In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins
"profil" zieht Claudia Bandion-Ortner, die ehemalige Justizministerin
und derzeitige Generalsekretärin des saudi-arabischen "König-Abdullah-Dialog-Zentrums"
eine positive Bilanz der ersten beiden Jahre: "Saudi-Arabien mischt
sich in unsere Arbeit überhaupt nicht ein." Auch ihre persönlichen
Erfahrungen in Saudi-Arabien schildert sie durchgehend positiv: "Ich war
angenehm überrascht. Als Frau dort zu leben, ist sicher nicht einfach."
Als emanzipierte Frau "hätte ich sicher meine Schwierigkeiten dort.
Aber ich bin sehr gut und nett behandelt worden." Bandion-Ortner musste
sich - wie alle Frauen in Saudi-Arabien - mit einer schwarzen Abaya verhüllen.
"Aber ich muss sagen: Die ist praktisch. Ein angenehmes Kleidungsstück.
Sie hat mich ein bisschen an den Talar erinnert." Bei einem Ladies-Abend
sei sie "von gebildeten hochintelligenten Frauen, Managerinnen, Universitätsprofessorinnen"
umgeben gewesen. Sie sei sich vorgekommen "wie in Österreich bei einer
Damenrunde. Da war eigentlich kein Unterschied." Auf den Vorhalt, dass
im Jahr 2014 in Saudi-Arabien bereits 60 Menschen hingerichtet worden sind,
dass an Freitagen nach dem Gebet öffentlich geköpft und ausgepeitscht
werde, sagt Bandion-Ortner im "profil"-Interview: "Das ist
nicht jeden Freitag" und sie sei natürlich gegen die Todesstrafe.
Sie
glaube, dass sich "durch die Dialogbereitschaft in Saudi-Arabien - der
König steht da wirklich sehr dahinter, ich habe mit dem König persönlich
darüber gesprochen - langsam etwas verändert".
Am 18. Und
19. November werde das Zentrum in Wien eine Konferenz mit hohen religiösen
Repräsentanten zum Thema "Religionsführer gegen Gewalt im Namen
der Religion" veranstalten. Genaueres könne sie nicht bekannt geben,
denn "so eine Konferenz ist auch ein Sicherheitsrisiko", so Bandion-Ortner
im "profil"-Interview.
Leserkommentar auf der Profil-HP:
Dass "nicht jeden Freitag
geköpft wird" ist wohl nur für Menschen, deren Kopf wie der von
Fr Bandion-Ortner nicht ausreicht, um auszurechnen, dass bei 60 Hinrichtungen
allein im laufenden Jahr mehr als eine Person pro Woche hingerichtet worden
sein muss, beruhigend. Zu ihrer ganz persönlichen Beruhigung sei aber
gesagt, dass wer gar keinen Kopf hat, auch nicht geköpft werden kann, sodass
ihr individuelles Risiko jedenfalls vernachlässigbar ist.
Da sieht man wieder und lernt weiter: Nicht jeden Freitag wird in
Saudi Arabien geköpft und die Ganzkörperverhüllung ist ein angenehmes
Kleidungsstück. Das lässt Claudia Bandion-Ortner die Menschheit wissen.
Und so ein erbärmliches, opportunistisches, menschenfeindliches Subjekt
war einmal in Österreich Justizministerin! Das Abdullah-Zentrum für
den interreligiösen Dialog macht sich mit dieser Äußerung ihrer
Generalsekretärin jedenfalls als Schönwäscherei eines klerikalfaschistischen
Regimes deutlich erkennbar. Die elendigen Opportunisten in der österreichischen
Bundesregierung, die uns den Abdullah-Tempel eingebrockt haben, sind gefordert: sperrt dieses Zentrum zu! Denn dass in Saudi Arabien
nicht jeden Freitag geköpft wird, ist offenbar noch das Beste, das man
über dieses religionsfaschistische Terrorregime sagen kann! Hauptverantwortlich
für die Einrichtung dieses saudischen Propagandazentrums
war übrigens der damalige und inzwischen politisch entsorgte ÖVP-Außenminister Spindelegger,
Kanzler Faymann hat wie gewohnt alles abgenickt.
Köstlich übrigens
die Darstellung der Sache auf der Profil-Homepage: das zur Überschrift
ausgewählte Bild zeigt die Ethik und die Geisteskraft der Frau Bandion-Ortner
in ihrer ganzen Pracht und Herrlichkeit!
Hier der Screenshot:
Das
komplette Interview steht nicht auf der Homepage, sondern im Profil 43/2014