In der Kronenzeitung schreibt derzeit eine Wirtin regelmäßig
Kolumnen. Sie ist eine "Wutbürgerin" und bringt ihren Zorn in
Österreichs größter Zeitung unters Volk. Die Kronenzeitung
ist weltweit auf die Zahl der Bevölkerung umgerechnet das Blatt mit der
größten Leserschaft (etwa jeder Dritte liest die Kronenzeitung, das
ist fast das Doppelte der Bild-Zeitung).
Man hat dort nämlich meist
das Gespür dafür, was die Leute bewegt und richtet sich danach aus,
die Kronenzeitung gilt als populistisch und ist es sicherlich auch.
Hier
die Kolumne der Wutbürgerin vom 19.10.2014:
Als
alter 68er fragt man sich da schon: was ist falsch an dem was die Frau Nagl
schreibt? Im Prinzip ist es so! Die EU ist das europäische Verwaltungsinstitut
des neoliberalen Ausbeutungssystem, die EU ist das Herrschaftsinstrument des
Kapitals über die arbeitenden Menschen. Die Frau Wirtin hat recht. Und
es ist zutiefst beschämend, dass solche Meinungen nur in der Kronenzeitung
stehen, weil sonst reihum die Propaganda des Finanzkapitals Vorrang hat und
die Ausbeuterideologen den Ton angeben. Das tun sie allerdings auch in der Kronenzeitung,
die dortigen Wirtschaftsredakteure schreiben auch fürs Kapital, aber man
ist zumindest so breit aufgestellt, dass etwa in den Leserbriefen der Volkszorn
auch geäußert werden darf. Eine Meinung wie die von der Frau Nagl
würde keine andere Tageszeitung abdrucken. Weil die berühmten kleinen
Leute nur noch fürs Arbeiten und Zahlen dazusein haben. Und fürs Goschenhalten.