In Sachen der Vorgaben der katholischen Kirche, in Hinkunft religionsfrei
Verstorbene aus dem Hinterhalt zu missionieren (siehe Info Nr.
766), hat Sepp Rothwangl, Betroffener katholischer Missbrauchstraditionen
und auch Betroffener einer mit Gewalt katholisch gemachten Verabschiedung,
an den Übeltäter, den Pfarrer von Veitsch, einen Offenen Brief verfasst:
Herr
Franz Higatzberger!
Diese Aussendung
der Konferenz Ihrer Oberhirten, die ich als Aufruf zur Leichenschändung betrachte,
ruft mir Ihr aufdringliches und mich störendes Verhalten bei der Verabschiedung
am Sarg meiner Mutter vor zwei Monaten wieder in Erinnerung, das ich schon vergessen
wollte.
Meine Mutter und unsere Familie haben sich bewusst für eine Einäscherung
und eine schlichte aber würdige Verabschiedung ohne katholischen Humbug entschieden.
Ihre
Eindruck schindende Anbiederung am Sarg meiner Mutter hat nur aus Rücksichtnahme
auf meine Brüder nicht mit Ihrer Rausweisung durch mich geendet.
Auch das
Gebimmel ihrer Kirchenglocken vor und nach der Trauerfeier war obsolet, störend
und rücksichtslos.
Akzeptieren Sie, dass ich Belästigungen durch sinnlose
kirchliche Rituale und Gebräuche nicht dulde und mich dagegen verwehre, da ich
weder daran glaube, noch irgendeinen Nutzen darin sehe. Sie und Ihr Aberglauben
haben kein Recht, sich überall einzumischen!
Würden Sie es dulden und zur
Kenntnis nehmen, dass in Zukunft auch bei Ihren Feiern keinerlei Rücksicht genommen
wird und Störungen erfolgen werden?
Es gibt Gründe, warum es für meine
Mutter kein kirchliches Begräbnis gab.
Sie und das Vorgehen Ihrer katholischen
Kirche nach Kinderschändungen durch ihre Kleriker, deren Vertuschung und das
Schleichen aus der Verantwortung vor Entschädigung durch den Einwand der Verjährung
haben sich mein Vorgehen selbst zuzuschreiben.
Ihre Kirche ist verantwortungslos
und verjährt!
Ich gestehe Ihnen sogar zu, dass Sie sich der beleidigenden
Wirkung Ihrer Handlung vielleicht gar nicht bewußt waren, und eventuell sogar
glaubten, richtig zu handeln. Ebenso erkennt die ganze katholische Kirche die
Verwerflichkeit ihrer Lügen und Verbrechen nicht und ist nicht bereit
ist, außer mit leeren Lippenbekenntnissen ihre Schuld einzubekennen und Schaden
wieder gut zu machen. Statt dessen versucht Ihre Kirche mit ihrem eigenen
Schiedsgericht Betroffene ihrer eigenen Verbrechen abzuurteilen, was einer Entwüdigung
des Rechtsstaates und der Betroffenen gleichkommt. Und das schwerwiegendste
an der Sache: Die Täter werden nicht zur Rechenschaft gezogen. Dafür gibt es
weder Entschuldigung, noch eine Rechtfertigung.
Aus diesem Grund hat Ihre
Kirche jede Achtung verloren und alle die sich weiterhin zu ihr bekennen und
nichts zu ihrer Reinigung tun, verdienen ebenso tiefste Verachtung, Geringschätzung
und Schande.
Die Schande und die Schuld gebührt den Schändern.
Es
bleibt Ihnen überlassen, ob Sie antworten wollen.
Sepp Rothwangl
Obmann
der Plattform kirchlicher
Gewalt
Volksbegehren
gegen Kirchenprivilegien
Konkordatsfreies
Staatsgebiet und Pilgerverbotszone