Schulfrei für Esoterik?

Die Gesellschaft für kritisches Denken richtete am 4.9.2013 den folgenden Offenen Brief an Frau Mag. Dr. Susanne Brandsteidl, Präsidentin des Stadtschulrats Wien

Betrifft: Offener Brief und Anfrage: Schulfrei für Esoterik?

Sehr geehrte Frau Dr. Brandsteidl,
zwar hat der Stadtschulrat letztes Jahr den Volksschulen ausgerichtet, dass er das Kinderprogramm der "Energethikerstadt" nicht unterstützt, doch auch heuer wieder lädt die Berufsgruppe, die laut Statuten nur durchführen darf, was wissenschaftlich NICHT anerkannt ist, am Freitag, dem 6. 9., speziell Wiener Volksschüler zu der Sonderveranstaltung "Kids4Energy" ein.
Der Titel ist Irreführung, das hat nichts mit Energie zu tun: es ist eine reine Werbeveranstaltung.
Sollen Kinder wieder zu Wahrsagern und Handleserinnen gehen? Den Geist der Pflanzen tanzen, am Körper Punkte drücken, damit ihr Gehirn besser funktioniert, einen Halbedelstein halten, um leichter lernen zu können? Also einen Ausflug machen in esoterischen Aberglauben?
Sollen Schulkinder tatsächlich für solchen Nonsens schulfrei bekommen? Sieht der Lehrplan denn das Vermitteln von esoterischen Wunschgedanken vor, statt den Kindern Wissen anzubieten und sie zu lebenstüchtigen Menschen heranzuziehen?
Jedes vierte Wiener Vorschulkind kann sich nicht richtig in der Umgangssprache ausdrücken, jeder fünfte männliche Jugendliche nicht Sinn erfassend lesen.
Die Gesellschaft für kritisches Denken, GkD, ersucht um Bekanntgabe, wie viele Wiener Volksschüler für den Esoterik-Event 2013 schulfrei bekommen.

Mit freundlichen Grüßen - i.V. Dr. Krista Federspiel