In seinem Reich ist der Feudalismus nicht untergegangen, seine neue
Bischofsresidenz soll um die vierzig Millionen Euro kosten, anfangs war von
fünf Millionen die Rede, sein Vorgänger hat in der Diözese Limburg arbeiten können, ohne
dass er eine neue Residenz gebraucht hätte. Nach dem berühmten Parkinsonschen
Gesetz, dass in Diskussionen die einfachsten Themen am ausführlichsten diskutiert
werden, weil davon die meisten Teilnehmer etwas verstehen, brachte in der deutschen
Öffentlichkeit die Meldung die Stimmung gegen den Bischof entgültig zum Kippen,
dass alleine die neue bischöfliche Badewanne 15.000 Euro kostet. Weil was eine
Badewanne ist und was 15.000 Euro sind, das wusste jeder in Deutschland.
In
Deutschland sind alle Medien voller Meldungen über die Verschwendungssucht des
Bischofs, über seine Lügnereien und Heucheleien, die Diskussionen über die vom
Staat jährlich an die Kirchen immer noch gezahlten Entschädigungen für vor 200
Jahren enteigneten kirchlichen Feudalbesitz greifen um sich, der Caritas schrumpfen
die Spenden weg und die Kirchenaustritte steigen ständig. Am 16.10.2013 brachte
Focus einen zehnseitigen Bericht über "Die größten Skandale der Katholischen Kirche".
Und der Spaß und
Hohn über den gar nicht am heiligen Franziskus orientierten Franz-Peter Tebartz-van
Elst schlägt Wellen. Zum Beispiel:
Der
zu erwartende Bischofsabgang wird auch so dokumentiert:
Auch
seine Vorladung nach Rom wurde cartoonisiert
Nun
machte sich auch der öffentlich-rechtliche WDR über Bischof Tebartz-van Elst lustig, Jasmin Al-Safi
und Dennis Kaupp lassen ihn ein Lied singen:
An der Seite des Feudalbischofs stehen nur noch sehr konservative Prediger,
die ihre Position selber im Vormodernismus haben und darum einen Feudalbischof
vermutlich als Widerspiegelung der göttlichen Macht und Herrlichkeit sehen und
den Bischof - vielleicht zu Gottes höherer Ehre - in Einrichtungen wie kath.net verteidigen
und berühmen.
Bischof wird Tebartz-van Elst auf alle Fälle bleiben, weil eine katholische
Bischofsweihe ist nicht reparabel. Aber vielleicht empfiehlt ihm Papst Franz
eine neue Aufgabe, die er in einem Franziskanerkloster erledigen kann, weil
diese Klöster haben zumindest den Ruf, dass es dort nicht so feudal zugeht wie
in Limburg.