Auferstehungsbotschaft ist nicht zumutbar

Zu dieser Erkenntnis wären nach Aussage des protestantischen Lübecker Altbischofs Ulrich Wilckens viele kirchliche Amtsträger in der "Evangelischen Kirche Deutschlands" gekommen, wie idea.de berichtete.

Vom 1. bis 3. November 2013 fand im Schwarzwald in Bad Teinach die "Internationale Konferenz Bekennender Gemeinschaften" statt. Daran nahmen ca. 90 Vertreter der katholischen, der anglikanischen Kirche und von evangelischen und orthodoxen Kirchen teil. Das Thema war "Auferstehung als Fundament des christlichen Glaubens".

Was sich auf die Aussage des Christentumsgründers Paulus bezieht
, der im 1. Korintherbrief im Kapitel 15, Vers 12-15 geschrieben hatte: "Wenn aber verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos."

Die Auferstehung des Jesus gilt als das Zentrum, als das entscheidende Element des Christenglaubens. Wenn eine stattgehabte "Auferstehung" den frühen Christen um den Apostel Paulus als geschichtliche Tatsache bekannt gewesen wäre, hätten sie wohl nicht von Paulus zurechtgewiesen werden müssen, die Auferstehung ja nicht zu bestreiten, weil ohne Christi Auferstehung die "Verkündigung leer und der Glaube sinnlos" sei. Paulus, der Jesus nie begegnet war und die Auferstehungsmär nur aus Erzählungen kennen konnte, versuchte mit dieser Argumentation den leeren und sinnlosen Christenglauben zu retten, was ihm leider gelungen ist.

Wozu nun Altbischof Wilckens zitiert wird, "(..), dass vielen kirchlichen Amtsträgern der Mut fehle, zentrale Glaubensaussagen schriftgemäß weiterzugeben. Zahlreiche Pfarrer - bis in die obersten Kreise der EKD hinein - seien der Ansicht, dass die Botschaft, dass Gott den gekreuzigten Jesus Christus von den Toten auferweckt habe, modernen Menschen nicht zugemutet werden könne. Das gelte insbesondere für die Überzeugung, dass Christus für die Sünden aller Menschen gestorben sei und ihnen als der Auferstandene Vergebung von Schuld zuspreche."

Wilckens weiß natürlich, dass ohne die Auferstehungsstory das ganze Christentum bloß eine Legende ohne transzendenten Elemente ist, also nichts anderes wie etwa die Sage von "Dietrich von Bern", die ja auch auf zeitgenössischen Ereignissen beruht, aber das Leben der realen Hintergrundfigur, dem Ostgotenkönig Theoderich dem Großen, ist ebenso wenig mit den Dietrich-Sagen deckungsgleich, wie es die Jesus-Geschichten mit dem Leben des jüdischen Predigers Jeschua ben Josef sind.

Bischof Wilckens wirft seinen Glaubensbrüdern weiter vor: "Diese Theologen praktizierten eine historisch-kritische Bibelauslegung, wonach nicht sein kann, was den Naturgesetzen widerspricht. Für sie sei das Ostergeschehen religionsgeschichtlich eine Legende oder psychologisch betrachtet eine Vision."

Und das dürfe nicht sein: "Christen sollten sich von solchen weltanschaulich begründeten Vorurteilen nicht beeindrucken lassen. Wer die Berichte des Neuen Testamentes ernst nehme, erkenne, dass die Apostel eine erfahrene Wirklichkeit beschrieben." Wilckens folgt also der Lehre von Christian Morgenstern, die dieser im Palmström-Gedicht "Die unmögliche Tatsache" für alle solche Fälle verkündet hat: "... weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf."

Dieser Meinung war auch die Mehrheit der Konferenzteilnehmer, die Erstellung einer "Bekenntnis-Ökumene" wurde vorgeschlagen, die Infragestellung elementarer Glaubenswahrheiten soll verhindert werden
, als eine der Ursachen für diese Infragestellungen wird auch der "Ökumenischen Rat der Kirchen" genannt, der sich "zu stark für eine Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse engagiere". Da kriegt vielleicht sogar noch Papst Franz Probleme, der mehr Almosen für die Armen fordert, statt für die Abschaffung des Sozialstaates einzutreten, wie es von den christlichen Parteien angestrebt wird.

Aber richtig liegen natürlich die Theologen mit den historisch-kritischen Bibelauslegungen: selbstverständlich ist die Auferstehungsbotschaft nicht zumutbar. Der Wanderprediger Jeschua ben Josef wurde hingerichtet und ist immer noch tot. So tot wie Dietrich von Bern und Theoderich der Große ...