Vatikan zum Erdbeben-Jahrestag in Japan: "Wir haben keine Antwort"
Anlässlich
des Jahrestages der Katastrophe vor einem Jahr erinnerte Vatikansprecher Pater
Federico Lombardi an die Folgen des Erdbebens und Tsunamis, die Tausende Menschen
in Tod, Armut und Obdachlosigkeit stürzten und die in der Präfektur Fukushima
eine Atomkatastrophe auslösten. 20.000 Menschen seien durch das Unglück am 11.
März 2011 ums Leben gekommen, erinnerte Pater Lombardi in seinem wöchentlichen
Editorial für Radio Vatikan; auch im erdbebenerprobten Japan habe die Katastrophe
jede Größenordnung gesprengt:
"Das Vertrauen in die Wissenschaft, in
die Notfallpläne, in die gesamte Energiepolitik eines fortschrittlichen und
gut organisierten Landes sind radikal in Frage gestellt worden. Heute sind in
Japan vier Atomkraftwerke in Funktion, und fünfzig stehen still. Die Wissenschaftler
denken, dass der Erdstoß im vergangenen Jahr zur Instabilität (im Gefüge der
Erdplatten, Anm. d. Red.) geführt hat, was ein weiteres großes Erdbeben wahrscheinlich
macht. Das Leben und die Erwartungen haben sich verändert. Wir alle haben den
Mut, die Würde und die Solidarität bewundert, mit denen das japanische Volk
auf die Tragödie reagiert und die Folgen ertragen hat."
Warum lässt
Gott solch ein Unheil zu? Diese Frage sei bei dem Unglück vielen Menschen und
auch so manchem Gläubigen durch den Kopf gegangen, fährt der Vatikansprecher
fort, ein japanisches Kind habe sie am Karfreitag vergangenen Jahres in einer
Fernsehsendung an den Papst gerichtet. Und Benedikt XVI. habe Folgendes geantwortet:
"Auch
ich frage mich, warum. Wir haben keine Antworten, aber wir wissen, dass
Jesus gelitten hat wie ihr, unschuldig. Gott liebt mich, steht auf meiner Seite,
und eines Tages werde ich verstehen, dass dieses Leiden nicht leer war. Du kannst
sicher sein, dass wir mit dir sind und mit allen japanischen Kindern, die leiden.
Beten wir zusammen, dass es für euch so bald wie möglich Licht werde."
Allerdings gab es 2011 durchaus Leute, die das japanische Erdebeben und
die Existenz Gottes auf einen Nenner bringen konnten. Am
14. März 2011 hat in den USA der besonders christliche Radiomoderator Glenn
Beck gemeint, Gott könnte die Katastrophe in Japan aus Zorn über das Verhalten
der Menschheit ausgelöst haben. Er könne dies zumindest nicht ausschließen,
es sei eine Botschaft geschickt worden: 'Hey, you know that stuff we're doing?
Not really working out real well. Maybe we should stop doing some of it.",
Becks Rat damals: Gott durch die Einhaltung der zehn Gebote zu besänftigen.
So kann man's auch sehen und hätte damit sogar einen schönen Gottesbeweis. Warum
traut sich der Vatikan nicht, das auch so zu sehen? Lebt fromm und gottesfürchtig,
weil Sünder müssen damit rechnen, tsunamisiert zu werden!
Der Windischgarstner
Pfarrer und Beinahebischof Wagner hat das schließlich 2005 beim Hurrikan in
New Orleans auch so gesehen:
Und
am 2.2.2010 konnte Hans Rauscher im Standard über
Wagner folgendes vermelden:
Piusbruder-Bischof
und Holocaustleugner Williamson hat das japanische Erdbeben voriges Jahr sogleich
streng katholisch betrachtet: "Wenn irdisches Leiden bremsend auf die
Sünde wirkt und somit helfen kann, Seelen in den Himmel zu führen, dann kann
Gott - welcher sicherlich auch Herr über die tektonischen Platten ist - ohne
Schwierigkeiten die Leiden einsetzen, um die Sünden zu bestrafen. (..) Durch
die in den letzten Jahren stetig steigende Zahl von Erdbeben und anderen Naturkatastrophen
auf der ganzen Welt will Gott sicherlich unser aller Aufmerksamkeit wecken".
Die Japaner sollten glücklich sein, weil sie einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden
Gottesstrafen bekommen hätten.
Strengkatholisch betrachtet haben Wagner
und Williamson recht und nicht Ratzinger. Es gibt eine katholische Antwort auf
Katastrophen, man muss dazu nur wieder den abgrundbösen katholischen Gott propagieren, den
man bis zum 2. Vatikanum verkündet hat.