"Nicht jeden Freitag wird geköpft"

Profil-Presseaussendung vom 18. Okt. 2014, OTS Nr.3

"profil": Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner über Saudi-Arabien: "Nicht jeden Freitag wird geköpft"

In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" zieht Claudia Bandion-Ortner, die ehemalige Justizministerin und derzeitige Generalsekretärin des saudi-arabischen "König-Abdullah-Dialog-Zentrums" eine positive Bilanz der ersten beiden Jahre: "Saudi-Arabien mischt sich in unsere Arbeit überhaupt nicht ein." Auch ihre persönlichen Erfahrungen in Saudi-Arabien schildert sie durchgehend positiv: "Ich war angenehm überrascht. Als Frau dort zu leben, ist sicher nicht einfach." Als emanzipierte Frau "hätte ich sicher meine Schwierigkeiten dort. Aber ich bin sehr gut und nett behandelt worden." Bandion-Ortner musste sich - wie alle Frauen in Saudi-Arabien - mit einer schwarzen Abaya verhüllen. "Aber ich muss sagen: Die ist praktisch. Ein angenehmes Kleidungsstück. Sie hat mich ein bisschen an den Talar erinnert." Bei einem Ladies-Abend sei sie "von gebildeten hochintelligenten Frauen, Managerinnen, Universitätsprofessorinnen" umgeben gewesen. Sie sei sich vorgekommen "wie in Österreich bei einer Damenrunde. Da war eigentlich kein Unterschied." Auf den Vorhalt, dass im Jahr 2014 in Saudi-Arabien bereits 60 Menschen hingerichtet worden sind, dass an Freitagen nach dem Gebet öffentlich geköpft und ausgepeitscht werde, sagt Bandion-Ortner im "profil"-Interview: "Das ist nicht jeden Freitag" und sie sei natürlich gegen die Todesstrafe.
Sie glaube, dass sich "durch die Dialogbereitschaft in Saudi-Arabien - der König steht da wirklich sehr dahinter, ich habe mit dem König persönlich darüber gesprochen - langsam etwas verändert".
Am 18. Und 19. November werde das Zentrum in Wien eine Konferenz mit hohen religiösen Repräsentanten zum Thema "Religionsführer gegen Gewalt im Namen der Religion" veranstalten. Genaueres könne sie nicht bekannt geben, denn "so eine Konferenz ist auch ein Sicherheitsrisiko", so Bandion-Ortner im "profil"-Interview.

Leserkommentar auf der Profil-HP:
Dass "nicht jeden Freitag geköpft wird" ist wohl nur für Menschen, deren Kopf wie der von Fr Bandion-Ortner nicht ausreicht, um auszurechnen, dass bei 60 Hinrichtungen allein im laufenden Jahr mehr als eine Person pro Woche hingerichtet worden sein muss, beruhigend. Zu ihrer ganz persönlichen Beruhigung sei aber gesagt, dass wer gar keinen Kopf hat, auch nicht geköpft werden kann, sodass ihr individuelles Risiko jedenfalls vernachlässigbar ist.

Da sieht man wieder und lernt weiter: Nicht jeden Freitag wird in Saudi Arabien geköpft und die Ganzkörperverhüllung ist ein angenehmes Kleidungsstück. Das lässt Claudia Bandion-Ortner die Menschheit wissen. Und so ein erbärmliches, opportunistisches, menschenfeindliches Subjekt war einmal in Österreich Justizministerin! Das Abdullah-Zentrum für den interreligiösen Dialog macht sich mit dieser Äußerung ihrer Generalsekretärin jedenfalls als Schönwäscherei eines klerikalfaschistischen Regimes deutlich erkennbar. Die elendigen Opportunisten in der österreichischen Bundesregierung, die uns den Abdullah-Tempel eingebrockt haben, sind gefordert: sperrt dieses Zentrum zu! Denn dass in Saudi Arabien nicht jeden Freitag geköpft wird, ist offenbar noch das Beste, das man über dieses religionsfaschistische Terrorregime sagen kann! Hauptverantwortlich für die Einrichtung dieses saudischen Propagandazentrums war übrigens der damalige und inzwischen politisch entsorgte ÖVP-Außenminister Spindelegger, Kanzler Faymann hat wie gewohnt alles abgenickt.

Köstlich übrigens die Darstellung der Sache auf der Profil-Homepage:
das zur Überschrift ausgewählte Bild zeigt die Ethik und die Geisteskraft der Frau Bandion-Ortner in ihrer ganzen Pracht und Herrlichkeit!
Hier der Screenshot:

Das komplette Interview steht nicht auf der Homepage, sondern im Profil 43/2014