligen mosaischen Kleriker und ein Verkünder eines nahen Weltuntergangs), Petrus ist der Fels auf dem die Kirche errichtet wurde - siehe "Das 37. Wort zum Sonntag, den 21. August 2011" und Ratzinger ist der Petrus von heute.

Dem Petrus wird allerdings nachgesagt, er sei auch fürs Wetter zuständig, wie es im Heiligenlexikon heißt: "Petrus schließt in mittelalterlichen Darstellungen des Jüngsten Gerichts das Himmelstor, die Paradiesespforte, auf, der Schlüssel ist in den Darstellungen sein Attribut. Diese himmlische Rolle machte ihn auch zum "Wettergott": er entscheidet, ob die "Himmelsschleuse" zum Regnen geöffnet wird. Der Volksglaube hat Petrus hier an die Stelle des germanischen Gewittergottes Thor gesetzt, der auch das Wetter machte und die Wolkenschleusen öffnete."

Was war nun in Madrid am 20.8.2011? Der heutige Petrus namens Joseph Ratzinger, vulgo Benedikt XVI., sollte als großes Finale des Weltjugendtags auf dem Flughafengelände "Cuatro Vientos" das Abendgebet sprechen. Den ganzen Tag hatte es eine elendige Hitze von bis gegen 40 Grad gehabt, am Flughafen hatte sich laut katholischer Verlautbarung die Million versammelt, die bei größeren Papstauftritten presseaussendungsmäßig obligat ist.

Da passierte es dann. Petrus ließ einen kräftigen Wind fahren und öffnete die Himmelsschleusen. Dem Ratzinger blies der Wind sein Käppi fort und warf das Weltjugendtagskreuz um. Dann war erstmal finito. Nach zwanzig Minuten Pause verzichtete der Papst auf seine Predigt, sowie auf sonstige Verkündigungen, er richtete nur ein paar Grußworte ans Publikum und schloss mit "der Herr schenkt euch mit dem Regen viel Segen".





Das wettermäßige Einschreiten vom Petrus (oder war's doch Thor, der Germanenwettergott?) verhunzte den ganzen Abend. Ratzinger hatte vorgehabt, sich wieder einmal seinem Lieblingsthema zu widmen, er wollte über den Relativismus schimpfen und außerdem ein bisschen Reklame für den Priesterberuf machen. Auch sollte er Fragen von jungen Leuten beantworten.
Die päpstlichen Ausführungen fielen aus, die Antworten blieben offen.
Nur das geplante Abschlussfeuerwerk fand statt..