Nr. 48 / 2014 vom 2. 12.

Kurzmeldungen aus dem religiösen Bereich als Ansammlung von Haarsträubendem, Seltsamem, Lustigem und auch Informativem!

Kampf gegen Terror: Papst fordert Gespräche mit "Islamischem Staat"

Der Spiegel am 25.11.: "Es ist ein überraschender Vorstoß: Papst Franziskus hält Gespräche mit Terrormilizen wie dem "Islamischen Staat" (IS) trotz deren Bluttaten für möglich. 'Ich gehe immer davon aus, dass man nie aufgeben soll. Vielleicht kann man in der Tat keinen Dialog führen, aber dennoch darf man nie die Tür zum Gespräch verschließen. (..) Die Bedrohung der Terroristen ist aber genauso schlimm wie der Staatsterrorismus, der vorgibt, gegen Terroristen vorzugehen. Das Resultat ist immer Gewalt.' (..)"

Schrecklich, dieser Staatsterrorismus, der sich gegen die Jihadisten wehrt. Also etwa die syrische Regierung, die auf Wunsch des Westens und der Türkei gestürzt werden soll und die kurdischen Kämpfer, die kurdischen Terror gegen die Jihadisten machen. Der barmherzige Franz möchte noch gerne ein bisschen reden mit ihnen, bevor sie ihn köpfen...

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Pope Supports 'Dialogue' With ISIS - Which is Trying to Kill Him

IsraelInternationNews am 25.11. ergänzend dazu: "Despite warnings that the brutal terrorist group Islamic State (ISIS) is targeting Pope Francis for assassination, the pope on Tuesday came out in favor of 'dialogue' with the group that has committed countless atrocities while conquering large parts of Syria and Iraq. (..)"

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Papst liest EU die Leviten

Religion.ORF am 25.11.: " Papst Franziskus hat am Dienstag in einer Rede vor dem Europaparlament in Straßburg die 'Verabsolutierung der Technik', Egoismus und hemmungslosen Konsumismus in der westlichen Welt kritisiert. (..)"

Unter anderem meinte der vatikanische Franz, Europa müsse die Menschenwürde wieder ins Zentrum der europäischen Politik rücken, sonst könnte es "seine Seele zu verlieren". Die Menschenwürde war bekanntlich immer eine große katholische Errungenschaft, voller Würde durften sich die Menschen ganz klein machen vor dem großen Gott und seiner allmächtigen Kirche, der die Seelen aller Menschen zugeordnet wurden.

Und dann sagte er gar noch, "ich meine, dass es äußerst wichtig ist, eine Kultur der Menschenrechte zu vertiefen"! ja, die Menschenrechte gehören vertieft! Aber vielleicht sollte der Vatikan endlich die UNO-Menschenrechtscharta unterzeichnen, statt anderen Staaten was über Vertiefungen zu erzählen?

Aber er sagte auch Brauchbares:
"Es bestehen immer noch zu viele Situationen, in denen Menschen wie Objekte behandelt werden, deren Empfängnis, Gestaltung und Brauchbarkeit man programmieren und sie dann wegwerfen kann, wenn sie nicht mehr nützlich sind, weil sie schwach, krank oder alt geworden sind". Vielleicht sollte er diesbezüglich einmal mit den christlichen Parteiführerschaften reden?

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Peinliche Verwechslung - Pfarrer "verirrt" sich auf Schwulen-Treff

Das Gratisblatt "Heute" am 25.11.: "(..) Peinliche Verwechslung für einen Pfarrer aus dem Waldviertel: Übers Internet hatte sich Hochwürden in einer in der Szene bekannten Parkbucht an einer Straße mit einem Homosexuellen zu einem "Treffen" verabredet. Doch offenbar lief etwas im Zeitmanagement schief. Fakt ist: Der Gottesmann kam, hielt einen dort zufällig parkenden Lkw-Lenker für sein Date und ließ sofort die Hosen runter. Der Berufslenker, mehr irritiert als animiert, fotografierte mit seinem Handy die Nummerntafel des für ihn Unbekannten und fuhr schnurstracks zur Polizei. Über das Kennzeichen war der Verdächtige rasch ausgeforscht. (..)"

