Bischöfliche Pressekonferenz

Nach dem Ende der herbstlichen Bischofskonferenz hielt Oberbischof Schönborn am 9.11.2012 eine Pressekonferenz ab. Kath.press war zu entnehmen, worüber man dort gesprochen haben soll.

Zum Beispiel nicht über die Pfarrerinitiative.
Kath.press: Auf die Pfarrerinitiative angesprochen sagte der Kardinal, dass diese diesmal nicht auf der Tagesordnung der Bischofskonferenz gestanden sei. Gespräche mit Vertretern der Initiative würden aber "laufend" stattfinden, "vor allem in den Gremien der Priesterräte und Pastoralräte, die es in jeder Diözese gibt". "Das ist die normale Form, wo Gespräche zwischen Bischöfen und Priestern und auch unter der Priestern stattfinden und wo das Thema 'Pfarrerinitiative' Platz hat." Gerade für die Erzdiözese Wien wolle er von einem "sehr offenen Gesprächsklima" im Priesterrat sprechen, so der Kardinal: "Man kann auch mit unterschiedlichen Standpunkten leben. Wir vertragen eine Portion Pluralismus. Natürlich gibt es Grenzen, wo die Gemeinschaft des Glaubens infrage gestellt wird. Aber dort sind wir nicht."

Schaut also nicht so aus, als rede der Schönborn mit dem Schüller. Dafür war in Sachen der anstehenden Bischofsernennungen dem Standard vom 10.11. folgendes zu entnehmen: Ginge es nach Caritas-Direktor Michael Landau, stünde ein Kandidat bereits fest: Helmut Schüller, ehemaliger Caritas-Chef und nunmehr Sprecher der Pfarrerinitiative sei ein "hervorragender Bischofskandidat". Schönborn meinte zu den anstehnden Bischofsbestellungen, die Befragungen seien abgeschlossen, wann die Ernennungen erfolgen werden, wisse er nicht, weil "ich habe keine prophetischen Gaben".

Weiter in Sachen Pressekonferenz: Von der rechtsextremistischen Site kreuz.net distanzierte sich Schönborn heftig, es handle sich dabei um "kein katholisches Medium", das sei seit langem sichtbar. Auch gebe es schon seit längerem klare Distanzierungen seitens der Bischofskonferenz von "kreuz.net".

Besonders setzte sich Schönborn für die Religionsfreiheit ein: Zu den Gesprächen, die die Bischöfe in Brüssel mit Vertretern der EU-Institutionen führten, ging Kardinal Schönborn u.a. auf das Thema Religionsfreiheit ein. Man habe den Bischöfen versichert, dass Religionsfreiheit ein "Schlüsselthema für die Außenpolitik der Europäischen Union ist". Inwieweit das tatsächlich in der Praxis deutlich wird, wage er nicht zu beurteilen. Es wachse aber innerhalb Europas das Bewusstsein, dass die Frage der Religionsfreiheit eine "Schlüsselfrage für Demokratie und demokratische Werte ist", betonte Schönborn.

Das ist immerhin bemerkenswert, weil die katholische Kirche hat Religionsfreiheit erst in den 1960ern anerkannt, die Piusbrüder haben sich danach speziell auch deshalb abgespalten und verlangten in den Gesprächen über die Rückkehr in den Schoß der r.k. Kirche die Rücknahme dieser Anerkennung. Denn schließlich ist die katholische Kirche nach dem seit dem 15. Jahrhundert geltenden Dogma die alleinseligmachende Kirche, außerhalb derer es kein Heil gäbe.

Der Satz "Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet, glaubt fest, bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche - weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter - des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod der Kirche anschließt" ist eine sogenannte Glaubenswahrheit, die kann der Herr Schönborn nicht einfach abschaffen.

Das Problem, das die Bischöfe zu solchen Äußerungen bewegt, ist es offenbar, dass der Islam diese Position auch heute mit Nachdruck vertritt, das islamische Glaubensbekenntnis beginnt mit La ilaha illa, Muammadun rasulu 'llahi - es gibt keinen Gott außer Gott (Allah), Mohammed ist sein Prophet. Also wozu Religionsfreiheit? Die Gottesfrage ist klar entschieden, es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet. Was dazu führt, dass diese islamistisches Grundbekenntnis in vielen Staaten konkret angewendet wird. So wie seinerzeit weltweit die katholische Lehre, da gab es auch keinen Wotan, Teutates oder Quetzalcoatl mehr. Aber dazu hat die katholische Kirche bisher nicht viel zu sagen gehabt.

Also recht viel konferiert haben die Herren Bischöfe nicht, die herbstliche Vollversammlung hat außer Spesen für die kath. Kirche nix gebracht, weder der Religion mehr Glauben, noch für unsereinen mehr Unterhaltung.