Die Initiative Liberale Muslime Österreich (ILMÖ) ruft in Sachen
der Forderung nach Burka- und Niqab-Verbot zur Solidarität mit Efgani Dönmez
auf! Der grüne Bundesrat ist wie die ILMÖ immer wieder gegen religiösen
Extremismus aufgetreten, insbesondere gegen die Vertreter eines politischen
Islams und hat die Zusammenarbeit der Regierungsparteien mit konservativen Moscheevereinen
aufgezeigt und kritisiert. In seiner Partei gilt so etwas als eine schwere politische
Sünde, dort muss man auch gegenüber Ansichten, die menschenfeindlich
sind, tolerant sein, wenn sie einen Islamhintergrund haben. Der Islam ist eine
Religion, die nicht aus Österreich stammt und darum gilt anscheinend auch
eine Kritik an rückwärtsgewandten islamischen Erscheinungen als ausländerfeindlich.
Darum wird jetzt Dönmez von anderen grünen Politikern zum Rücktritt
aufgefordert. Die Burka, Niqab oder sonstige Vollverschleierungen haben jedoch
mit dem Islam absolut nichts zu tun, sondern sind Ausdrucksweise von archaischen
Lebensweisen und offen gelebter Unterdrückung gegenüber der Frau.
Wir leben aber im säkularen Österreich und Europa, auch eingewanderte
Muslime leben im säkularen Österreich und Europa und es sollten sich
alle mit dem Leben in Österreich und Europa vertraut machen und nicht versuchen,
eine konservative Parallel-Islamistenwelt aufzuziehen und Einwanderer aus Staaten
mit islamischer Religion von Integration und Assimilation abhalten.
Die
ILMÖ erlebt es immer wieder, dass Ansichten liberaler Muslime, die in einem
Europa des 21. Jahrhunderts leben wollen, von der Politik nicht akzeptiert werden,
weil Politiker sich Hoffnung auf Wählerstimmen machen, wenn sie mit berüchtigten
konservativen islamischen Clans zusammenarbeiten. Es muss dazu erinnert werden,
dass es Efgani Dönmez war, der bei den Nationalratswahlen 2013 die merkwürdigen
Wahlkartenmethoden von SPÖ- und ÖVP-Kandidaten aufgedeckt hat, die
Vorzugsstimmen erhalten haben, weil in Moscheen von Wahlhelfern kollektiv Wahlkarten
ausgefüllt wurden. Der Vorwurf von Dönmez wurde von den Wahlbehörden
nicht untersucht.
Dönmez hat auch die Errichtung des saudischen
Abdullah-Zentrums in Wien heftig kritisiert, was auch von seiner Partei unterstützt
wurde. Warum die grüne Partei ihm jetzt in den Rücken fällt und
für den Extremismus der Verhüllung von Frauen mit Burkas und Niqab
eintritt, ist nicht verständlich. Die Grünen, welche sich für
Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau einsetzen, sollten eigentlich die
ersten sein, welche dieses Thema aufgreifen und nicht Dönmez kritisieren
und nicht der FPÖ dieses Feld überlassen, sondern sich selbst damit
auseindersetzen, statt sich hinterher über Stimmenzuwächse bei der
FPÖ zu wundern.
Wir liberalen Muslime wollen in Frieden in Europa
leben und unserem Glauben auf so eine Art nachgehen, dass es nicht ständig
Streit und Zwist mit hier lebenden Menschen mit anderen Religionen und Anschauungen
gibt. Wir erwarten nicht, dass sich die Österreicher und Europäer
in den Islam integrieren, wir integrieren uns in die vielseitige moderne Welt,
in der wir leben und in der wir gerne leben. Es geht nicht um mehr oder weniger
wie Mumien gekleidete Frauen, es geht darum, Österreich und Europa vor
Ansichten zu schützen, die in islamischen und arabischen Ländern die
Frauen und ihre Rechte unterdrücken.
Amer Albayati,
Pressesprecher
- Initiative Liberaler Muslime Österreich – ILMÖ
www.initiativeliberalermuslime.org