Nr. 9 / 2014 vom 4. 3.

Kurzmeldungen aus dem religiösen Bereich als Ansammlung von Haarsträubendem, Seltsamem, Lustigem und auch Informativem!

Wissenschaftliches Homo-Verbot in Uganda

Religion.ORF 24.2.: "In Uganda hat der strenggläubige evangelikale Staatschef Yoweri Museveni ungeachtet internationaler Proteste am Montag ein Gesetz zur harten Bestrafung Homosexueller in Kraft gesetzt. Entgegen vorherigen Bekundungen hat Museveni heute ein Gesetz zur härteren Bestrafung homosexueller Handlungen in Kraft gesetzt. Mitte Jänner war noch mitgeteilt worden, Museveni wolle nicht unterschreiben. Das Gesetz sieht lange Haftstrafen für Schwule und Lesben in dem ostafrikanischen Land vor. Wer beispielsweise Homosexuelle unterstützt oder homosexuelles Verhalten von Freunden und Bekannten nicht anzeigt, riskiert ab jetzt ein Gerichtsverfahren. Musevenis Sprecherin nannte das Gesetz, das zur Denunzierung von Homosexuellen auffordert, als 'richtungsweisend'. Der Präsident selbst verteidigte seine Unterschrift damit, dass er Wissenschaftler befragt habe: 'Ihre klare Antwort: Niemand ist von Natur aus homosexuell', versicherte er. (..)"

Vermutlich hat Museveni evangelikale Wissenschaftler gefragt, die ihm auch versicherten, dass Gott die Welt vor 6000 Jahren innerhalb von sechs Tagen geschöpft hatte und dass dieser Gott gegenüber Homosexuellen die Todesstrafe verfügt habe, somit Präsident Museveni wissenschaftlich betrachtet eine Ausgeburt an Barmherzigkeit wäre.

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Missbrauch: Erzbischof von Edinburgh zeigt Vorgänger an

Das meldete religion.ORF am 24.2.: "Der katholische Erzbischof von Edinburgh, Leo Cushley, hat im Vatikan Anzeige gegen seinen Vorgänger Kardinal Keith O’Brien wegen sexueller Übergriffe eingereicht. O'Brien war 2013 altersbedingt zurückgetreten. Laut Berichten mehrerer britischer Zeitungen am Montag werfen drei Priester dem heutigen Kardinal vor, seine frühere Position als Leiter eines Priesterseminars in den 1980er Jahren zu 'erzwungenen und missbräuchlichen' sexuellen Beziehungen genutzt zu haben. (..)"

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Islamische Genitalbeschneidung von Mädchen weiterhin weit verbreitet

Die deutsche Zeitung "Die Welt" berichtete am 25.2. ausführlich über dieses Thema. In verschiedenen Gebieten von Somalia bis Indonesien ist die Entfernung der Klitoris bei Mädchen nach wie vor Standard und wird lebhaft verteidigt. Man weiß zwar, wenn zuviel weggeschnitten wird, dann mögen die Mädchen keinen Sex mehr, aber die Mädchenbeschneidung ist vielerorts trotzdem der Normalfall. Die UNO hat 2012 mit einer Resolution die weibliche Genitalverstümmelung - Female Genital Mutilation - geächtet. Lies den vollständigen Bericht.
Meist wird angenommen, diese Verstümmelung sei hauptsächlich in Afrika üblich, aber sie ist im gesamten Islambereich eine dieser wunderbaren islamistischen kulturellen Bereicherungen, über die sich die Philoislamisten immer so begeistern. D.h. das tun sie diesbezüglich eigentlich nicht, sie reden solche Dinge weg. Das ist dann eben entweder eh kaum noch üblich und wenn doch, dann ist das ein patriarchaler Brauch, der nichts mit dem Islam zu tun hat. Die Mädchenbeschneidung hat im Islam denselben Stellenwert wie die Knabenbeschneidung: sie ist keine unabdingliche Pflicht, aber "gottgefällig". Und die Tradition der Knabenbeschneidung ist ebenfalls eine sinnlose Körperverletzung, die das sexuelle Empfinden beeinträchtigt, aber eine noch fester gemauerte religiöse Tradition der Juden und Muslime. In den USA kam dazu, dass sie sich im 19. Jahrhundert auch bei Christen etablierte: zur Vermeidung der als Sünde und als schädlich gesehenen "Selbstbefleckung" genannten Masturbation. Zusammenfassend kann man wieder einmal sagen: religiöses Trottelvolk.

