Konflikte in "Wir sind Kirche"

Die "Presse" meldete solche in der Ausgabe vom 30.6.2014. Demnach fühlt sich der "Erfinder" von "Wir sind Kirche", der jetzige Tiroler Landesschulinspektor Thomas Plankensteiner als "Zerrissener" durch die aktuelle Entwicklung: Martha Heizer, die jetzige Sprecherin des Verbandes ist ja bekanntlich bald nach ihrer Wahl exkommuniziert worden, als Vorwand diente, dass sie mit Freunden eine Art von Privatmessen feierte, in denen Kommunionshandlungen gesetzt wurden. Zwar hatte darüber der ORF schon im September 2011 in einer Sendung berichtet, aber eine extrem schwere Sünde, für die man früher vermutlich am Scheiterhaufen gelandet wäre, wurde dies für Frau Heizer erst jetzt. Der Kirchenapparat weiß von Meinungsverschiedenheiten in der Organisation und versucht diese nun durch die Exkommunikation der Vorsitzenden eskalieren zu lassen. Wie man das halt macht in katholischer Nächsten- und Feindesliebe.
Brotbrechen und gemeinsames Mahl ohne priesterliche Wandlungsworte

Laut "Presse" ist Plankensteiner ebenso wie Heizers Vorgänger Hurka davon überzeugt, dass eine exkommunizierte Vorsitzende kirchenintern andere schwer von der Notwendigkeit von Reformen überzeugen könne. Gefordert wird dazu eine Urabstimmung in der Organisation.

Wozu natürlich unsereiner gerne ein bisschen googelt und dabei einen interessanten Artikel der katholischen Zeitschrift "Die Furche" vom 14.9.2011 findet, in welchem das Thema, das jetzt zur Exkommunikation von Frau Heizer geführt hat, bereits entsprechend abgehandelt wurde, es heißt darin u.a.:
"Irritationen in kirchlichen Kreisen hat ein Vorstoß aus Tirol rund um die Kirchenvolksbegehrerin und Religionspädagogin Martha Heizer ausgelöst: Heizer hatte - zuletzt im ORF-TV-Magazin Report - angegeben, im privaten Kreis Eucharistie auch ohne geweihten Priester zu feiern. Unter Hinweis aufs allgemeine Priestertum aller Getauften argumentiert Heizer mit einem Verweis auf die Diskussion um säkulares Recht: Ein Recht könne sich nur ändern, 'indem man dagegen verstößt' - vor allem, wenn dieses Recht den eigenen Überzeugungen und Bedürfnissen überhaupt nicht mehr entgegenkomme. Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer hat zu diesen Vorgängen in einer Erklärung Stellung genommen: 'Die Eucharistie ist Feier der Einheit und der Gemeinschaft der Kirche. Insofern ist eine gegen die liturgischen und rechtlichen Vorgaben der Kirche gefeierte Eucharistie ein Widerspruch in sich.' Scheuer will nun in einer Voruntersuchung klären, ob gegen diese Vorgaben tatsächlich verstoßen wurde. Wenn sich das erhärte, werde damit die Glaubenskongregation in Rom befasst, welche die dafür zuständige Instanz ist. Heizer & Co, so deren Aussagen im Report, sind sich bewusst, dass das Sanktionen bis hin zur Exkommunikation nach sich ziehen kann."

Und die Voruntersuchung der Vorwürfe hat nun zweieinhalb Jahre gedauert, führte passenderweise zu deren Erhärtung und das fiel ganz zufällig mit der Wahl von Martha Heizer zur Vorsitzenden von "Wir sind Kirche" zusammen. Wäre Hans Peter Hurka weiterhin Wir-sind-Kirche-Vorsitzender geblieben, könnte Martha Heizer wohl weiterhin unexkommuniziert ihre Privatmessen feiern. Da sieht man wieder einmal die Umwege, auf die der katholische Gott von seiner Kirche manchmal geführt wird und vor allem sieht man die erbärmliche Moral des katholischen Heuchlervereins.