Wien (OTS) - Die am 25.6. erfolgte Verleihung des "Großen Silbernen
Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich" an die Leiterin
des Erzbischöflichen Amtes für Unterricht und Erziehung der Erzdiözese Wien
Christine Mann stößt auf scharfe Kritik seitens der" Initiative Religion
ist Privatsache".
Für Initiativesprecher Eytan Reif liefert
die staatliche Ehrung der Kirchenfunktionärin einen "neuen Tiefpunkt
des Rausches der gegenseitigen Ordensverleihung, in dem Kirche und Politik sich
befinden". Für Reif ist nicht verständlich, wieso Mann, die "sich
wie kaum eine andere für die katholische Erziehung auf Kosten der Öffentlichkeit
stark gemacht hat, die Bevormundung Nicht- bzw. Andersgläubiger durch das Kindergarten-
und Schulkreuz gutheißt und stets Lobbying für den Strafethikunterricht für
Konfessionsfreie betreibt", eine STAATLICHE Auszeichnung erhielt. "Mit
welcher Legitimation Vertreter der Republik Österreich eine Frau ehren, nur
weil sie der katholischen Kirche - in der sie aufgrund ihres Geschlechts allerdings
kein Amt bekleiden darf - einen besonderen Dienst erwiesen hat, entgeht meinem
demokratischen Verständnis" so Reif.
Die von Staatssekretär Josef
Ostermayer im Zuge der Ordensverleihung abgehaltene Laudatio wertete Reif zusätzlich
als "bestenfalls peinlich" und vom "offensichtlichen Versuch
der SPÖ, sich rechtzeitig vor den Wahlen als die 'bessere ÖVP' zu positionieren",
geprägt.
Dass Ostermayer explizit die "Leistungen, die Mann für
die KIRCHE erbracht hat" als Rechtfertigung für die STAATLICHE Ordensverleihung
erwähnt hat, veranschaulicht für Reif zusätzlich, dass "auch hochrangige
Beamte der SPÖ - und nicht nur der ÖVP - ein sehr bedenkliches Demokratieverständnis
haben". Reif merkte abschließend an, dass "der zynische und politisch
motivierte Missbrauch des Instrumentariums der Ordensverleihung dieses ad absurdum
führt und gerade jene zahlreichen Personen, die für tatsächliche Leistungen
um die Republik ausgezeichnet wurden, nachhaltig verhöhnt".