Freiwillige islamistische Zensur in Berlin

Aus der Berliner Zeitung vom 8.11.2013:

Streit um Aktbilder an der Volkshochschule

Susanne Schüffel darf in der Volkshochschule keine Aktbilder ausstellen -aus Rücksicht auf Muslime. (..)
Die Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf gibt Künstlern Gelegenheit, ihre Werke auf den Fluren des Hauses einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, die Kreativen werden mit den Bürgern zusammengebracht und setzen sich somit viel direkter der Kritik aus als in einer kommerziellen Galerie. (..)
Am Freitagabend sollte die Werkschau feierlich eröffnen. Doch die Vernissage fällt aus, die Künstlerin hat abgesagt. Sie darf nur einen Teil ihrer Bilder ausstellen. Sechs Aktbilder wurden vor einigen Tagen abgenommen. "Das ist Zensur", sagt Susanne Schüffel. Sie ist wütend. (..)
Im Islam ist die Abbildung von Menschen und Lebewesen umstritten, Nacktbilder sind verboten. Der Gemeindevorsitzende der Sehitlik-Moschee in Neukölln, Ender Cetin, sagt, er habe Verständnis für die Entscheidung der Volkshochschule. "Das ist höflich und respektvoll." (..)

Soweit aus dem Zeitungsbericht - hier einige der zensierten Bilder:
 

Vor 50 Jahren hätte vielleicht auch die katholische Kirche noch versucht, eine solche Ausstellung in einer VHS zu verhindern und es hätte dafür heftige Kritik seitens der säkulare Öffentlichkeit gegeben.

Und jetzt? Es gab nicht einmal eine Zensurforderung! Die Zensur fand freiwillig und vorauseilend statt! Der Zensor heißt Gotthard Hänisch und ist der stellvertretende Leiter dieser VHS! So eine verantwortungslose Handlungsweise ist durch absolut nichts zu rechtfertigen! Weil es sein könnte, dass sich irgendwelche islamistische Fundamentalisten wegen der obigen Zeichnungen aufregen könnten, kroch dieser Hänisch vorauseilend zu Kreuze bzw. zu Halbmond und verriet mit diesem freiwilligen Kniefall vor einer tendenziell noch mittelalterlichen Ideologie die Errungenschaften der europäischen Aufklärung.

Die einzige vernünftige Reaktion der zuständigen Stellen kann es nur sein: fristlose Entlassung des Zensors Gotthard Hänisch und die Durchführung der geplanten Ausstellung im geplanten Umfang! Herr Hänisch würde ja schnell eine passende neue Arbeit finden - als Internet-Zensor in Saudi Arabien z.B.