Ägyptens Präsidentenwahl

Die erste Runde der ägyptischen Präsidentenwahlen brachte ein bemerkenswertes Resultat. Bei den Parlamentswahlen hatten die Muslimbrüder und die Salafisten mehr als zwei Drittel der Mandate erreicht, gleichzeitig aber zeigte sich inzwischen im Alltag, dass dadurch durchaus Allahs Segen nicht über die ägyptische Menschheit gekommen war.

Das Endresultat der ersten Runde:

1. Muhamed Mursi (Ersatzkandidat der Muslimbrüder) 5,764,952 (24.78 %)
2. Amhed Shafiq (letzter Premier Mubaraks) 5,505,327 (23.66 %)
3. Hamdeen Sabbahi (Nasserist und Säkularist) 4,820,273 (20.72 %)
4. Abul-Fotouh (ehem. Muslimbruder) 4,065.239 (17.47 %)
5. Amr Moussa (ehem. Außenminister) 2,588,850 (11.13 %)
Diese Kandidaten erreichten 97,76 % der abgegeben gültigen Stimmen. Die Stimmen verteilen sich auf Islamisten und Nichtislamisten ca. 42:56.

Das hört sich an sich nicht so schlecht an. Aber ob die Teilnehmer der revolutionären Aktivitäten jetzt wieder einen Mubarak-Mann wählen, darf bezweifelt werden. Der Drittplatzierte Sabbahi wäre ihr Kandidat gewesen. Voraussagen zu wagen, macht nicht viel Sinn, klarerweise wäre trotzalledem ein Shafiq besser als ein Mursi. Weil im letzteren Fall hätten die Klerikalen das Land voll im Griff und die Errichtung einer Islamischen Republik Ägypten wäre wohl kaum mehr zu verhindern.