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Diesseits von Gott und Glauben

So lautete am 25.2. eine Überschrift in der "Berliner Zeitung". Die Meldung fängt gleich mit einer sehr guten Nachricht an: "Deutschland ist im Wandel. Geht man nach der Anzahl der Menschen, die sich einer Kirche oder einem Glauben zugehörig fühlen, stellt man schnell fest: Die am deutlichsten wachsende Gruppe ist die der Religionslosen." Der weitere Text handelt dann von der seinerzeitigen "Heidenmission", auf deren Extremismus nicht wirklich eingegangen wird. Zur Religion von heute heißt es: "Glaube ist weder eine Frage von Begründungen noch von Irrationalität, sondern von gemachten Erfahrungen. Und eben dies ist die gegenwärtige Lage: Es gibt offenbar immer weniger Menschen, die religiöse Erfahrungen machen. Und das Fazit am Schluss: "Die mentale, religiöse Landschaft erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel: Die einflussreichste Gruppe werden künftig die Religionslosen stellen. Die Folgen sind noch nicht absehbar."
Die Folgen sind absehbar: die Menschen werden vernünftiger!

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Bischof Tebartz im Kölner Fasching

Größter Popularität erfreute sich der wegen des prunkvollen Neubaues seines Bischofssitzes vom Papst suspendierte Limburger Bischof Tebartz im Kölner Fasching. Focus am 25.2.: "Traditionell nehmen die Karnevalisten zur Faschingszeit das Zeitgeschehen und seine Protagonisten aufs Korn. Für die Narren sind heuer Kostüme von Bischof Tebartz-van Elst der Renner. Der Limburger Protz-Bischof mit den explodierenden Kosten für seinen Amtssitz bietet reichlich Angriffsfläche und ist eine ideale Vorlage für den Spott der Narren - die perfekte Inspiration also. (..) Schon beim Karnevalsauftakt am 11.11. in Köln waren Jecken zu sehen, die sich einen Tausend-Mark-Schein mit dem Abbild des Bischofs statt des Limburger Doms auf die Stirn klebten. Dieser Trend hat sich bis zuletzt durchgesetzt. Andere Kostümierte tragen als Zubehör zu ihrer Bischofsrobe anstelle eines Kreuzes ein übertrieben großes Dollarzeichen $ natürlich als Goldimitat. Auch im Angebot: auf- und abnehmbare (Schein-)Heiligenscheine. (..)"

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Deschner schließt sein Werk ab

Der große Religions- und Kirchenkritiker Karlheinz Deschner hat nun gemäß einer Aussendung des Alibri-Verlages sein Lebenswerk abgeschlossen. Deschner wird im Mai neunzig Jahre alt. Seine "Kriminalgeschichte des Christentums" endete mit 1800, als Abschluss dieser Reihe folgte "Die Politik der Päpste im 19. und 20. Jahrhundert". Hier der Link zum kompletten Alibri-Text!

 

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Soldatenmord-Prozess in London:
Rigby-Mörder zu lebenslänglich verurteilt

"Spiegel" am 26.2.: "Ihre Tat schockierte die Briten, nun wurden die beiden Mörder des Soldaten Lee Rigby in London zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Die Angeklagten verpassten die Urteilsverkündung - sie wurden nach wüsten Schimpftiraden gegen den Richter aus dem Saal entfernt. (..)"

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Benedikt XVI.: Kritik an Spekulationen über Amtsverzicht

Am 26.2. lässt religion.ORF die Menschheit wissen, dass Papst Ratzinger absolut frei auf sein Amt verzichtet habe, dass er zum Rückzug gezwungen worden wäre, sei absurd. Man kann natürlich auch indirekt zum Rücktritt gezwungen werden: wenn man zum Schluss kommt, mit den anstehenden enormen Problemen einfach nimmer fertig zu werden ...

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Erdogan-Mitschnitte: Experten gehen von Echtheit aus

Der türkische islamistische Alleinherrscher Erdogan hat wieder einmal ein Problem: im Internet tauchte ein Telefonmitschnitt auf, in dem Erdogan seinen Sohn anzuweisen scheint, er solle größere Geldbeträge auf die Seite bringen. Dazu heißt es im "Deutsch-türkischen Journal" vom 26.2.: "Erste Analysen der am Montag veröffentlichten Mitschnitte angeblicher Gespräche zwischen Premierminister Erdogan und seinem Sohn Bilal durch Fachleute erbrachten keine Hinweise auf Montagen. (..) Die kürzlich aufgetauchten Mitschnitte einer Konversation, die der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan via Telefon mit seinem Sohn Bilal am Tag des Bekanntwerdens der Korruptionsermittlungen geführt und in welchen er diesem geraten haben soll, einen größeren Geldbetrag 'verschwinden zu lassen', beherrschen weiter die öffentliche Debatte. Nun haben zum ersten Mal professionelle Tonmeister Stellung genommen. Attila Özdemiroglu, ein Musiker und Tontechniker, der einst auch Vorsitzender der Gesellschaft der Verwertungsrechteinhaber von Musikstücken (MESAM) gewirkt hatte, postete am Montag auf seinem Twitteraccount, dass nicht von einem Zusammenschnitt von Tonspuren ausgegangen werden könne. (..) Am Dienstagnachmittag hat der Generalstaatsanwalt in Ankara eine Untersuchung eingeleitet, die klären soll, ob die Aufnahmen authentisch sind und auf legalem Wege gewonnen wurden. (..)"
Der 11 Minuten lange YouTube-Clip  wurde bis zum 4.März 4.769.958mal aufgerufen:
 