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Säkulare beim Bundesverfassungsgericht

hpd am 25.11.: "(..) In der Vergangenheit haben sich die Karlsruher Verfassungsrichter immer wieder mit Vertretern der Religionsgemeinschaften, insbesondere der beiden christlichen Großkirchen, getroffen, um mit ihnen über Fragen des Religionsverfassungsrechts zu diskutieren. Am Montagnachmittag kam es erstmals zu einem Gespräch mit Repräsentanten der knapp 30 Millionen Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören. 'In Deutschland gibt es mehr religionsfreie Bürgerinnen und Bürger als Katholiken oder Protestanten. Viel zu lange wurden die Interessen dieser großen Bevölkerungsgruppe ignoriert. Insofern kann man das heutige Treffen als historisches Ereignis werten', sagte Staatsminister a.D. Rolf Schwanitz, der neben Ingrid Matthäus-Maier (Kampagne gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz), Helmut Fink (Koordinierungsrat säkularer Organisationen), Michael Bauer (Humanistischer Verband Deutschlands), Michael Schmidt-Salomon (Giordano-Bruno-Stiftung), Gerhard Czermak (IBKA / Bund für Geistesfreiheit) und Carsten Frerk (Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland) der säkularen Delegation angehörte. (..)"
Bitte auf der hpd-Site weiterzulesen!

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Is Russia banning Islam?

Frontpage am 25.11.: "Russia appears to be taking serious moves to combat the "radicalization" of Muslims within its border. Recent pro-Islamic reports are complaining that Russia is banning the Islamic hijab—the headdress Islamic law requires Muslim women to wear—and, perhaps even more decisively, key Islamic scriptures, on the charge that they incite terrorism. In the words of Arabic news site Elaph, 'Russia is witnessing a relentless war on the hijab. It began in a limited manner but has grown in strength, prompting great concern among Russia’s Muslims'. (..)

Russland hatte ja lange Krieg gegen die Jihadisten in Tschetschenien Krieg geführt, das hat sich inzwischen erledigt, weil die verbliebenen Kämpfer haben Asyl in der EU erhalten, besonders oft in Österreich. Jetzt werden dafür von Russland die muslimischen Werte durch Schleierverbote bedroht.

hier die aktuelle Hijab-Mode: links die sündig-liberale Version, rechts die fast schon strenggläubige, auch für Bankräuber geeignete Variante

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Russia Looking Into Initiating UN Action on Protecting Christians in the Middle East

Das meinte am 26.11. Dr Alexander Yakovenko von der Assyrian International News Agency (AINA): "Russia is currently considering the possibility of initiating a draft decision of the UN Human Rights Council on the protection of Christians in the Middle East and North Africa. Russian experts are now working on this document. In addition, at the OSCE Ministerial Council in Basel on December 4-5, the Russian side will be calling for a thorough analysis of the processes leading to "Christianophobia" in the Middle East and the broader region. The scale of the problems demands the coordination of international efforts to protect Christians in the Middle East. Further initiatives, new measures and relevant discussions aimed at finding durable solutions in this regard are strongly needed. Of course, we believe that Europe, including the UK, should make its contribution to these efforts, taking into account the Christian roots of the European civilization, which are now often forgotten for the sake of political correctness."

Also politisch korrekt ist das sicherlich nicht. Weil wenn Jihadisten Ungläubige umbringen, dann hat das ja bekanntlich nichts mit dem Islam zu tun, denn wie z.B. der österr. Außenministier Kurz vor kurzem erklärte, sind die Jihadisten keine Muslime, sondern Verbrecher.

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"Facebook und Twitter verderben Weihnachtsgrüße"

Diese Gefahr für die christlich-abendländische Kultur hat ein britischer Bischof entdeckt, wie die Kronenzeitung am 26.11. berichtete: "Der Advent steht vor der Tür, und wie schon in den vergangenen Jahren werden sich die Österreicher auch heuer spätestens kurz vor Weihnachten über die sozialen Medien mit Weihnachtswünschen überhäufen. Geht es nach dem Bischof von Manchester, ist das allerdings der falsche Weg, um Weihnachten zu feiern. Paul Bayes klagt, der Trend zum digitalen Weihnachtsgruß sorge dafür, dass der Geist des Fests verloren gehe. (..)"

