Papst Franz am 24.10.2013 in seiner Tagespredigt:
"Wir
sind in Christus neu geschaffen! Das, was Christus in uns gewirkt hat, ist eine
Neu-Schöpfung: das Blut Christi hat uns neu geschaffen. Das ist eine zweite
Schöpfung! Wenn vorher unser ganzes Leben, unser Leib, unsere Seele, unsere
Gewohnheiten auf dem Weg der Sünde, der Unreinheit waren, so müssen wir nach
dieser Neu-Schöpfung die Anstrengung unternehmen, auf dem Weg der Gerechtigkeit,
der Heiligung zu gehen. Benützt dieses Wort: die Heiligkeit. Wir alle sind getauft:
in jenem Moment haben unsere Eltern - wir waren Kinder - in unserem Namen den
Glauben bekannt: 'Ich glaube an Jesus Christus', der uns unsere Sünden vergeben
hat. 'Ich glaube an Jesus Christus!'".
Ei der Taus! Warum hat
das die katholische Kirche dann noch nie getan? Nämlich den Weg der Gerechtigkeit
zu gehen. Bis heute gibt's die katholische Gerechtigkeit nur für Tote. Gegen
Versuche, etwas mehr irdische Gerechtigkeiten zu erreichen, wehren sich alle
christliche Parteien wie die Berserker.
Aber der Franz sieht das alles
ja sehr individualisiert:
"Wir sind wirklich schwach, und viele
Male begehen wir Sünden, Unvollkommenheiten... Und das geschieht auf dem Weg
der Heiligung? Ja und nein! Wenn du dich daran gewöhnst: 'Mein Leben ist halt
ein wenig so, aber ich glaube an Jesus Christus, doch ich lebe, wie ich willÂ’...
Nein, nein, das heiligt dich nicht. Das ist nicht in Ordnung! Das ist ein Widersinn!
Wenn du aber sagst: 'Ja, ich bin ein Sünder. Ich bin schwach', und wenn du immer
zum Herrn gehst und ihm sagst: 'Herr, du hast die Kraft, gib mir Glauben! Du
kannst mich heilen!'... Und im Sakrament der Versöhnung lässt er dich gesunden,
ja, auch unsere Unvollkommenheiten nützen auf diesem Weg der Heiligung. Das
heißt: es gibt immer ein 'Vorher' und ein 'Nachher'".
Es gibt
also gar keine gesellschaftlichen Probleme, sondern nur Einzelmenschen, die
sündig sind und zuwenig Glauben haben. Aber werden sich Parteiführer von
christlichen Parteien davon angesprochen sehen und den gerechten heiligen Weg
gehen, statt mit größtem Engagement die Interessen der Großagrarier, der Konzerne,
der Finanzwirtschaft, zu vertreten? Wohl kaum! Falls diese Heuchler wirklich
was glauben, werden sie davon ausgehen, dass sie den Mühseligen und Beladenen
ja den Weg ins Himmelreich ebnen, weil dort werden die Letzten die Ersten sein.
Weil die christliche Herrlichkeit erblüht schließlich nur für Tote. Und was
anderes hat auch der neue Franz im Vatikan nicht zu erzählen.
Es
gab einmal eine Zeit, da glaubten viele Menschen wirklich an Himmel und Hölle
oder sie waren zumindest vorsichtig, weil es dies eventuell geben könnte. Das
ist inzwischen deutlich zurückgegangen, in Österreich glauben lt. Umfrage von
2012 40 % (inklusive der Seelenwanderer) an ein Leben nach dem Tode und 16 %
an die Auferstehung der Toten am Jüngsten Tag. Dass Tiere eine Seele hätten,
glaubten aber 59 % ...
Aber es geht nicht nur den Kirchen nimmer so
gut. Bei den österr. Nationalratswahlen im September 2013 glaubten
nur noch 19,62 Prozent der Wahlberechtigten, die SPÖ sei die Partei, welche
die Interessen der arbeitenden Menschen vertreten würde, bzw. sollte. Da ist
offenbar der Glaube an ein Weiterleben im Jenseits höher. Weil ein Höherleben
im Diesseits durch das Wirken der SPÖ ist nachprüfbar und darum verdammt schwer
wahrnehmbar ...