Steffen, der bekannte Wichtel vom Jesus-Kanal (siehe dazu z.B. Info Nr.
756) ist ganz begeistert von einer Aktion, die er für einen Gebetstest hält.
Beim evangelikalen Verein "Pro Christ" beten Freiwillige nämlich
bis März für Leute, die sich bei ihnen Gebete zu bestimmten Anliegen bestellen
(Näheres dazu auf Info Nr. 1147). Das veranlasst
Steffen zur Hoffnung, diese Gebete würden Erfüllung finden und damit Atheisten
in Bedrängnis bringen, wie er lautstark
(2,5 Minuten lang) verkündet:
(Einschub vom 18.4.2013) Nachdem die Atheisten durch die
nicht vorhandenen Gebetswunder überhaupt nicht in Bedrängnis geraten sind, hat
der Steffen seine großmäulige Wunderankündigung vom Netz genommen, leider fehlt
jetzt dieser unfreiwillig recht komische Video-Clip, aber dafür gibt es zwei
andere Clips, die den Steffen beinhart vorführen:
(Weiter
im Originaltext der Info Nr. 1233) Klarerweise werden sich
praktisch nur Gläubige an "Pro Christ" um diese Gebetshilfen wenden
und klarerweise werden alle, denen es bei ihrem Gebetsproblem hinterher ein
bisschen besser geht, dies mit den Gebeten verbinden.
Aber solche
Versuche macht man wissenschaftlich nicht offen, sondern wie der Fachausdruck heißt im "Doppeltblindversuch".
In den USA wurde sowas tatsächlich vor einiger Zeit gemacht. Drei größere Gruppen
von Herzpatienten wurden beobachtet, für eine Gruppe wurde gebetet und die Betroffenen
wussten davon, für eine andere Gruppe wurde ebenfalls gebetet, aber die wussten
davon nichts und eine dritte Gruppe diente als Kontrollgruppe, es wurde nicht
gebetet und niemand dort
wusste etwas davon, dem Spitalpersonal war diese Zuordnung nicht bekannt.
Das
Ergebnis: Die erste Gruppe, also die Leute für die gebetet wurde
und die dies wussten, schnitt schlechter ab: offenbar machten sich die
Leute in dieser Gruppe wegen des Betens Sorgen um ihre Gesundung und das behinderte ihre Genesung,
die 2. und 3. Gruppe unterschieden sich praktisch nicht.
Steffen
kennt natürlich diese Studie nicht und glaubt nun tatsächlich, wenn ein paar
prochristlich Bebetete im März dann verkünden, das Ischias sei besser oder der
Sohn folgsamer, dies wäre durch die Gebete passiert.
Drum
sollte "Pro Christ" einen Versuch mit mir machen: Meine Titanplatte
mit den 13 Schrauben im rechten Unterschenkel habe ich hier ja schon verwendet.
Steffen und alle Prochrist-Aktivisten sollen bis zum Ende der Aktion dafür beten,
ihr Gott, der Jesus möge meine Titanplatte samt den Schrauben hinwegwundern
und durch unbeschädigte Unterschenkelknochen ersetzen. Ich verspreche hoch und
heilig, sofort ein Jesusfreak zu werden, wenn's funktioniert. Mangels Jesus
wird's leider nicht funktionieren, es wäre sicherlich das erste Mal in der Geschichte
der Menschheit, dass ein Gebet objektiv nachprüfbar durch das Wunderwirken eines
Gottes erfüllt würde.
Dazu eine weitere theologisch-wissenschaftliche
Frage:
Warum hasst Gott Amputierte?