Am 14.2.2012 berichtete der STANDARD über die Volksabstimmung in der nö.
Gemeinde Gföhl, wo von 67 % der Abstimmenden die Errichtung des geplanten europaweit
größten Buddhistentempels (Stupa) abgelehnt wurde. Der Standard ist zwar
erfreulicherweise regelmäßig recht kritisch zur katholischen Religion, aber
wie es leider inzwischen fast zur Regel geworden ist, berstend vor Wohlwollen
gegenüber Religionen, die hierzulande entweder als exotisch gesehen werden oder
mit der Migration verbunden sind. Somit gibt's diese kritische Auseinandersetzung
mit Buddhismus und Islamismus praktisch überhaupt nicht.
Zu Gföhl
beklagte sich im Standard der buddhistische Mönch Bop Jon Sunim, dass es die FPÖ und
Ewald Stadler gewesen wären, die die Gföhler Bevölkerung gegen den Tempel aufgehetzt
hätten, speziell wären Vorwürfe erhoben worden, nach denen der Dalai Lama
einen diktatorischen Gottesstaat einsetzen und mit einen blutigen Religionskrieg
gegen Andersdenkende die Welteroberung anstreben wolle, dem Buddhismus sei auch
eine Nähe zum Nationalsozialismus vorgeworfen worden und außerdem öffnete durch
unklare Aussagen über Sexualität mit Kindern im Buddhismus der Pädophilie Tür
und Tor geöffnet. Alles laut Sunim nicht wahr.
Die Durchsicht der dazu im Internet auffindbaren Materialien zeigte tatsächlich,
dass die Ablehnung des "Stupa" genannten Tempels durchwegs von konservativ-christlichen
Kreisen ausging, inklusive einer Sondernummer der Zeitschrift der Piusbrüder.
Aber es ist leider so, dass Rechte und Konservative nicht automatisch im Unrecht
sind, wenn sie was äußern. Die geäußerten Meinungen dürften großteils auf die
Texte des Ehepaares Trimondi zurück gehen, das eine Reihe diesbezüglicher Publikationen
veröffentlicht hat.
Um die Angelegenheit von links zu beleuchten und
den o.a. Vorwürfen eine seriösere Quelle als die Piusbrüder zu geben, habe ich
aus meinem Archiv
Unterlagen aus dem Jahre 2008 ausgegraben: Im Oktober 2008 hielt der bekannte
Kritiker des tibetischen Buddhismus, Colin Goldner, in Graz und Linz zwei Vorträge
über dieses Thema. Ich habe dazu nun eine Colin-Goldner-Extraseite eingerichtet, wo der Vortrag
über elf mp3s angehört werden kann, gleichzeitig hier einige Links zu weiteren Texten
von Goldner zu diesem Themenbereich: Dalai
Lama - Ein Gottkönig hat Geburtstag, Colin Goldner im Interview
("Der Dalai Lama ist eine Witzfigur") und ein Interview
in den OÖN vom 25.10.2008, plus die Homepage
des Alibri-Verlages über den tibetischen "Gottkönig".
Jedwede Religion verdient sich kritische Auseinandersetzungen! Keine
Religion ist gänzlich harmlos. Im Buddhismus gibt es eine breite Streuung, die
extremistischste Variante ist der tibetische Buddhismus. Der Dalai Lama ist
hierzulande als lächelnder älterer Herr bekannt, auf welch entsetzliche Art
die Gläubigen in der tibetischen Spielart des Buddhismus geistig terrorisiert
wurden und werden, kann man sich im obigen Vortrag anhören. Die Karmalehre ist
eine der widerwärtigsten religiösen Erfindungen: Wer nicht spurt, wie es die
Mönche verlangen, dem werden Höllenstrafen und Wiedergeburtstrafen angedroht,
die selbst die katholischen Höllen- und Fegefeuerfolterungen problemlos zu überbieten
vermögen.
Es ist zwar vermutlich "politisch korrekt", den
Buddhismus nicht mit kritischen Augen zu sehen, aber auch in diesem Fall
ist "politisch korrekt" ein Synonym für "politisch dumm"!