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Gleichstellung der Muslime

In Deutschland laufen aktuell weiterhin die Bemühungen, den Islam dieselben Rechte zu geben wie den anerkannten anderen Religionen. In NRW denkt Integrationsminister Schneider über eine rechtliche Anerkennung der muslimischen Religionsgemeinschaften inklusive einer Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts nach. Man wolle dazu auf staatlicher Ebene zu vertraglichen Vereinbarungen kommen.
In Österreich war der Islam schon 1912 als Glaubensgemeinschaft anerkannt worden, das bezog sich jedoch ausschließlich auf die Islamvariante, die in den damals am Balkan neu okkupierten Gebieten ausgeübt wurde. Eine Islamglaubensgemeinschaft für alle Muslime ist jedoch einfach ein Quatsch, weil der Islam ja nicht wie die katholische Kirche gegliedert ist. Es gibt es dort keinen Papst oder eine einheitlich Gesamtstruktur, sondern wie bei den Protestanten eine Vielfalt von Varianten. In Österreich ist deshalb die katholische Kirche als Körperschaft öffentlichen Rechtes eine einzige Organisation ("Nicht das Erzbistum oder die Erzdiözese, noch die Finanzkammer, noch das erzbischöfliche Ordinariat genießt Rechtspersönlichkeit, sondern die römisch katholische Kirche in Österreich als eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, vertreten durch ihre organisationsgemäßen Organe zB durch das erzbischöfliche Ordinariat."), während bei den Protestanten jede Pfarrgemeinde eine eigene Körperschaft ist (Protestantengesetz 1961 §§3 und 4). Beim Islam müsste daher praktisch jeder Moschee-Verein einen öffentlich-rechtlichen Status bekommen.
Vernünftig wäre es jedoch, allen Religionsgemeinschaften den Status als Körperschaft zu entziehen und Religionsgemeinschaften ins Vereinsrecht einzugliedern. Das würde auch die vollständige Religionsfreiheit garantieren: jede beliebige Religionsgemeinschaft könnte sich bei der Vereinsbehörde anmelden, egal wieviele Mitglieder sie hat.

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Hoher Weinverbrauch im Vatikan

Im Vatikan wird mehr Wein pro Kopf der Bevölkerung getrunken als in jedem anderen Land der Welt, diese Statistik wurde vom kalifornischen Weininstitut erstellt. Pro Vatikankopf sind es jährlich 62 Liter. In Frankreich sind es etwa 45 Liter, in Italien 38 Liter, in den USA 29 Liter, in Deutschland 25 und in Österreich 30 Liter. In Italien ist der Weinkonsum im Sinken, weil dort die jungen Leute immer weniger Wein trinken. Im Vatikan dürfte der Weingenuss einer der Genüsse sein, die sich für alte Herren eignen und die nicht direkt unter den Begriff "Sünde" fallen...

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Die zehn Gebote in Oklahoma

In den USA besteht seit der Staatsgründung eine strikte formale Trennung von Staat und Religion. Das war eine Folge der Verhältnisse in Europa, wo in den meisten Ländern eine Staatsreligion vorgeschrieben war oder eine Religion die Gesellschaft zumindest praktisch dominierte. In den USA hatte diese grundlegende Trennung von Staat und Religion allerdings den Nachteil, dass es kaum eine aufklärerische Auseinandersetzung mit Religionen gab, Religionen in beliebiger Vielfalt daher ihre gesellschaftlichen Positionen besetzen und halten konnten.

