Weihnachten ist das zweitgrößte Christenfest im Jahr, weil religiös gesehen
ist das Osterfest mit der Sage von der Auferstehung des sogenannten Erlösers
wichtiger, aber im Lebensalltag hat Weihnachten den Vorrang, einfach schon deshalb,
weil die Zeit der Wintersonnenwende seit Urzeiten zu den menschlichen Jahresfesten
gehörte: endlich wurden die Tage wieder länger! Wie sehr interessiert nun das
religiöse Geschehen die Menschen? Zu Weihnachten gehen weitaus mehr Menschen
in die Kirche wie das restliche Jahr, aus Familientradition oder um der Oma
eine Freude zu machen. Aber schauen wir bei den ORF-Quoten nach. Da braucht
niemand irgendwohin gehen, da kann jeder daheim im Lehnstuhl und mit Fernbedienung
seine religiösen Bedürfnisse ausleben.
Die katholische Messe am 25.1.2012
brachte eine Quote von 79.000, der 24-minütige mittägliche Weltsegen vom irdischen
Jesusstellvertreter Ratzinger 186.000. Das sind im Vergleich zu 2011 um
4.000 mehr TV-Messbesucher und um 7.000 weniger TV-Gesegnete. Als Vergleich:
die "Zeit im Bild" um 13h hatte 189.000 Zuschauer, das lag im übichen
Bereich für Nichtsarbeitstage.
Die
katholische Kirche hatte nach eigenen Angaben Anfang 2012 immerhin noch 5,4
Millionen Mitglieder in Österreich, also hat in etwa einer von dreißig Katholiken
"urbi et orbi" gesehen, was für eine Massenfreude an der Geburt des
Herrn!