Staatsorden für Verdienste um Kirche

Presseaussendung der "Initiative Religion ist Privatsache"
APA-OTS Nr. 44 vom 26.6.2013:

Silbernes Ehrenzeichen: Kirche und Politik im Rausch der gegenseitigen Ordensverleihung

Wien (OTS) - Die am 25.6. erfolgte Verleihung des "Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich" an die Leiterin des Erzbischöflichen Amtes für Unterricht und Erziehung der Erzdiözese Wien Christine Mann stößt auf scharfe Kritik seitens der" Initiative Religion ist Privatsache".

Für Initiativesprecher Eytan Reif liefert die staatliche Ehrung der Kirchenfunktionärin einen "neuen Tiefpunkt des Rausches der gegenseitigen Ordensverleihung, in dem Kirche und Politik sich befinden". Für Reif ist nicht verständlich, wieso Mann, die "sich wie kaum eine andere für die katholische Erziehung auf Kosten der Öffentlichkeit stark gemacht hat, die Bevormundung Nicht- bzw. Andersgläubiger durch das Kindergarten- und Schulkreuz gutheißt und stets Lobbying für den Strafethikunterricht für Konfessionsfreie betreibt", eine STAATLICHE Auszeichnung erhielt. "Mit welcher Legitimation Vertreter der Republik Österreich eine Frau ehren, nur weil sie der katholischen Kirche - in der sie aufgrund ihres Geschlechts allerdings kein Amt bekleiden darf - einen besonderen Dienst erwiesen hat, entgeht meinem demokratischen Verständnis" so Reif.

Die von Staatssekretär Josef Ostermayer im Zuge der Ordensverleihung abgehaltene Laudatio wertete Reif zusätzlich als "bestenfalls peinlich" und vom "offensichtlichen Versuch der SPÖ, sich rechtzeitig vor den Wahlen als die 'bessere ÖVP' zu positionieren", geprägt.

Dass Ostermayer explizit die "Leistungen, die Mann für die KIRCHE erbracht hat" als Rechtfertigung für die STAATLICHE Ordensverleihung erwähnt hat, veranschaulicht für Reif zusätzlich, dass "auch hochrangige Beamte der SPÖ  - und nicht nur der ÖVP - ein sehr bedenkliches Demokratieverständnis haben".
Reif merkte abschließend an, dass "der zynische und politisch motivierte Missbrauch des Instrumentariums der Ordensverleihung dieses ad absurdum führt und gerade jene zahlreichen Personen, die für tatsächliche Leistungen um die Republik ausgezeichnet wurden, nachhaltig verhöhnt".