In Alabama steht nun seit 2012 vor dem Capitol in Oklahoma City eine Tafel mit den 10 Geboten. Der Atheist Dan Barker, Vizepräsident der "Freedom From Religion Foundation" (FFRF), verlangte nun die Entfernung dieser Tafel, weil durch die darauf verzeichneten ersten vier Gebote die Religionsfreiheit eingeschränkt werde. Gebot 1, "Du sollst an einen Gott glauben", verletzte die Religionsfreiheit, Gebot 2, "Du sollst dir kein Abbild Gottes machen" (dieses Gebot ist in unseren Breiten nicht in Gebrauch, steht aber in der Bibel), schränke die Freiheit der Kunst ein, Gebot 3 "Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren", schränke die freie Meinungsäußerung ein und mit dem Gebot 4, "Du sollst den Tag des Herrn heiligen", werde ein bestimmter Tag zum Tag des Gottesdienstes gemacht.

Die Oklahoma-Christen wollen nun ein Gesetz beschließen, dass die Freiheit religiöser Äußerungen auch im staatlichen Bereich festlegen soll. Was wohl zu einem langen Instanzenzug führen wird ...

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Islam-Zensur im Internet

Der islamkritische Film "Unschuld der Muslime" wurde nun von Google aus YouTube entfernt. Als Begründung gibt religion.ORF an: "In dem Amateur-Film wird der Prophet Mohammed als Gewalttäter, Frauenheld, Homosexueller und Kinderschänder verunglimpft. Der 14-minütige Trailer des Films hatte im Sommer 2012 heftige antiwestliche Massenproteste mit mehreren Toten ausgelöst."
Allerdings wurde die gerichtliche Verfügung zur Entfernung des Filmes nicht aus Zensurgründen erlassen, sondern weil eine Mitwirkende geklagt hatte, sie wäre über die inhaltliche Tendenz des Filmes nicht aufgeklärt worden. Die Geschichte des Filmes kann nachgelesen werden. Das Urteil soll nun bekämpft werden. Da der Auftritt der Klägerin ohnehin nur 5 Sekunden lang sein soll, könnte vielleicht auch eine um 5 Sekunden gekürzte Version online gestellt werden.
 

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Katholisch-kritische Reaktion auf die DBK-Auswertung der Familienumfrage

Auf kath.net ist man kritisch zur päpstlichen Umfrage in Sachen Sex, Ehe und Familie, am 27.2. meint dort eine Karolin Weber, die Beteiligung an der Umfrage sei nicht repräsentativ gewesen, in ihrem Bekanntenkreis hätte der Großteil keine Möglichkeit gehabt, an der Umfrage teilzunehmen, obwohl das lauter praktizierende Christen wären, hätten sie keine Teilnahmeeinladungen bekommen. Das ist allerdings höchst seltsam! Weil dass sich Interessierte auch selber um eine Teilnahme bemühen hätten können, lag ja wohl auf der Hand. In Österreich konnten sich Interessierte problemlos über diverse Internet-Zugangsmöglichkeiten beteiligen. Aber vermutlich ist der größte Teil der praktizierenden Christen in einem vorgeschrittenen Alter und lebt noch in der Zeit der Postkarte. Frau Weber meint jedenfalls: "Die Frage muss erlaubt sein: Nach welchen Kriterien wurden Personen und Personengruppen ausgewählt, die den Fragebogen offiziell beantworten konnten?" In ihren weiteren Ausführungen beklagt sie dann, dass die Kirchenmitglieder von der Kirche viel zuwenig über die kirchlichen Lehren zu diesem Themenbereich informiert würden und sozusagen aus Informationsmangel falsche Antworten gäben.
Interessant in welchem seltsamen Wolkenheim praktizierende und lehretreue Christen wohnen können, sie wissen nichts über das wirkliche Leben, aber sie möchten gerne im Recht sein ...

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 Spiegel-Screenshot vom 27.2.:

Weiterlesen im Internet!  

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Papst nimmt Rücktrittsgesuch Kardinal Meisners an

Religion.ORF, 28.2.: "Papst Franziskus hat den Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in den Ruhestand versetzt. Das teilte das Erzbistum Köln am Freitag mit. Der konservative Meisner gilt als der umstrittenste Kirchenmann Deutschlands. (..)"
Illustration dazu (nicht von religion.ORF):
 

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Aus der Kronenzeitung vom 1-3-2014:
 

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Außer Gott niemand in den Autobahnkirchen?

In der "Süddeutschen" wurde dazu am 2.3. ein Autobahnkirchenpfarrer zitiert. Pater Wolfram Hoyer berichtet, dass er seit acht Jahren für diese Kirche zuständig sei, "im Sommer sitze er meist draußen, mit einer Pfeife im Mund und einem Buch in der Hand. 'Manchmal ist außer mir und Gott niemand da', sagt Hoyer. Aber selbst wenn viel los sei, komme er beim Lesen in der Regel gut voran. Denn: 'Die Leute wollen ihre Ruhe, wenn sie in die Autobahnkirche kommen'." Insgesamt gibt es in der BRD 18 evangelische, 8 katholische und 14 ökumenische Autobahnkirchen. Und wenn es gar keine gäbe? Wem würden sie abgehen?

