Solidarität mit Efgani Dönmez

Pressemitteilung der Initiative liberaler Muslime Österreich – ILMÖ
Wien, Mittwoch 9.7.2014

Solidarität mit Efgani Dönmez wegen Burka- und Niqabverbot!

Die Initiative Liberale Muslime Österreich (ILMÖ) ruft in Sachen der Forderung nach Burka- und Niqab-Verbot zur Solidarität mit Efgani Dönmez auf! Der grüne Bundesrat ist wie die ILMÖ immer wieder gegen religiösen Extremismus aufgetreten, insbesondere gegen die Vertreter eines politischen Islams und hat die Zusammenarbeit der Regierungsparteien mit konservativen Moscheevereinen aufgezeigt und kritisiert. In seiner Partei gilt so etwas als eine schwere politische Sünde, dort muss man auch gegenüber Ansichten, die menschenfeindlich sind, tolerant sein, wenn sie einen Islamhintergrund haben. Der Islam ist eine Religion, die nicht aus Österreich stammt und darum gilt anscheinend auch eine Kritik an rückwärtsgewandten islamischen Erscheinungen als ausländerfeindlich. Darum wird jetzt Dönmez von anderen grünen Politikern zum Rücktritt aufgefordert. Die Burka, Niqab oder sonstige Vollverschleierungen haben jedoch mit dem Islam absolut nichts zu tun, sondern sind Ausdrucksweise von archaischen Lebensweisen und offen gelebter Unterdrückung gegenüber der Frau. Wir leben aber im säkularen Österreich und Europa, auch eingewanderte Muslime leben im säkularen Österreich und Europa und es sollten sich alle mit dem Leben in Österreich und Europa vertraut machen und nicht versuchen, eine konservative Parallel-Islamistenwelt aufzuziehen und Einwanderer aus Staaten mit islamischer Religion von Integration und Assimilation abhalten.

Die ILMÖ erlebt es immer wieder, dass Ansichten liberaler Muslime, die in einem Europa des 21. Jahrhunderts leben wollen, von der Politik nicht akzeptiert werden, weil Politiker sich Hoffnung auf Wählerstimmen machen, wenn sie mit berüchtigten konservativen islamischen Clans zusammenarbeiten. Es muss dazu erinnert werden, dass es Efgani Dönmez war, der bei den Nationalratswahlen 2013 die merkwürdigen Wahlkartenmethoden von SPÖ- und ÖVP-Kandidaten aufgedeckt hat, die Vorzugsstimmen erhalten haben, weil in Moscheen von Wahlhelfern kollektiv Wahlkarten ausgefüllt wurden. Der Vorwurf von Dönmez wurde von den Wahlbehörden nicht untersucht.

Dönmez hat auch die Errichtung des saudischen Abdullah-Zentrums in Wien heftig kritisiert, was auch von seiner Partei unterstützt wurde. Warum die grüne Partei ihm jetzt in den Rücken fällt und für den Extremismus der Verhüllung von Frauen mit Burkas und Niqab eintritt, ist nicht verständlich. Die Grünen, welche sich für Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau einsetzen, sollten eigentlich die ersten sein, welche dieses Thema aufgreifen und nicht Dönmez kritisieren und nicht der FPÖ dieses Feld überlassen, sondern sich selbst damit auseindersetzen, statt sich hinterher über Stimmenzuwächse bei der FPÖ zu wundern.

Wir liberalen Muslime wollen in Frieden in Europa leben und unserem Glauben auf so eine Art nachgehen, dass es nicht ständig Streit und Zwist mit hier lebenden Menschen mit anderen Religionen und Anschauungen gibt. Wir erwarten nicht, dass sich die Österreicher und Europäer in den Islam integrieren, wir integrieren uns in die vielseitige moderne Welt, in der wir leben und in der wir gerne leben. Es geht nicht um mehr oder weniger wie Mumien gekleidete Frauen, es geht darum, Österreich und Europa vor Ansichten zu schützen, die in islamischen und arabischen Ländern die Frauen und ihre Rechte unterdrücken.

Amer Albayati,
Pressesprecher - Initiative Liberaler Muslime Österreich – ILMÖ
www.initiativeliberalermuslime.org