Wie ja schon mehrfach berichtet, hatte die katholische Kirche während
des Besuches von Papst Wojtyla 1983 in Wien auf öffentlichen Grund im Donaupark
ein riesiges Metallkreuz aufstellen lassen, das nach der Veranstaltung demontiert hätte werden sollen. Es blieb aus unerfindlichen Gründen stehen
und rostete fleißig vor sich hin. Schließlich war es 2010 so verrostet, dass
der Einsturz drohte, es sollte daher abmontiert werden, die Wiener Diözese war
vorerst damit einverstanden. Aber kath.net, ÖVP, FPÖ und in der Folge auch die
katholische Kirche waren dagegen, gefordert wurde nun, das "Papstkreuz" genannte Gestell
sollte demontiert, entrostet und wieder aufgestellt werden, bezahlen sollte
das zu erheblichen Teilen auch die öffentliche Hand. Der Wiener Bürgermeister
Häupl hat ja immer ein offenes Ohr für irgendwas Populistisches und da 2010
Gemeinderatswahlen in Wien waren, war ihm um ein paar hunderttausend Euro aus
der Gemeindekasse nicht leid, sein Geld ist es ja nicht und Horden von eifrigen
Katholiken würden ihn deshalb lieben und bei der Wahl für ihn stimmen!
2011
wurde diese unsagbar depperte Aktion tatsächlich durchgeführt, aus einem
Provisorium wurde ein Dauerbauwerk. Bauverhandlung gab es keine, alles lief
wie in Saudi Arabien: Die Mufti riefen und der Scheich tat, was Allah verlangte,
einschließlich, dass in Zukunft die Gemeinde für den Erhalt dieses hl. Metallgestells
zuständig ist. Siehe Infos Nr. 207, Nr. 406,
Nr. 661, Nr. 672,
Nr. 917.
Am 16. Juni 2012 wurde das Kreuz nun auch noch neu eingeweiht, die Diözese
Wien hatte die Wiener Bevölkerung zu dieser Weihe eingeladen. Mit erbärmlich
geringem Effekt: maximal 200 Leute versammelten sich im Donaupark, um dieser
Veranstaltung beizuwohnen, Bürgermeister Häupl hatte angesichts dieses völligen
Debakels seine Teilnahme abgesagt und schickte irgendeinen Stadtrat, der dann
dort herumstehen durfte. Der ORF berichtete in seiner Sendung "Wien heute"
um 19h ausführlich: ganze 32 Sekunden war der Bericht lang, aus dem die nun
hier folgenden Screenshots stammen:
die
Volksmassen versammeln sich
rund
50 Leute sind auf diesem Ausschnitt ums Kreuz zu sehen
Schönborn
guckte bei seiner Segnung auch eher frustriert in die Gegend und der Herr Stadtrat Ludwig
stand neben ihm, bekreuzigte sich, aber er freute sich über Mt 5,3, selig sind
die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.