Schaut's für Medjugorje schlecht aus?

Meldung von Radio Vatikan vom 8.11.2013:

USA: Medjugorje-Seher Dragecevic sagte Auftritte ab

Ivan Dragecevic, einer der angeblichen "Seher" aus dem bosnischen Wallfahrtsort Medjugorje, hat seine Auftritte in den USA abgesagt. Anlass ist ein Brief des vatikanischen Nuntius Carlo Maria Vigaṇ an US-Diözesen. Darin erinnerte der Erzbischof daran, dass es sich bei den mutmaßlichen Erscheinungen in der herzegowinischen Gemeinde nicht um gesicherte übernatürliche Offenbarungen handle. Wie die römische katholische Nachrichtenagentur Zenit meldet, fanden zwei Veranstaltungen, die am 26. Oktober in Danvers und am 27. Oktober in Greenville geplant waren, nicht statt. Vigaṇ schreibt, weder Kleriker noch Gläubige dürften an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen, die die Echtheit dieser Erscheinungen in Medjugorje als gegeben darstellten. Der Nuntius beruft sich dabei auf Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, den Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation. Ein abschließendes Urteil der Kongregation über Medjugorje steht weiterhin aus.

Soweit die Meldung. Die Wortwahl einer der angeblichen "Seher" beinhaltet schon eine zweifache Distanzierung: "angeblich" und das Wort "Seher" unter Anführungszeichen. Und dann noch die klare Anweisung: "weder Kleriker noch Gläubige dürften an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen, die die Echtheit dieser Erscheinungen in Medjugorje als gegeben darstellten".

Da wird sich der Schönborn auch nimmer trauen, SeherInnen im Wiener Stephansdom auftreten und sie dort ihre flüsternden Zwiesprachen mit der offenbar mitgereisten Gottesmutter halten zu lassen. Der letzte Auftritt (des oben angeführten "Sehers") im Stephansdom war allerdings schon 2011, man hat sich wohl in aller Stille darauf umgestellt, diesen ganzen Schwindel langsam abzubauen. Nach der obigen Meldung aus dem Vatikan könnte das auch offiziell bald passieren. Was den sogenannten "Volksglauben", also die Religiosität der "Armen im Geiste" beschädigen könnte.

Siehe dazu auch:
Keine "Wunder" in Medjugorje, aber Schönborn auf Nutzensuche
Dreißig Jahre Medjugorje
Der Gipfel der Einfalt: Medjugorje