Eine
Verbesserung der Zusammenarbeit mit säkularen und religiösen Organisationen
erwartet Stuart Bechman, Präsident der Atheist Alliance International. Repräsentanten
des Dachverbandes können sich künftig an der Arbeit in UN-Gremien beteiligen.
Bei der Interessenvertretung von nichtreligiösen Menschen auf internationaler
Ebene geht es voran. Im Juli wurde der Atheist Alliance International (AAI),
Dachverband von knapp fünf Dutzend atheistischen Organisationen, der Status
als "besonderer Berater" bei den Vereinten Nationen gewährt. Mit dem
Beschluss folgten die Vereinten Nationen einer Empfehlung des UN-Komitees für
Nichtregierungsorganisationen, einem Gremium des Wirtschafts- und Sozialrats
der Vereinten Nationen.
AAI-Präsident Stuart Bechman erinnerte anlässlich
der Entscheidung, dass Atheisten in vielen Ländern der Welt Diskriminierung
erleben und nicht nur mit Freiheitsentzug sondern sogar mit dem Tod bedroht
sind.
Oft sind es die eigenen Regierungen, welche die nichtreligiösen
Bürgerinnen und Bürger für ihren Unglauben oder religionskritische Äußerungen
bestrafen, betonte Stuart Bechman. "Mit unserem neuen Status werden wir
besser dazu in der Lage sein, diesen Menschen in der internationalen Gemeinschaft
einen Stimme zu geben."
Die vor zwei Jahren organisatorisch neu
aufgestellte Atheisten-Allianz ergänzt damit die Gruppe der dezidiert säkularen
Vereinigungen unter den über 3.700 Nichtregierungsorganisationen, die einen
Beraterstatus bei den Vereinten Nationen inne haben. Die International Humanist
and Ethical Union (IHEU) besitzt seit dem Jahr 2000 den besonderen Beraterstatus,
die Skeptiker-Organisation Center für Inquiry seit 2005.
Künftig können
Vertreter der AAI nun als offizielle Repräsentanten an den ständigen Sitzen
der Vereinten Nationen in New York, Genf und Wien arbeiten sowie an den Konferenzen
und den Gremiensitzungen teilnehmen. Ebenfalls möglich ist es, Repräsentanten
als Beobachter und Sprecher zu den öffentlichen Sitzungen des Wirtschafts- und
Sozialrates und seinen Untergremien sowie zu den Sitzungen der Generalversammlung
und des Menschenrechtsrates zu entsenden.
Der Amerikaner aus dem US-Bundesstaat
Kalifornien Bechman erklärte weiter, dass sich die AAI auf die Zusammenarbeit
mit verbündeten Organisationen wie der IHEU freue. "Wir erwarten auch eine
Abstimmung mit säkularen und religiösen Gruppen im Bereich gemeinsamer Interessen",
so Bechman. "Viel zu oft nutzen Staaten religiöse Rechtfertigungen für
die Misshandlung von Bürgern -darunter Journalisten und Künstler, Mitglieder
von religiösen Minderheiten, Frauen und Menschen mit abweichenden sexuellen
Orientierungen." Die Arbeit der AAI solle zum Vorteil der Menschenrechte
Aller gereichen, "ob sie nun atheistisch oder religiös sind."