Darüber berichteten die OÖNachrichten im Innviertler Lokalteil
am 13.3.: "Riesengroß ist die Aufregung in Ried über ein
am 9. März veröffentlichtes Video mit dem eigentlich harmlosen Titel
'Meine Stadt Ried' auf der Internet-Plattform YouTube. Weniger harmlos zeigen
sich die männlichen Protagonisten im Video, das bis Donnerstagnachmittag
bereits mehr als 21.000 Mal aufgerufen wurde. Der Beitrag wurde am Donnerstag
von Beamten des Verfassungsschutzes genauer unter die Lupe genommen. Die jungen
Männer mit Migrationshintergrund sind auf dem Video, in dem sie teils türkisch,
teils deutsch singen, unter anderem mit Waffen und Luxuskarossen zu sehen. Bereits
nach 37 Sekunden des umstrittenen Beitrags zücken zwei junge Männer
eine Softgun und halten sie in Richtung Kamera. Auch ein Butterfly-Messer ist
zu sehen. Zudem sind im Video, das hauptsächlich im Rieder Messegelände
gedreht wurde, Symbole der 'Grauen Wölfe' - einer radikalen türkischen
Bewegung - zu sehen."
Hier ein Screenshot des YouTube-Videos:
Einer
der beiden Rapper drehte bei den Textzeilen "sterben werd ich alleine -
so wie ein Wolf" den Rücken zur Kamera, um das Zeichen der rechtsextremistischen
"Grauen Wölfe" besser ins Bild zu bringen. Diese Organisation
hat sich zum Ziel gesetzt, vom Balkan bis Zentralasien ein Reich der Turkvölker
zu errichten, also sozusagen das seinerzeitige Osmanische Reich neu gründen
- wie seinerzeit die Nazis nach dem 1806 untergegangenen mittelalterlichen "Heilige
Römisches Reich deutscher Nation" und dem von 1871 bis 1918 existierenden
Zweitem (Kaiser)reich das "Dritte Reich" gegründet haben.
Aber
ausländischer Rechtsextremismus ist vermutlich auch bloß eine kulturelle
Bereicherung. Die FPÖ hat natürlich versucht, diesen aufgelegten
Elfer des türkischen Rechtsextremismus für ihre Zwecke zu nutzen.
Auf der linken Seite reagierte man politisch sehr zahm, die Rieder SPÖ
ist für gemeinsame Gespräche und die dortigen Grünen meinen,
"die Jugendlichen provozieren ganz bewusst, die Hetze aus der rechten Ecke
ist aber keine Antwort." Dieses grüne Verständnis für Rechtsextremismus
kommt irgendwie nicht so überraschend. Wenn eine Organisation für
ein "Großdeutschland" eintreten täte, käme sicherlich
mit Recht der Ruf nach der Staatsgewalt, aber gegen eine hetzerische Organisation,
die für ein Großturkestan ist, sollte man nicht "hetzen".
Die spinnen, die Grünen ...
Das fragte am 18.3. die evangelikale Site idea.de anlässlich der
Berichte über die in den Hintergrundstrahlungen entdeckten Spuren des Urknalls.
Man weiß natürlich die Antwort: das sind gottlose Theorien! Denn:
"Den Urknall als anfängliche Schöpfung zu sehen, die sich fortan
von alleine bis zum Menschen entwickelt, passt nicht zur Vielfalt der biblischen
Aussagen über Gott als Schöpfer." Und: "Letztlich gehe es
um die Frage, ob die Welt eine Schöpfung Gottes sei oder ob sie ohne Gott
von alleine entstanden sei, wie es Anhänger der Evolutionstheorie behaupteten.
(..) Es sei auch nicht in die Beliebigkeit jedes Christen gestellt, ob er an
die Evolutionstheorie glaube oder an die Schöpfung".
Ja
mein Lieber, ein braver Christ hat an die Bibel und die Schöpfung zu glauben!
Was soll schließlich diese ganze Scheißwissenschaft, wenn doch in
der Bibel eh alles über die göttliche Schöpfung steht!
Wie die Luxemburger Zeitung "Wort" am 18.3. berichtete, sagte in
einem Interview mit Radio Vatikan der Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich,
es gebe eine starke anti-klerikale Bewegung in Luxemburg, die (dort staatlich
finanzierten) Kirchen seien zu teuer und es gebe Überlegungen, das italienische
oder das deutsche Modell der Kirchensteuer einzuführen. Den
Religionsunterricht aus Einsparungsgründen abzuschaffen, sei in Planung.