Da in England sich - außer den Muslimen - ohnehin kaum noch wer um Religion kümmert, wird der Schaden für den Geist des Festes nicht sehr hoch sein. Weil der Herr Bischof hat mit diesem Geist bestimmt nicht gemeint, dass sich Menschen zu Weihnachten eine Freude machen, sondern dass sie sich gefälligst über die jährliche Geburtstagsfeier vom Herrn Jesus freuen sollten. Aber das tun die Briten nimmer, 98 % der Engländer gehen sonntags nicht in die Kirche, 95 % gehen zu Weihnachten nicht zur Kirche!

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Die Eso-Oscars 2014: And the Winner is …

GWUP-Net am 26.11.: "… Xavier Naidoo. Der 'Verschwörungstheoretiker und Anhänger der Reichsbürger-Bewegung' (Psiram) wurde am Mittwochabend in Wien mit dem "Goldenen Brett vorm Kopf" 2014 bedacht. Dieser satirische Preis der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (organisiert und veranstaltet von der GWUP Wien/Gesellschaft für kritisches Denken) ist Zeitgenossen vorbehalten, die sich 'durch die öffentliche Verbreitung abstruser Ideen oder anderem abergläubischem Unsinn hervorgetan haben'. (..)"
Weiterlesen auf der GWUP-Site!  

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Studentin ist hirntot

Das meldete BILD am 26.11.: "Samstagnacht, 15. November, bei McDonald's: Tugce A. will zwei Frauen helfen, die auf dem WC von mehreren Männern bedrängt werden.
 
Tugçe Albayrak (22) wollte eigentlich nur helfen. Das wurde ihr zum Verhängnis - Foto: Privat
Zuerst scheint es, als würde sich die Lage beruhigen. Aber auf dem Parkplatz eskaliert die Auseinandersetzung: Ein junger Kerl geht auf die Studentin los, trifft sie mit einem Hieb voll an der Schläfe - Koma! Sie erleidet einen Schädelbasisbruch, dazu eine Hirnblutung. Die Schädeldecke der Studentin muss in einer Not-OP im Offenbacher Sana-Klinikum wegen einer Gehirnschwellung geöffnet werden. Für Tugce ist es der Kampf ums Überleben - ohne Erfolg! (..)"

Interessant ist der BILD-Bericht deswegen, weil in den Medien der Täter bisher als undefinierter, namens- und herkunftsloser 18-Jähriger geführt wurde und nun genauer dargestellt wird: "Wer ist der Koma-Schläger von Tugce? Der Mann, der all das zu verantworten hat, ist Sanel M. (18). Er stammt aus Serbien, lebt in Offenbach. (..) Für die Polizei ist er kein Unbekannter, ganz im Gegenteil. Sanel M. gilt als Intensivtäter. Schon rund 15 Mal ermittelten Fahnder gegen den 18-Jährigen. Unter anderem wegen schweren Diebstahls, Sachbeschädigung, Ladendiebstahls und wegen gefährlicher Körperverletzung. (..)"

Der Versuch im Internet noch Näheres über den Täter zu finden, speziell, ob er einen Islamhintergrund hat, bleibt erfolglos, die Polizei hat dazu Angaben verweigert. Was wohl im Umkehrschluss heißt: dass er kein Muslim ist, konnte man nicht sagen, das er einer ist, wollte man nicht sagen. Und darum war der Täter zuerst einmal ein gänzlich undefinierter 18-Jähriger und kein bekannter einschlägig auffälliger Straftäter mit einem vermutlich islamischen Migrationshintergrund und entsprechend hochentwickelter Männerehre, die er pflichtgemäß zu verteidigen hatte. Die türkischstämmige Tugçe Albayrak dürfte jedoch nicht sehr islamisch gewesen sein, wie das Foto oben schließen lässt: geschminkt und ohne Kopftuch. Das gab für den Täter möglicherweise zusätzliche Motivation, auf eine lästige Frau ein bisschen fester hinzuhauen...

