Habeant Papam

Welche Erleichterung! Die Katholischen haben wieder einen Papst!

Er nennt sich Franz I. und stammt aus Buenos Aires, Argentinien und heißt bürgerlich Jorge Mario Bergoglio. Die Wahl fiel vermutlich auch auf ihn, weil die katholische Kirche in Südamerika aktuell durch die evangelikale Konkurrenz beim Handel mit dem "Opium des Volkes" zunehmende Probleme hat. Die wählenden Kardinäle werden bedacht haben, dass die katholische Kirche in Europa eh kein Leiberl mehr reißt und daher ein Exot besser ist, weil der hat in Gebieten, wo der Säkularismus noch unterentwickelt ist, sicher einen positiven Effekt für die katholische Kirche.

Eine rasche Nachschau in Wikipedia bevor dort eine allzu anschmeißerische Überarbeitung der Eintragungen erfolgt, förderte zutage, dass er erstens ein Jesuit ist und zweitens irgendwelche welterschütternde Reformen von ihm nicht zu erwarten sind. Auf der deutschsprachigen Wiki-Seite wird darüber berichtet, dass es Vorwürfe bezüglich eines Naheverhältnisses zur argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) gibt, zwei danach aus dem Jesuiten-Orden Ausgetretene beschuldigten ihn, sie denunziert zu haben, auch andere, die der Diktatur gegnerisch gegenüberstanden sollen damals verschleppt worden sein, wovon Zeitzeugen vermuten, dass dies nicht ohne das Wissen Bergoglios geschehen hätte können.

Auf der englischsprachigen Wikepedia-Seite wird auch die ideologische Position des neuen Papstes näher beschrieben: "Bergoglio ist ein versierter Theologe, der sich von der Theologie der Befreiung früh in seiner Karriere distanziert hat". Kein Befreiungstheologe zu sein, war klarerweise Voraussetzung für eine katholische Karriere. Ebenso dazu passend: Ablehnung von Schwangerschaftsabbruch und Sterbehilfe, wegen der Einführung der Homo-Ehe in Argentinien verkrachte er sich mit der Staatsführung. Für die Armen gibt's eine unverbindliche Botschaft der Barmherzigkeit.
Konkret heißt es in Wiki: "Anstatt Standpunkte zu den Fragen der politischen Ökonomie zu artikulieren, zieht Bergoglio es vor, Spiritualität und Heiligkeit zu betonen und zu glauben, dass dies zu einer größeren Sorge um die Leiden der Armen führe. Er hat soziale Programme unterstützt und öffentlich die Politik des freien Marktes in Frage gestellt."

Es wäre jedenfalls höchst überraschend, wenn Papst Franz Nr.1 Überraschungen liefern würde. Man kann ja vergleichen mit den Anforderungen der Pfarrerinitative. Wie gerade im ORF zu hören war, freuen sich die Islamisten in Österreich jedenfalls über einen Papst Franz, weil der Namensgeber Franz von Assisi habe sich seinerzeit mit einem Sultan getroffen und mit ihm über den gemeinsamen Gott geplaudert. Das sollte eher als Drohung verstanden werden.