Der Zeitungstext endet mit: "Zum Schluss des Interviews meint Erzbischof
Hollerich, es gebe keine wirkliche Debatte über den Platz der Religion
in der Gesellschaft: Es bestehe wie ein Konsens darüber, dass Religion
eine Privatsache sei. Er sei nicht gegen eine gewisse Trennung von Kirche
und Staat, die auch sicherlich der Kirche zugute kommen könne, er sei aber
absolut dagegen, dass Religion ausschließlich als Privatsache gelte."
Der
Herr Bischof weiß wohl: eine katholische Kirche, die in Luxemburg
nimmer Staatskirche ist, sondern von den Mitgliedern finanziert werden müsste,
geht schlechten Zeiten entgegen. Weil wenn die Religion jetzt auf einmal was
kostet, dann werden die Leute, denen es bisher einfach egal war, katholisch
zu sein, rasch Abschied nehmen. Laut Wikipedia sind 68,7 % der Luxemburger katholisch,
24,9 % konfessionsfrei und die restlichen 6,4 % gehören diversen kleinen
Religionsgemeinschaften an. 2012 hatten sich 67 % der Bevölkerung für
eine Trennung von Staat und Kirche ausgesprochen.
Das meldete religion.ORF am 18.: Papst Franziskus biete den Medien den Stoff,
den sie verstehen und den sie brauchen: einen sympathischen Prominenten an der
Spitze der katholischen Kirche, das habe katholische Journalist Christian Klenk
in der Münchner Zeitschrift für Medienethik "Communicatio Socialis"
geschrieben. Aber: "Noch kommt der Wohlfühlpapst an. Auf Dauer wird
man ihn an seiner kirchenpolitischen Linie messen". Denn: "Bliebe
die Lehre dieselbe wie bei seinen Vorgängern, könnte die Stimmung
in säkularen Medien binnen kürzester Zeit kippen."
Und
was kann man noch hinzufügen? Den religionsmäßig Desinteressierten
wird es egal sein, ob der Franz in Rom jetzt den Zölibat abschafft oder
ein katholisches Scheidungsrecht einführt, um die zwei aktuellen katholischen
Hauptthemen auf die Spitze getrieben darzustellen, die wohl kaum solchen kompletten
Lösungen zugeführt werden dürften. Und wenn der Franz einführt,
dass religiös bewährte verheiratete Männer Priester werden und
wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen dürfen? Nu, wieviele
Leute wird das wirklich bewegen?
In der US-Sitcom (eine Sitcom erkennt man daran, dass man nicht selber lachen muss, weil das Lachen schon auf der Tonspur des Filmes ist) "Two and a half men" hat sich der Darsteller des halben Mannes, ein gewisser Angus T. Jones sehr negativ über die Serie geäußert. Er meinte: "Ich bitte euch, schaut euch diese Drecksshow nicht an" und: "Ich kann kein gottesfürchtiger Mensch sein und gleichzeitig in dieser Show mitspielen." Er spielt nicht mehr in dieser Show mit, wo er pro Folge 300.000 Dollar bekam und ist jetzt ein strenggläubiger Adventist des Siebten Tages. Hinkünftig will er nur noch in biblischen Filmen mitspielen. Wikipedia-Bild: Für die Rolle des dämlichen Sohnes von Alan Harper war er eine gute Wahl.
Wie aus deutschen Atheistenkreisen zu vernehmen ist, hat der HVD (Humanistischer Verband Deutschlands) den "Bund für Geistesfreiheit München" kostenpflichtig abmahnen lassen, weil der Letztere das Logo des Ersteren auf seiner Homepage gezeigt haben soll: Daher vorsichtshalber Finger weg vom HVD: die sind ein eigenes Extravolk im Volk der Säkularen! Wer dort zu sehr anstreift, kann sich hohe Kosten eintreten!
Der zurzeit vom Masseverwalter geführte ehemals katholische Medienkonzern
"Weltbild" ist sozusagen auf dem Weg der Besserung: man schmeißt
Personal hinaus. Von 2.200 Beschäftigten sollen bis Herbst 656 abgebaut
werden.