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Türkei: Konfessionslose "gibt es nicht"

Religion.ORF am 27.11.: "(..) Die Türkei ist laut offiziellen Statistiken ein zu fast 99 Prozent muslimisches Land mit nur drei anerkannten, nicht islamischen Religionsgemeinschaften. Verfassungsmäßig ist Religionsfreiheit garantiert, sunnitischer Religionsunterricht ist aber Pflicht. 70 Prozent der rund 74 Millionen Einwohner der Türkei werden zum sunnitischen Islam gezählt, bis zu 25 Prozent sind schiitische Aleviten. Maximal ein Prozent der Türken sind Christen, manche Quellen sprechen von 0,2 Prozent. Zu den Minderheiten zählen Schiiten, Christen verschiedener Konfessionen, Juden, Bahai und Jesiden. Einzig die griechisch-orthodoxe, die armenisch-apostolische Kirche und das Judentum sind offiziell anerkannte, nicht islamische Religionsgemeinschaften. (..)"

In einer konkretern Aufschlüsselung heißt es dann: "In einer Studie der türkischen Sabanci Universität gaben kürzlich 98,3 Prozent der Türken an, Muslime zu sein. Davon erklärten 16 Prozent, sie seien 'sehr religiös', 39 Prozent, sie seien 'ziemlich religiös', 32 Prozent bezeichneten sich als 'nicht religiös'. Drei Prozent der türkischen Bevölkerung bekennen sich demnach zu keinem religiösen Glauben."

Da wird es vermutlich mit den 99% schon etwas schwierig sein und die 32 % Nichtreligiösen werden wohl zwangsweise als Muslime in die Statistik gekommen sein. Weil wenn der Erdogan regiert, dann ist der Islam Staatsreligion, auch wenn es eine solche seit 90 Jahren in der Türkei nimmer gibt...

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Neues Hauptquartier der Hamas ist in Istanbul

Israel-heute am 27.11.: "Die Hamas-Terrororganisation hat ihr Hauptquartier von Damaskus nach Istanbul verlegt. Grund ist die unsichere Lage wegen des Bürgerkriegs in Syrien. In Israel ist man entsetzt, dass das Nato-Mitglied Türkei einer Terrorgruppe Unterschlupf und Unterstützung gewährt. Doch alle Appelle aus Jerusalem wurden vom türkischen Präsidenten Erdogan ignoriert. (..)"

Und die NATO sagt zu Erdogan natürlich gar nichts, weil für die US-Geopolitik ist die Türkei ein wichtiger Stützpunkt.

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26 Jahre Haft: TV- Star wegen Blasphemie verurteilt

Kronenzeitung am 27.11.: "26 Jahre Gefängnis - so lautet das harte Urteil eines pakistanischen Gerichts gegen den 30- jährigen Bollywood-Star Veena Malik. Grund für die drakonische Strafe: Die Schauspielerin spielte in einer TV-Hochzeitsszene mit, dabei sei der Prophet Mohammed beleidigt worden. In dem Fernsehspiel für den pakistanischen Sender Geo News wurde eine Hochzeit inszeniert. Malik nahm darin zusammen mit ihrem Ehemann Asad Bashir Khan teil. Stein des Anstoßes war, wie 'Die Welt' berichtete, dass während der Sendung ein Musiker ein traditionelles Lied über die Hochzeit der Tochter des Propheten Mohammed sang. Das genügte den islamischen Richtern, um die gesamte Szene als Gotteslästerung und Beleidigung der Muslime anzusehen. Malik, ihr Ehemann sowie der Inhaber von Geo News wurden verurteilt. (..)"

Direkt greifbar scheint Frau Malik für die Islamfaschisten nicht zu sein, aber Genaueres dazu war der Meldung nicht zu entnehmen. Aber was lernen wir wieder daraus: der Islam hat keinesfalls irgendwo irgendwas mit dem Islam zu tun. Anders geht das gar nicht! Weil sonst müsste man solches Geschehen ja kritisieren und das wäre wieder ein ausländerfeindlicher Rassenhass!

