Nach einem religion.ORF-Bericht vom 19.3.2014, der sich auf einen im Internet
nicht auffindbaren Artikel in der "Zeit"-Beilage "Christ und
Welt" beruft, könnte der vatikanische Glaubenspräfekt und Kardinal
Gerhard Ludwig Müller wegen seiner Unterstützung von Bischof Tebartz
und seiner Haltung in Sachen wiederverheiratete Geschiedene Probleme bekommen.
Wie
auf dieser Site ja schon zu lesen war (Metawelten 11,
vorletzte Meldung), hat sich Erzbischof Müller für den Protzbau-Liebhaber
und Kirchengeldverschwender Tebartz weit aus dem Fenster gelehnt und sich gegen
Abänderungen im katholischen Familienrecht ausgesprochen.
Dazu
meinte nun der Professor für Fundamentaltheologie und Papstberater Gregor
Maria Hoff, wenn Bischof Tebartz wegen seiner Geldverschwendung (der Bischofssitz
von Limburg soll um einen Betrag von 31 bis 40 Millionen Euro neu errichtet
werden) als Diözesanbischof abgelöst werde, dann "büßt
Müller mit seinen Limburger Solidaritätsadressen entscheidend an Autorität
ein".
Weiters heißt es, dass Kardinal Müller zusätzlich
unter Druck kommen könnte, weil er sich in der Eheseelsorge anders als
der Papst orientiere. Hoff meint zusammenfassend, werde das Stoppschild,
das der Präfekt der Glaubenskongregation aufstellt, dogmatisch umfahren,
könne er schon aus Gründen seines theologischen Gewissens kaum im
Amt bleiben. Und der offene Widerspruch zum Papst ließe es "unmöglich
erscheinen, wie er das Amt noch ausfüllen sollte".
Und auch
der
Papst kann ja seine aktuellen Positionen schwer abändern. Wenn er
ständig auf Bescheidenheit macht, kann er prassenden Bischöfen nicht
alles durchgehen lassen und wenn er in Sachen Ehe und Familie für den Herbst
2014 eine Bischofssynode einberuft, kann er dann dort nicht erklären, es
bleibe alles so wie es immer war, ohne sich selber zu ruinieren. Da wird's eher
einen ruinierten Glaubenspräfekten geben...
PS: Interessant
ist allerdings auch, dass gemäß der Äußerungen des italienischen
Historikers Andrea Riccardi im "Vatican
Insider", in den letzten hundert Jahren kein Papst in Klerikerkreisen,
die nichts ändern wollten, auf so viel Widerstand gestoßen ist wie
Papst Franz.