"Die Presse" brachte am 26.9.2014 unter der obigen Überschrift
ein Interview mit dem islamischen Religionslehrer Ednan Aslan.
Er wurde
auch wegen des Bezuges der IS-Jihadisten-Ideologie zur Islamlehre, gefragt und
antwortete: "Theologisch betrachtet ist es zu 100 Prozent legitim. Alles,
was der IS macht und fordert, ist theologisch richtig und kommt in allen Grundwerken
des Islam vor. Ein Kalif hat nun einmal einen Kriegsauftrag, keinen Friedensauftrag.
Er muss den Islam auch mit Gewalt verbreiten und sollte dazu mindestens einmal
im Jahr Krieg führen."
Aber auf die nächste Frage
kippt er weg:
"Heißt das, der Islam ist grundsätzlich
eine gewalttätige Religion? - Nein, der Islam ist eine Religion des
Friedens. Nur muss er seine veraltete Kriegstheologie hinterfragen und unserer
modernen Lebenswirklichkeit entsprechend neu interpretieren. Sonst werden Muslime
immer Sklaven einer Theologie bleiben, die von Rache, Krieg und Gewalt geprägt
ist. Die Folgen sind fatal. In ganz Europa riskieren die Muslime, ihre Glaubwürdigkeit
zu verlieren."
Der IS-Terrorismus ist 100%ig islamkonform. Woher
kommt dann der islamische Friedensaspekt? Warum zählt Aslan keine Stellen
aus dem Koran auf, wo der Friede als legitimer Bestandteil des Islam dargestellt
wird???
Als "Haus des Friedens" gilt das "Haus
des Islam", also die vom Unglauben "befreiten" Gebiete! Die Gebiete,
die sich Allah noch nicht untergeordnet haben, sind das "Haus des Krieges"!
Aber
natürlich kann sich auch der Islam weiter entwickeln, die Juden steinigen
ja heute auch nienamden mehr, der am Sabbat arbeitet und die katholische Kirche
hat auch schon vor längerer Zeit damit aufgehört, Ketzer auf den Scheiterhaufen
zu stellen.
Aber dass sich die Islamlehre auf den Weg in die Moderne
macht, ist bisher wohl eher eine ziemliche Randerscheinung. in Wien wurde von
Saudi Arabien mit österreichischer und vatikanischer Hilfe das Abdullah-Zentrum
für den religiösen Dialog errichtet, in Saudi Arabien werden
nach wie vor Anders- und Ungläubige scharf diskriminiert und gemäß
den dortigen Scharia-Gesetzen unbarmherzig
verfolgt. Erst unlängst war der religionskritische Blogger Raif Badawi
zu zehn Jahren Haft und 1000 Peitschenhieben verurteilt worden.
Es müsste wohl als Ansatz eine Art islamischer Luther
auftreten und seine Thesen an eine Moscheetür nageln, um das einzuleiten,
was Ednan Aslan oben ersehnt. Und das wäre auch erst ein Anfang. Denn bekanntlich
hat Luther ja auch nur ein schreckliches Monopol bekämpft und nicht
den Weg in eine aufgeklärte Welt eingeschlagen.