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Hannoverscher Landesbischof kritisiert Bremer Privat-Bestattungen

Evangelisch-aktuell am 27.11.: "Landesbischof Ralf Meister warnte vor einem falschen Autonomie-Verständnis. Bremen hatte kürzlich beschlossen, dass die Asche von Verstorbenen unter bestimmten Bedingungen künftig auch auf öffentlichen Flächen verstreut werden darf. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat das neue Bestattungsgesetz im Nachbarland Bremen kritisiert. Dort hatte die Bürgerschaft im November beschlossen, dass die Asche Verstorbener künftig in privaten Gärten verstreut werden darf. 'Wir sehen die Gesetzgebung in Bremen mit Sorge, sie zeigt eine Verdrängung von Tod und Trauer in die private Sphäre', sagte der evangelische Bischof am Donnerstag vor der Landessynode in Hannover. 'Zugleich haben wir Sorge, dass Kostengründe ausschlaggebend werden können für eine solche Verdrängung der Erinnerung'. (..)"

Ob es auch um Geschäftsverluste für von christlichen Kirchen verwaltete Friedhöfe geht, sagte er nicht. Weiter heißt es in der Meldung: "Bremen ist mit der Lockerung des bundesweiten Friedhofszwanges bei Bestattungen Vorreiter in Deutschland. Mit einer Sondergenehmigung der Behörde soll das Verstreuen der Asche dort ab Anfang kommenden Jahres auch auf öffentlichen Flächen und in Parks möglich sein. Dazu muss der ausdrückliche Wille des Verstorbenen schriftlich festgehalten werden. (..)" In Österreich ist das zwar gesetzlich noch nicht zugelassen, aber es gibt Bestatter, die das trotzdem anbieten...

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Katholisches Sexualregime

Über ein solches sprach der Grazer Pastoraltheologe Rainer Bucher bei einer Tagung in Linz, kath.net empörte sich am 27.11. darüber: "Die Verbalentgleisungen des Grazer Pastoraltheologen Rainer Bucher bei einer theologischen Tagung in Linz, der im Zusammenhang mit der Lehre der Kirche vom "katholischen Sexualregime" sprach, haben jetzt für zwei bischöfliche Reaktionen gesorgt. (..)"

Zitiert wurde der Linzer Bischof Schwarz: "Zu dieser Äußerung möchte ich sagen, dass es ein Verbalradikalismus ist, der nicht differenziert und daher auch nicht sehr hilfreich ist. Er wird somit auch der Komplexität des Themas nicht gerecht. Natürlich leben wir in einer Zeit großer Vereinfachung, aber diese Formulierung ist wenig geeignet, weil das Wort 'Regime' immer noch negativ belastet ist und an die Zeit des Nationalsozialismus erinnert. Inhaltlich ist mit diesem Satz wohl gemeint, dass in früheren Jahrzehnten Fragen der Sexualität und Sünden gegen das 6. und 9. Gebot übertrieben stark gesehen und beurteilt wurden."

Was eigentlich heißt, dass der Bischof den Sinn der Formulierung "Katholisches Sexualregime" verstanden hat. Das aktuelle katholische Problem ist jetzt allerdings umgekehrt, weil es heutzutage nicht mehr bei den gläubigen Katholiken, sondern bei der Kirche liegt: das katholische Sexualregime kann nämlich nix mehr diktieren, weil die entsprechenden Vorschriften fast allen Katholiken egal sind.

Der Grazer Bischof Kapellari sagte dazu Ähnliches wie Schwarz:
"Es erinnert an das Regime von Nationalisten und kommunistischen Machthabern. Sein Gebrauch in einem kirchlichen Kontext diskreditiert in der öffentlichen Wahrnehmung auch das gesamte Linzer Symposium, bei welchem - wie ich begründet annehme - mit dem sehr wichtigen und aktuellen Generalthema differenzierend umgegangen wurde."

Seit die katholische Kirche kein strenges Sexualregime mehr führen kann, seither gibt's kein Regime mehr?

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Heftige Koran-Kritik - ist Thiel in Gefahr?

