Diese Zweikämpfe zwischen Weihnachtsmann und Christkind kamen beim Publikum
unterschiedlich an. Wie die Kronenzeitung am 11.11.2011 berichtete, gab es gegen
diese Werbespots sogar elf Beschwerden beim Werberat. Die Krone schreibt: "Es
ist eine Werbeidee von Telering, die zurzeit die Gemüter potenzieller Konsumenten
erhitzt. Denn die Konsumenten sehen es offenbar nicht gern, wenn das allseits
beliebte Christkind vom Import- Schlager aus Übersee verdroschen wird."
Aber auch Religiöse haben ihre Einwände: "Verhöhnung der Symbole religiöser
Feste!" Pow, da fragt man sich allerdings schon: Wo ist da das Symbol religiöser
Feste? Dass man sich zu Weihnachten was schenkt, war schon ein heidnischer Brauch,
es war ein Fest der nun wieder länger werdenden Tage, das dann von den christlichen
Despoten für ihre Zwecke okkupiert wurde. Jesus wurde zur Wintersonnenwende
geboren und feiert seine Auferstehung zur Frühjahrssonnenwende. Was auch andere
Götter gerne gemacht haben, weil mehr Licht im Winter und das Erblühen der Natur
im Frühling waren klarerweise wichtige Punkte im Jahresablauf der alten Völker.
Und was ist jetzt das "Symbol religiöser Feste"? Das Christkind
oder der Weihnachtsmann? Das Christkind im Werbeclip ist eindeutig nicht das
Jesus-Christus-Kind, sondern eine geflügelte Fee, der Weihnachtsmann heißt in
den USA zwar "Santa Claus", ist also das, was bei uns der Nikolo ist,
aber der Nikolo bringt seine Gaben in unseren Breiten an seinem Namenstag am 6. und nicht am 24.
Dezember.
Telering will die beiden Spots nun doch nicht mehr senden. Aber vermutlich
nicht aus religiösen Gründen. Schließlich schmeißt man keine Frauen gegen Regale,
auch keine, die Karate können. Aber ein bisschen zum heutigen Faschingsbeginn
passt das auch.