Auf br.de ist eine Zusammenfassung über die Weltbild-Geschichte
zu finden, zum Ausbruch der Probleme heißt es: "November 2011 - Erotikliteratur
sorgt für Eklat - Vor allem konservativ-katholische Kreise stören
sich daran, dass die Verlagsgruppe auch esoterische und erotische Literatur
vertreibt. So empörte sich der Kölner Kardinal Meisner, es gehe nicht
an, dass man in der Woche damit Geld verdiene, wogegen am Sonntag gepredigt
würde. Es braut sich ein handfester Skandal zusammen, von dem sich das
Medienhaus nach Meinung vieler Beobachter nicht mehr erholt hat. Im Zuge dieser
Krise beschließen die Bischöfe, sich von Weltbild zu trennen."
RTL-Meldung vom 19.3.: "Machenschaften in Italien - Im italienischen
Reggio Calabria steckt in den Tönen der Kirchenglocken ein Missklang.
Denn viele katholische Geistliche sollen dort eng mit der kalabrischen Mafia,
der N´Drangheta, verstrickt sein. Diese allein setzt jedes Jahr rund 45
Milliarden Euro um - vor allem mit Kokain. Priestern sind die großzügigen
Spenden der Mafiosi willkommen. Deswegen sagen sie teilweise sogar vor Gericht
für sie aus. (..) Für viele Priester sind auch die Mafioso gute Christen.
Und die glauben mit der Kirche im Rücken bei ihren Taten im Recht zu sein."
Siehe gesamten Bericht
samt Video "Kirche mit Mafia unter einer Decke"!
Das meldete queer.de am 20.3.: "LGBT-Aktivisten und Europaabgeordnete
üben scharfe Kritik an homophoben Äußerungen des orthodoxen
Erzbischofs Krysostomos. Der Geistliche hatte vergangene Woche bei einem Führungstreffen
der christlich-orthodoxen Kirche in Istanbul gefordert, alle orthodoxen Kirchen
müssten 'Homosexualität verurteilen'. Der Erzbischof erklärte,
dass Regierungen 'die moralischen Integrität' schwächten, wenn sie
Schwulen und Lesben gleiche Rechte â€" etwa durch Lebenspartnerschaften oder die
Ehe-Öffnung â€" gewährten. (..)"
Für die geistlichen
Herren entsteht Homosexualität anscheinend dadurch, dass sie nimmer verboten
ist. Und mittelalterlicher christlicher Moralität hat sich die ganze
Gesellschaft unterzuordnen. Welchen Schaden jemand dadurch haben soll, wenn
Homos Rechte erhalten, ist nicht nachvollziehbar. Fürchten sich die Kleriker,
dass dadurch Homosexualität alle Menschen ansteckt oder was? Oder geht
diese christliche Moralität auf die Regelung in der Bibel zurück:
Lev 20,13: "Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben
sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld
lastet auf ihnen." Wenn ja, dann bitte Herr Bischof seien Sie konsequent
und fordern Sie gemäß dem Wort Gottes die Todesstrafe für homosexuelle
Handlungen! Aber damit stünde wohl der christliche Gott heutzutage
moralisch etwas seltsam da ...
Epoch.times schreibt am 22.3.: "(..) Die Nazis erbeuteten während
des Krieges ein Vermögen von ihren Opfern. Danach schafften sie das Gold
in die Schweiz, Schweden, Portugal und andere neutrale Länder. Diese Länder
halfen den Nazis das gestohlene Gold zu verstecken. Geldwäsche war an der
Tagesordnung um Kriegsmaterial kaufen zu können (..)." Weiteres heißt
es, "dass nach Jahren des Krieges ein Staat nach dem anderen widerwillig
seine Archive öffnete um Bankunterlagen einsehen zu können. Es gibt
nur eine Ausnahme: Den Vatikan. Trotz wiederholter Bitten aus mehreren Nationen
und von jüdischen Gruppen, weigert sich der Vatikan nach wie vor den Ermittlern
freien Zugang zu ihren Archiven zu gewähren. (..)"
Was wird
da der Grund sein? Der aktuelle Papst hat sich bemüht, die Mafia-Geldwäsche
in der Vatikanbank zu unterbinden. Vielleicht schafft er es auch, Einblicke
in eine mögliche NS-Goldwaschmaschine im Vatikan zu gewähren?
In Venetien fand eine Volksabstimmung über die Sezession von Italien
und den Austritt aus der NATO statt. Am 22.3. wurde das Resultat von den
Organisatoren verkündet. Die 3,8 Millionen Wahlberechtigten stimmten
darüber ab, ob ihre Region unabhängig werden soll. Die Wahlbeteiligung
lag bei 73 Prozent und davon stimmten 89 Prozent mit "Ja"
und nur 11 Prozent mit "Nein".
