200 Nachkommen von Pius XII.?

Wie weit Menschen schon von der katholischen Religion weg sind, die durch so viele Jahrhunderte in Österreich schicksalhafte Pflicht gewesen ist, zeigte am 17.11.2014 der Millionenquiz mit Arnim Assinger.

Die 30.000-Euro-Frage stürzte eine Kandidatin zurück auf 500 Euro:


Allen Ernstes meinte sie, der 1958 verstorbene Papst Pius XII. habe 200 Nachfahren. Dabei war die Kandidatin sehr gut und weit überdurchschnittlich gebildet, sie wies eine Reihe von akademischen Abschlüssen vor und arbeitet in Brüssel in der EU-Verwaltung.

Aber die katholische Kirche ist für sie offenbar ein Bereich, der ihr sowas von völlig egal ist, dass sie entweder nicht weiß, dass Päpste keine legitimen Kinder haben dürfen oder sie zumindest keine Ahnung hat, dass der "Papa" Pius XII. ein Papst war oder dass er bis 1958 amtierte und daher auch mit großem züchterischen Eifer bis 2014 schwerlich auf 200 Nachfahren kommen könnte.

Für die Kandidatin schien der Papa Pius irgendeine seltsame mittelalterliche Gestalt zu sein und sie erwählte ihn wohl deshalb als Antwort, weil sich bei der 30.000-Euro-Frage oft schon etwas seltsame Antworten als richtig erwiesen haben. Richtig war die Antwort "c", die anderen drei genannten Personen waren alle kinder- und damit nachfahrenlos.

Das Desinteresse an Religion entwickelt sich offenbar langsam in Richtung zum gesellschaftlichen Standard. Und was ist das? Das ist gut und nicht schlecht! Aber für die Kandidatin war es nicht gut, sie büßte dadurch 14.500 Euro ein, nahm das aber recht gelassen auf. Sie wird in Brüssel ja nicht so schlecht verdienen...