20min.ch am 28.11.: "Andreas Thiel greift in einer «Streitschrift» den islamischen Propheten Mohammed frontal an. Nun sorgt sich das Umfeld des Satirikers um dessen Leben. (..) Im Artikel bezeichnet Thiel den Propheten Mohammed als «Sklaventreiber, Kinderschänder und Massenmörder». Der Koran sei eine Sammlung von «Hasstiraden» - Weisheiten oder das Wort Gottes suche man darin vergeblich. «Neben Aufrufen zu Gewalt und ein paar überholten, primitiven Richtsprüchen ermüdet die Lektüre bloß durch die unaufhörliche Selbstbeweihräucherung Mohammeds und die unablässige Betonung seiner angeblich göttlichen Gesandtschaft - im Wechsel mit Schmähungen von Ungläubigen und üblen Drohungen gegen diese.» (..)"
Zu den Reaktionen aus Islamkreisen heißt es: "Muhamed M. Hanel, Sprecher der Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich, ist bestürzt: «Thiels Kritik beleidigt nicht nur die Muslime in der Schweiz, sondern alle vernünftig denkenden Menschen!» Thiel habe sich einer Strategie bedient, die bei Radikalatheisten derzeit sehr beliebt sei: «Man zitiere aus dem Kontext gerissene Passagen, mixe sie mit willkürlicher Interpretation, würze mit Halbwahrheiten und Lügen - und serviere dies einem entsprechend sensibilisierten hungrigen Publikum.» So würden der Koran, der Islam, die Muslime und Religion ganz allgemein dämonisiert. (..)"
Im weiteren Text sagt Hanel dann, dass die Bibel brutalere Texte enthält als der Koran und das Christentum mit Andersdenkenden "auch nicht gerade zimperlich" umging."

Er bestätigt also: der Islam geht nicht zimperlich mit Andersdenkenden um. Allerdings im 21. Jahrhundert und nicht im Mittelalter.
Außerdem: Vernünftig denkende Menschen werden sicherlich durch eine Korankritik nicht beleidigt, bestimmt aber durch ein Islamkritikverbot.

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83,8 Prozent Faymann

Beim SPÖ-Bundesparteitag bemühte sich der Parteiapparat sehr, dem Parteivorsitzenden Faymann zu einem besseren Wahlresultat als beim letzten Parteitag zu verhelfen, aber alles Geflenne und Gesuder brachte bloß eine Verbesserung von 83,6 auf 83,9 Prozent.

Ein Vorsitzender, der von den vorgesiebten Delegierten so viele Streichungen bekommt, steht natürlich auf schwachen Füßen. Aber das liegt eben daran, dass Faymann auf politisch schwachen Füßen steht. Die SPÖ hat ja schon länger Probleme mit ihren Parteihäuptlingen. Als Vranitzky die Parteiführung übernahm, sagte der Sexualwissenschaftler Ernest Borneman, eine Arbeiterpartei, die einen Banker zum Vorsitzenden mache, gebe sich selber auf. Und er hatte damit recht. Nach Vranitzky kam der fanatische Neoliberale Viktor Klima, der sich würdig in einer Reihe mit Blair und Schröder an der Liquidierung der Sozialdemokratie beteiligte, dann kam Gusenbauer, dessen Qualifizierung auch zu spät geprüft wurde, bei der Suche nach einem Nachfolger für seinen Nachfolger Faymann sollte man endlich wieder einen finden, der weiß, wofür die SPÖ seinerzeit gegründet worden war.

Der Niedergang der Sozialdemokratie in Europa liegt natürlich auch am Konkurs der Sowjetunion und am vorläufigen Endsieg des Klassenfeindes im Klassenkampf, aber auch an der opportunistischen Personalauswahl in den Parteien: oben landeten die Kapitulanten, die den neoliberalen Parteien und ihren neoliberalen Reformen hilfreich zur Seite standen. Und darum stehen sozialdemokratische Parteien statt bei 50 % jetzt bei 25 %: "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!", war schon in den 1930er-Jahren eine politische Parole gewesen, richtig wahr wurde sie im Neoliberalismus.

