Papst exkommuniziert sich selbst...

...und alle weiteren Kirchenfürsten

Quelle: http://qpress.de/ am 23.6.2014

Papperlapapst: Papst Franziskus hat kürzlich im kalabresischen Sibari 250.000 Gläubigen (nicht Gläubigern) die Leviten gelesen, kritische Beobachter sprachen von der Durchführung einer schwarzen Messe für die Mafia. Bei strahlend blauem Himmel unter gleißender Sonne, bei höllischen Temperaturen um die 40 Grad warnte der Pontifex vor der "Vergötterung des Geldes" und rief die Mafiosi zur Abkehr vom Bösen auf. Die dreiste Abkehr vom Weltlichen stand schon bei seinem Dienstantritt auf dem Programm. Anschließend bat er alle Welt um vermehrte Geldspenden für die katholische Kirche.

Kollaboratien (ugs. Kalabrien), ein Landstrich der von der mafiösen Organisation "Ndrangheta" schwer belastet ist, soll angeblich die bitteren Folgen der Vergötterung des Geldes bereits kennen, so der Papst. Natürlich auch die schlimmen Wirkungen der noch älteren katholischen Kirche, die dort schon viel länger ihr Unwesen treibt und in direkter Konkurrenz zur genannten Organisation steht, dort aber noch legal operieren darf. In offener Konfrontation zu den mafiösen Wettbewerbern betonte Papst Franziskus in seiner Predigt: "Die Ndrangheta ist Vergötterung des Bösen und Ablehnung des gemeinsamen Wohls. Dieses Übel muss bekämpft werden. Wer nicht auf dem Weg des Guten ist, wie die Mafiosi, sind nicht im Einklang mit Gott. Sie sind exkommuniziert" … [Der Standard]! Franziskus hat die kriminellen Machenschaften der Mafia bereits mehrfach öffentlich angeprangert, aber diesmal dürfte der Schein-Eilige Vater deutlich zu weit gegangen sein, die Folgen für den Vatikan sind nicht absehbar.

Diese saloppe Spontan-Exkommunikation könnte folgenreicher sein als es dem Papst zum Zeitpunkt seiner Verkündigung bewusst war. Vatikankenner gehen davon aus, dass er grundlegend alle Mafia-Strukturen im Visier hatte und nicht nur die direkte Konkurrenz in Kollaboratien. Schließlich können keinerlei Zweifel daran bestehen, dass die Kirche selbst eine mafiöse Struktur ist, womöglich sogar der älteste kriminelle Strukturvertrieb auf diesem Planeten. Zu allen Zeiten hat die katholische Kirche Gottes Schutz und Sündenvergebung meistbietend und nur gegen Bares verhökert. Anders als die Ndrangheta, hat die katholische Kirche aber selten geliefert, meist nur kassiert. Die Mafia hat schon mal ihre Killerkommandos losgeschickt, sofern sie entsprechend gut bezahlte Aufträge in der Tasche hatte. Mithin müssen wir heute davon ausgehen, dass sich Papst Franziskus selbst, nebst der kompletten Führungsriege der katholischen Kirche, mit diesem Akt exkommuniziert hat. Man ist versucht von einer unbewussten Tempelreinigung zu reden, bei der er versehentlich alles Geschmeiß aus Gottes vatikanischen Bauchladen fegte. Um allerdings schnell von diesem folgenschweren Fauxpas abzulenken, schwadronierte er fix noch von anderen Themen.

Die von schwerer Arbeitslosigkeit belastete Jugend in Süditalien rief der Papst auf, die Hoffnung nicht fahren zu lassen. "Die Jugend muss dem Bösen, den Ungerechtigkeiten und der Gewalt mit der Kraft des Guten, der Wahrhaftigkeit und des Schönen widerstehen", so der eilige Salbaderer … [Wikitionary] aus Rom. Praktikablere Lösungsvorschläge hatte er nicht zu bieten, außer seine Vorbildfunktion, siehe Bild rechts, Franziskus in einem seiner Nebenjobs.

Zuvor hatte der Papst katholische Priester getroffen. Dabei warnte er die Geistlichen vor einem Kirchturmdenken, wenngleich die Kirche reichlich davon habe. Auch Geistliche sind von der vorherrschenden "Kultur der Subjektivität" erfasst, die das eigene Ich bis hin zur Götzenanbetung überhöhe, bejammerte Franziskus gegenüber dem priesterlichen Fußvolk. Er rief die Kämpfer Gottes auf, den Familien (welche auch immer er da meinen mochte) in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. In seiner Ansprache betonte Franziskus die Freude, die mit dem Priesterleben unweigerlich verbunden sei. Trotz der vielen Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs in der Kirche wollte niemand Doppeldeutigkeiten in diesem Satz erkennen.

Hernach ging es in den Knast von Castrovillari, zu einem Gespräch mit 200 Häftlingen und dessen Wachpersonal. Dabei drängte er auf größere Anstrengungen zur Resozialisierung von Straftätern. Nach seiner Einschätzung reiche es nicht aus, allein menschenwürdige Haftbedingungen in den Strafanstalten zu gewährleisten. Über die Anzahl ehemaliger Priester unter den dort Einsitzenden wurde Stillschweigen bewahrt. Weiterer Höhepunkt bei seinem Besuch war das Treffen mit Angehörigen eines im Januar von der Mafia ermordeten Dreijährigen. Der Leichnam war in Cassano allo Jonio zusammen mit denen seines Großvaters und dessen Lebensgefährtin tot in einem ausgebrannten Autowrack gefunden worden. Die Ermittler vermuten hinter der Tat den Racheakt eines mit dem Vatikan rivalisierenden Mafia-Clans.

Es ist das vierte Mal, dass der Papst eine Auslandsreise nach Italien unternimmt. Franziskus plant offenbar einen weiteren Besuch in Süditalien, in dem Städtchen Isernia. Dort wurde im Jahre 1209 Pietro de Murrone geboren, der 1294 als Cölestin V. … [Wikipedia] wenige Monate nach der Papstwahl zurücktrat. Man munkelt, er wolle dort erforschen, warum sein Vorgänger, der Benediktollah XVI (rechts eine Archivaufnahme), rund 820 Jahre danach einen ähnlichen Streich gegen den Vatikan führte. Angeblich steht dies aber nicht im Zusammenhang mit der globalen Exkommunikation aller Mafiosi.