Verkündigungschristentum

Papst Franz fordert seinen Christen einiges ab. Am 3.5.2013 ging es bei der Predigt in der Morgenmesse ums Verkündigen. Aus kath.net einige Zitate:

Es sei die Pflicht aller Christen, die den Glauben empfangen haben, ihn mit ihrem Leben und mit ihrem Wort zu verkündigen. Dieser grundlegende Glaube sei der Glaube an den auferstandenen Jesus, "an Jesus, der uns mit seinem Tod die Sünden vergeben und uns mit dem Vater versöhnt hat".

"Christus ist lebendig, auch unter uns ist er lebendig", so der Papst, der die Christen aufrief, den Mut zu haben, seine Auferstehung zu verkündigen, die Frohe Botschaft. Dabei gebe es jedoch noch einen weiteren Mut, den Christus einfordere: "Jesus -um es ein wenig stark zu sagen -fordert uns zum Gebet heraus uns sagt: 'Was auch immer ihr in meinem Namen erbittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht werde. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun'. Das ist stark! Haben wir den Mut, zu Jesus zu gehen und ihn so zu bitten: 'Du hast das gesagt, also tu es! Lass den Glauben voranschreiten, lass die Evangelisierung vorwärts kommen, stell sicher, dass dieses Problem gelöst wird...'."

"Haben wir diesen Mut im Gebet?" fragte sich Franziskus, "oder beten wir nur so ein bisschen, wie es halt geht, indem wir ein wenig Zeit fürs Beten aufbringen?" Es bedürfe der furchtlosen und überzeugten Rede gerade auch im Gebet.

Wenn die Kirche den Mut verliere, "so stellt sich in ihr eine Atmosphäre der Lauheit ein". Dies schade der Kirche sehr, "da einen die Lauheit in sich selbst hineinzieht und so die Probleme unter uns beginnen. Wir haben keine Aussichten, wir haben keinen Mut, weder den Mut zum Gebet, das zum Himmel geht, noch den Mut, das Evangelium zu verkünden. Wir sind lau...".

Da liegt Papst Franz auf einem guten Weg! Die verbliebenen Gläubigen müssen drangsaliert werden! Jeden Sonntag in die Kirche gehen, das ist zuwenig, Montag bis Samstag sind Katholiken auch katholisch und haben katholisch zu handeln! Auferstehung verkünden! Forderungen an den Jesus zu stellen, was verspricht er schließlich die Erfüllung von Gebeten, dann soll er es gefälligst auch tun! Seid nicht lau! Nehmt das Evangelium wörtlich!

Das ist ein sehr guter Plan! Weil das wird auch zwischen die verbliebenen aktiven Gläubigen einen Keil treiben. Leute, die aus Lebenstradition sonntags zur Kirche gehen, sollen nun wirklich mit Außenstehenden über die Frohbotschaft sprechen? Und wenn der Pfarrer einer ist, der dem Papst folgt, dann teilt er seine Messbesucher womöglich zum Verkünden ein oder fragt sie ab, wem sie die frohe Botschaft verkündet haben! Und manche Betroffene bleiben dann vorsichtshalber lieber sonntags daheim als solchen Aufgaben auch noch nachzukommen.

Dem Bischof Schönborn wird dieses Programm gefallen, in seinem Pfarrreformprogramm heißt es u.a.: Kirche ist missionarisch - oder nicht das, was sie sein soll. Träger der Mission der Kirche - von Apostolat und Seelsorge - sind alle Getauften und Gefirmten. Im Mittelpunkt steht die gegenseitige Ermutigung zur Jüngerschaft, d.h. zum Leben in der Nachfolge Christi. Der Einsatz von Priestern wie Laien soll charismenorientiert erfolgen und alle kirchlichen Aktivitäten stärker missionarisch ausgerichtet werden.

Einige Leute werden sich für die vom Papst und vom Schönborn geschilderten Aktivitäten sicherlich finden lassen. Der Großteil der aktiven Gläubigen wird sich aber dankend davon drücken und damit die Kirchenmitglieder weiter teilen, zu den praktizierenden Katholiken und den Taufscheinkatholiken wird es dann noch die Kategorie verkündende Katholiken geben. Davon werden die zwar praktizierenden, aber nicht verkündenden Kirchenmitglieder als zweitklassige Katholerer bestimmt demotiviert werden.

Und die Gebete? Wenn gläubige Katholiken brav dem Jesus ihre Anliegen im Gebet vortragen und es passiert nichts, wird dann im Vatikan eine Konsumentenschutzstelle für missachtete Gebete eingerichtet?

Oder: Jetzt betet man schon seit Jahrzehnten ständig um mehr Priester und sie werden trotzdem immer weniger. Dabei hat der Jesus versprochen, "was auch immer ihr in meinem Namen erbittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht werde". Warum tut er es dann nicht? Ist der Jesus vielleicht gegen den Zölibat und die Päpste verstehen die diesbezüglichen Erleuchtungen durch den Hl. Geist und die Pfarrerinitiative vom Helmut Schüller nicht? Oder ist es doch so, wie die Atheisten sagen und Gebete sind warme Luft, die in die leere Luft gehen ...