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Gottloses Entenhausen

In der FAZ vom 2.3. ist ein Bericht über einen Artikel im "Vatikan Magazin" zu finden, in welchem die Frage aufgeworfen wird, ob die in Entenhausen üblichen Verwandtschaftsverhältnisse (nämlich die Generationsabfolge statt in der Reihe Eltern-Kinder über Onkeln und Neffen) inzwischen in die Gesellschaft eingekehrt sei und dort "die Auflösung der Familie im Geist von Entenhausen" erfolge und Christus nicht bis Entenhausen gekommen sei.
Natürlich gibt's in Entenhausen keinen Gott und keine Kirche, die Comicstadt ist religionsfreier als die ehemalige DDR. Was auch in anderen Comics nicht viel anders ist, auch Tarzan, Sigurd, Akim und Nick haben nie gebetet und Fix und Foxi gingen nicht zur Sonntagsmesse, um ein paar Comic-Figuren aus meiner Jugend aufzuzählen. Dass in Entenhausen die Onkeln ihre Neffen aufzogen (und Tanten ihre Nichten), erfolgte allerdings fast schon im katholischen Sinne: nämlich mit Entenhausen eine sexfreie Welt zu schaffen, in der maximal dreimal im Jahr ein Schmatz ausgetauscht wurde.
Von Duckipedia und aus dem Egmont-Verlag stammt das nebenstehende Duck-Familienbild, das nun der Vatikan als neue Bedrohung zu sehen scheint ...

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Kein US-Asyl für Schulverweigerer

In Deutschland herrscht ausnahmslose Schulpflicht. In Österreich können Kinder auch zuhause unterrichtet werden und zum Schuljahresende in einer öffentlichen Schule ihren Lernerfolg nachweisen. In der BRD geht das nicht. Darum kommt es gelegentlich vor, dass religiöse Fanatiker, denen der öffentliche Schulunterricht zu sündhaft oder zu glaubensfern ist, den Schulbesuch ihrer Kinder verweigern und sich nach entsprechenden Strafen wegen ihrer religiösen Gesinnung als verfolgt betrachten. Ein Ehepaar hat deswegen mit den Kindern in den USA um Asyl angesucht, ist damit gescheitert und danach bis zum obersten Gerichtshof gezogen.
Wie "Die Welt" am 3.3. meldete, vergeblich:
"(..) Ein streng religiöses Elternpaar mit fünf Kindern aus Baden-Württemberg hat bei seinem Kampf um Asyl in den USA einen weiteren Rückschlag erlitten. Die Familie scheiterte am Montag beim Obersten Gerichtshof in Washington mit ihrem Einspruch gegen einen abgelehnten Asylantrag. Damit gilt das Urteil einer unteren Instanz, dass nach amerikanischem Recht kein Schutz vor der Schulpflicht in Deutschland gewährt werden kann. (..)"

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Limburg-Bericht dem Vatikan übergeben

Die letzte Meldung dieser Metawelten-Ausgabe stammt aus religion.ORF: "Der Vatikan hat nun das wichtigste Papier für eine Entscheidung über die Zukunft des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst vorliegen. Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, übergab den mit Spannung erwarteten Untersuchungsbericht zu den Kosten für den Limburger Bischofssitz am Montag im Vatikan. (..) Allerdings geht das Rätselraten über die Zukunft von Tebartz-van Elst weiter. Es gebe keinen Zeitplan für die geplante Offenlegung des Berichts zu den Baukosten auf dem Limburger Domberg, teilte die Bischofskonferenz in Bonn mit. Zunächst müssten die Beratungen der Bischofskongregation im Vatikan abgeschlossen sein. Zollitsch hatte zuletzt gesagt, er rechne nicht mit einer Entscheidung über die Zukunft von Tebartz-van Elst vor der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz vom 10. bis 13. März in Münster. (..)

Wir werden es erwarten können, wohin Prunkbischof Tebartz ins Exil wandern wird. Aber unterhaltsam sind solche Geschichten allemal ...

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Das war die 9. Ausgabe der "Metawelten" von 2014 mit zusammengesammeltem Kleinmaterial und manchmal auch Belangvollerem aus den Bereichen jenseits der Wirklichkeit bzw. von und über Leute, die tatsächlich glauben, es gäbe Metawelten. Die nächste Ausgabe erfolgt nach Bedarf.