Am 7.11.2013 hat die bekannte und viel besuchte strengkatholische Site
kath.net unter Artikel-Nr. 43605 einen
entsprechenden Abhandlungen dieses Forums veröffentlicht. Es sei in Limburg
gar nicht um den Protzbau des dortigen Bischofs Tebartz gegangen, sondern um
eine Art Fraktionskampf zwischen der römisch-katholischen und einer Art deutsch-katholischen
Kirche.
Der Beitrag setzt sich vor allem mit Ansichten des Präsident
des Zentralkomitees Deutscher Katholiken (ZdK) Alois Glück auseinander, ein
paar schöne Zitate daraus:
"Der ZdK-Präsident will, dass die wahren
Hintergründe für die Limburger Krise nicht offengelegt werden und vor allem
nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Das ganze Limburger Desaster
soll an einem einzigen Mann hängen bleiben, dem "Prunk- und Protzbischof"
Tebartz-van Elst.
(..) Die Ziele der dissidenten Priester im Bistum Limburg
unter Führung des Limburger Domkapitels, des Hofheimer Kreises und des zu ihm
laut FAZ gehörenden Frankfurter Stadtdekans zu Eltz decken sich nämlich mit
denen der Mehrheit der Mitglieder des ZdK.
(..) Die wahren Gründe hat der
deutsche Kurienkardinal Cordes (..) so zusammengefasst: Bischof Tebartz-van
Elst habe versucht, die Bindungen der Diözese an die katholische Weltkirche
zu erneuern, die durch verschiedene Praktiken und Strukturen gelitten hätten.
Das dadurch entstandene Klima sei problematisch.
(..) Es geht in Limburg
seit Jahrzehnten um eine deutsche, von Rom unabhängige Kirche, die nach dem
Zeitgeist säkularisiert werden soll. Zu diesem Ziel, das für die ganze deutsche
Teilkirche vorgesehen ist, trägt das ZdK seit Jahren viel bei. Das soll verschleiert
werden. Und deshalb soll mit Hilfe des dissidenten Klerus und der von ihm gespeisten
Presse nun auf einen einzigen Mann der ganze Limburger Kirchenkampf über den
Bau und sicher auch gemachte Fehler abgeladen werden. Das wird aber nicht gelingen.
Die von Glück geforderte Transparenz wird stattfinden aber anders, als der Zdk-Präsident
sich das vorstellt."
Soweit die Zitate. Eine höchst skurrile
Geschichte! Streng konservativ orientierte katholische Kreise vermuten also
allen Ernstes, die öffentliche Bloßstellung des Bischofs Tebartz sei erfolgt,
weil er besonders romtreu wäre und Kleriker in seiner Diözese den sehr kostenintensiven
Neubau des Bischofssitzes für eine öffentliche Blamage der katholischen Kirche
in Deutschland genutzt hätten, um so eine Art katholische Los-von-Rom-Bewegung
zu inszenieren. Klingt echt paranoid!
Da müsste dann wohl auch Papst
Franz an dieser Verschwörung beteiligt sein, weil der ist bisher auch eher dadurch
aufgefallen, dass er von kirchlicher Protzerei nicht so sehr viel hält, den
Tebartz hat er derweilen in ein Kloster geschickt und zur Audienz hat er ihn
an dem Tag empfangen, an dem im Kirchenjahr die Evangeliumsstelle vorkommt,
dass der für sich Schätze sammelt, vor Gott nicht reich ist (Lk12,21) und Papst
Franz predigte dazu "der Weg Gottes ist also jener der Bescheidenheit:
sich bücken, um zu dienen" (siehe Info Nr. 1645).
Und
wenn dann aufgrund der von den zeitgeistig säkularen Deutschkatholiken inszenierten
Kampagne der Bischof Tebartz ausgewechselt ist und seine Geldverschwendung kirchlich
verurteilt wurde, dann erhebt sich die katholische Kirche Deutschlands und wählt
den ZdK-Präsidenten Alois Glück zu ihrem deutschkatholischen Papst?
Solche
Geschichtchen haben für unsereinen einen guten Unterhaltungswert und ein bisschen
was daüber zu schreiben, macht Spaß.