Wegschauen und leugnen

Von Francesco Di Matteo

Fidel Castro der kubanische Revolutionsführer sagte einmal in einem Interview zur Zeit des Vietnamkrieges: "Vietnam hat mir, der Welt und allen Völkern der Erde, die gegen den Imperialismus kämpfen, gezeigt, dass nicht einmal eine enorm gut ausgerüstete und zahlenmäßig starke Armee, die alle technischen Mittel zur Verfügung hat, wie die der USA in Vietnam, nicht einmal so ist es möglich, eine revolutionäre Bewegung, die vom Volk unterstützt wird, zu besiegen…" Der Vietnam Krieg ist natürlich lange vorbei, der eiserne Vorhang ist abgetragen, die letzten Diktaturen des sogenannten Kommunismus werden auch bald dem freien Markt "zum Opfer" fallen. Die Aussagen Fidel Castros sind aber von bleibender Aktualität in Bezug auf das Scheitern der US-Missionen in Afghanistan und im Irak. Deren Scheitern durch den Vormarsch der Isis, die einen islamischen Staat oder das Kalifat ausriefen, nun endgültig zu Tage kommt.

Demokratie lässt sich eben nicht herbeibomben und schon gar nicht in Ländern wo es keine Aufklärung gab und wahrscheinlich so schnell auch nicht geben wird, da ja Aufklärung Kritikfähigkeit voraussetzt und diese es anscheinend in muslimischen Gesellschaften, die sich stark an den autoritären Normen des göttlichen Willens orientieren, nicht gesellschaftsfähig ist, weil sie ja lebensgefährlich sein kann, momentan nicht gibt.

Natürlich wird in Bezug auf die Konfliktherde im Nahen Osten, der Kolonialismus oder der Imperialismus als Vorwand für mittlerweile enthemmte Gewalt aus dem Ärmel gezaubert. Ganz Unrecht haben Befürworter dieser These ja auch nicht, denn kein muslimisches Land hat in der jüngsten Vergangenheit ein europäisches militärisch angegriffen, sondern es waren stets westliche Heere die muslimische Länder invadiert haben.

Doch sitzt das Problem schon tiefer.

In Anbetracht des derzeitigen Völkermords an Christen und Yeziden und der apokalyptischen Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten, wo gemäß nach dem Motto: "Ich töte also bin ich", alte Konflikte, innermuslimische Konflikte, erneut ausgetragen werden.

Das Problem ist nämlich die irrationale Religion des Islam. Das müssen auch jene linken Philoislamisten einsehen, die in den Muslimen, sozusagen die Verdammten dieser Erde sehen. Religion ist und bleibt, vor allem in den Buchreligionen, Politik, ob sie zum Vorschein kommt, ist eine andere Sache, die christliche Religion, gemeint ist hier das Christentum des Abendlandes, musste sich der Erkenntnis fügen, dass nur Demokratie und eine Akzeptanz der Meinungsvielfalt, den Frieden garantieren. Beim Islam, der auf den Verkünder Mohammed zurückgeht, sieht das schon ganz anders aus. Es muss aber nicht so bleiben.

Da Wissenschaft auch mit Empirie also, mit Nachprüfbarkeit zu tun hat, also jenem Weltbild, dass die religiöse Macht in Europa ins Wanken brachte und mit dem Wort Aufklärung in die Geschichte einging, ist aktuell von sehr hoher Bedeutung. Natürlich darf jeder Mensch, nach bestem Gewissen, eine eigene Meinung zu diesem oder jenem Thema haben. Es gibt Leute die glauben an Geister, an Feen, an den lieben Gott oder eben daran dass der Islam tolerant ist.

Aber es gibt auch Leute die eben nicht an etwas einfach so glauben wollen und einfach mal die Fakten überprüfen und dann einen Blick auf die Realität werfen. Im Anbetracht der Tatsache, dass die Bibel vor allem das Alte Testament ein schändliches Buch ist, das wenn man es wörtlich nimmt, eben kein Platz für Andersdenkende vorsieht, dürfte uns mittlerweilen klar sein. In Anbetracht der Tatsache, dass wenn man den Koran wortwörtlich nimmt, solche Bilder wie aktuell im Irak zu sehen sind, also das Fundament des Glaubens, ebenso keinen Platz für Andersdenkende lässt, dürfte uns noch nicht so klar sein ich denke es vernebelt uns den Verstand vor lauter Schrecken. Man stelle sich einmal vor, als die Mordmaschinerie Stalins wütete, wären russischstämmige amerikanische Stalinisten in den Straßen Washingtons oder Amsterdams mit Stalin-T-Shirts herumgelaufen und die stalinistischen Kulturvereine im Westen hätten verkündet: "Stalin heißt Frieden." Eine absurde Idee oder? Und wäre die Stalin Bewegung tausend Jahre oder noch älter geworden, dann würde es in tausend Jahren auch eine gemäßigte Stalin-Bewegung oder Partei geben und wahrscheinlich auch eine fundamentalistische. Die alle Andersdenkenden ermorden würde. So eben wie es der große Stalin selber befahl.

Bleiben wir aber bei den Tatsachen, während NS-Symbole völlig zu Recht verboten sind, sind es Dschihad-Fahnen oder T-Shirts nicht. Warum eigentlich stellt man sich in Anbetracht der Tatsache und in Anbetracht der Gräueltaten, die uns via Facebook, Twitter, Internet, Fernsehen etc. so blind und taub? Nur weil etwas ca. 1500 Jahre ist, heißt es nicht, dass es nicht wieder kommen kann. Gemeint ist die Schreckensherrschaft eines Kalifats.

Wahrscheinlich denken Sie, dass der Autor dieser Zeilen übertreibt, das hofft er selber auch, aber der Nahe Osten, hat einen enorm hohen Anteil an jungen Menschen unter 25 Jahren, während der Westen, zunehmend vergreist und die Toleranz zum obersten Gebot erhebt, während diese Toleranz seit Jahrzehnten ausgenützt wurde und uns jetzt die Versäumnisse drohen auf den Kopf zu fallen. Fidel Castro sagte auch, dass die Völker die gegen den Imperialismus kämpfen, der mehr technologische Mittel zur Verfügung hat, dass mit den größeren sozialen Mitteln, gemeint ist wahrscheinlich das Menschenmaterial, sowie weitaus größere Kampfmoral wettmachen. Hatte er Recht oder nicht?

Also wir dürfen uns auf einen langen Kampf gegen die Isis oder den Terror gefasst machen.

Heute am Morgen sah ich drei junge Männer mit Djihad-T-Shirts durch den dritten Bezirk spazieren, vielleicht sehen wir sie bald auf Twitter wieder, wie sie einem Andersdenkenden den Kopf abschneiden. In Anbetracht der Tatsachen wegzusehen ist feig und sogar dumm. Dummheit wird bestraft werden, heißt das Sprichwort.

Hoffentlich habe ich Unrecht.