Was passiert jetzt? Marschiert jetzt
die NATO in Venetien ein? Oder werden die Veranstalter der Abstimmung wegen
Völkerrechtsverletzung verfolgt? Oder gibt's bald eine Republik Venetien?
Im deutschen Grundgesetz von 1949 beginnt die Präambel so: "Im
Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen (..) hat
das Deutsche Volk (..) kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz
der Bundesrepublik Deutschland beschlossen (..)". Dazu passt der Artikel
4 nicht, in welchem es heißt "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens
und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind
unverletzlich." Weil wenn sich alle vor einem "Gott" zu verantworten
hätten, dann wäre das eine ganz wesentliche Einschränkung der
Religionsfreiheit.
Die Humanistischen Alternative Bodensee (HABO)
hatte deswegen eine Petition eingebracht und meldete am 24.3. zusammenfassend,
wie sich der Petitionsausschuss des deutschen Bundestages über die vom
Sprecher der HABO, Dennis Riehle, eingebrachte Petition zur Streichung des Gottesbezuges
in der Einleitung des deutschen Grundgesetzes äußerte: "Der
Petitionsausschuss hat sich auffallend differenziert mit meiner Eingabe befasst
und hat selbst die vorherrschende Widersprüchlichkeit erkannt. Offenbar
scheint eine doch entschiedene Mehrheit an Verteidigern des Gottesbezugs, wie
sie noch in der vergangenen Legislaturperiode vorherrschte, langsam zu bröckeln.
Dieses Zeichen gilt es zu nutzen, um die Bemühungen nach einer vollständigen
Befreiung des deutschen Grundgesetzes von religiösen Verweisen voranzutreiben.
Ich habe bereits die Fraktionen der Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen
und von DIE LINKE kontaktiert, um deren Einschätzung zur Sachlage in Erfahrung
zu bringen und die Bereitschaft zur Beantragung einer Enquete-Kommission auszuloten."
Dem abgetretenen katholischen deutschen Oberbischof Zollitsch folgte nun
der Münchner Bischof mit dem höchst unpassenden Familiennamen "Marx"
nach. Über ihn schreibt Georg Korfmacher: "Marx: Pomp and Circumstance
- Im Selbstgefühl seiner Pracht und Herrlichkeit hat der Kirchenfürst
von der Isar seine Wahl zum obersten Koordinator aller Oberaufseher der deutschen
Catholica gerne angenommen. Jetzt kommt seine bisweilen verkannte Weitsicht
zum Tragen: eine prachtvolle Residenz in der Stadtmitte von München, ein
prachtvolles Verwaltungszentrum, ein Schlösschen in Schwabing zur Beherbergung
seiner Gäste und einen Palazzo in Rom für angemessene Aufenthalte
im Dunstkreis seines Allerhöchsten auf Erden. (..)"
Der komplette
Text ist auf wissenbloggt nachzulesen.
Siehe
außerdem den Spiegel-Artikel
vom 30.10.2013: "Bischof Marx: Erzbistum München baut Ordinariat für
130 Millionen Euro"
Nachdem ein erster katholischer Versuche, die klerikanischen Missbrauchsverbrechen durch eine außerkirchliche Untersuchung aufzuarbeiten daran gescheitert ist, dass der Leiter der beauftragten Institution (Christian Pfeiffer und das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen) die mangelnde Bereitschaft kirchlicher Stellen zur Zusammenarbeit gerügt hatte und die kath. Kirche daraufhin das Projekt abbrach, versucht man die Aufarbeitung nun nochmals. Diesmal wird nicht wie damals eine unabhängige kriminologische Einrichtung beauftragt, sondern eine kirchlich zusammengestellte Expertengruppe, also so eine Art deutscher Aufguss der unseligen österreichischen Klasnic-Kommission von Kirchen Gnaden. Das befürchten zumindest manche der organisierten Opfer. In den Diözesen sollen Akten vernichtet worden sein und die neue Kommission geht selber davon aus, über drei Jahre zur Aufarbeitung der Unterlagen zu brauchen. Es sollen 100 Interviews mit Opfern und 70 mit Tätern gemacht werden. Die Ordensgemeinschaften bleiben von der Untersuchung ausgespart.