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Luxemburg: Bildungsminister will Religionsunterricht weiter abschaffen

Der Religionsunterricht soll in Luxemburg verschwinden, das macht natürlich kath.net große Sorgen, wie dort am 29.11. zu lesen war: "Luxemburgs Bildungsminister Claude Meisch hält an der geplanten Abschaffung des Religions- und Ethikunterrichts zugunsten eines einheitlichen Werteunterrichtes fest. In dem geplanten neutralen Unterricht hätten auch die großen Weltreligionen einen Platz und religiöse und nicht-religiöse Weltanschauungen gleichermaßen thematisiert (..). Die Schüler bekämen durch die neue Unterrichtsform die Möglichkeit, sich ihre eigene Wertestruktur aufzubauen. Sie soll zum Schuljahr 2016/17 in den Grund- und Sekundarschulen eingeführt werden. (..)"

Sowas kann bestimmt nützlich sein: wenn Kinder all das religiöse Geschwurbel der verschiedenen Religionsfraktionen vorgesetzt bekommen und sich dann überlegen können, hat jetzt Jehova die Welt geschaffen oder Allah oder war es der Quetzalcoatl? Und komm ich ins Paradies, wenn ich kondomlos geschlechtsverkehre oder wenn ich einen Sprengstoffgürtel einsetze?

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Nudelmessenhinweisschilder

 

Die "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters" brachte in der deutschen Ortschaft Templin auf der Tafel mit den Angaben über die örtlichen Gottesdienste die obige Tafel an und rief damit heftige kirchliche Reaktionen hervor, die aber vermutlich rechtlich kein Handhaben haben - wie dem Bericht dazu auf der Nudel-Site zu entnehmen ist.

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Immer weniger Ordensgemeinschaften

Das meldete der ORF-Steiermark am 30.11.: "Immer weniger Menschen entscheiden sich für ein Leben im Kloster, sei es bei den Dominikanern, den Kapuzinern oder einem anderen der 34 Männer- und Frauenorden. Die in der Steiermark angesiedelten Orden wollen sich nun stärker öffnen. (..)"

Weiter heißt es dazu, dass wegen Personalmangels Ordensniederlassungen geschlossen und Gebäude verkauft werden müssen: "Grund dafür ist die Überalterung der Ordensmitglieder: Waren es 1994 noch über 900, sind es heute nur mehr 650 geistliche Männer und Frauen, die in steirischen Klöstern leben, also ein Viertel weniger. Der Nachwuchs fehlt, sagt Pater Albert Holzknecht - er ist Superior der Jesuiten in Graz und stellvertretender Vorsitzender der männlichen Ordenskonferenz in der Steiermark: 'Früher gab es in jeder Familie mehrere Kinder, und es war nicht selten, dass ein Sohn oder eine Tochter ins Kloster gegangen ist. Ein anderer Grund ist, dass wir einen Gläubigenmangel haben. Meines Erachtens hängt das damit zusammen, dass die Menschen sehen: Ich kann auch ohne Gott ganz gut leben. Ich würde aber meinen, das ist ein Trugschluss, vor allem in Situationen, wo man an eigene Grenzen stößt, etwa in Krankheitsfällen.' (..)"

Aha, wenn man krank wird, dann soll man ins Kloster gehen und das hilft? Oder gehen Kranke gleich zu Gott und nicht zum Doktor? Also ich hab das sogar ausprobiert und einen tiefchristlichen Gesundbeterkreis ersucht, betet für mich! Der HErr möge meine Titanplatte im rechten Unterschenkel durch ein gesundes Schienbein ersetzen! Hat er, der liebe Gott, aber nicht gemacht! Also ich geh nichts ins Kloster! Da hinke ich lieber!

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Fegefeuermuseum in Rom - Die Brandmale der ehrwürdigen Schwester Maria vom heiligen Aloysius

Darüber wusste die FAZ am 30.11. was: "Gibt es das Fegefeuer wirklich? Wer daran zweifelt, muss die Kirche des Heiligen Herzens der Fürbitten in Rom besuchen. Denn dort findet man letztgültige Beweise: Das Purgatorium erwartet uns. (..)Wir treten in eine kleine Kammer ein. Auf den ersten Blick wirkt sie wie ein langweiliges Heimatmuseum. An der Wand hängen Glaskästen, darin Bücher und Textilien, die etwas beschädigt aussehen. Ein Merkblatt aber klärt uns auf, dass wir vor den unwiderlegbaren Zeugnissen des Jenseits stehen, Nachrichten direkt aus dem Fegefeuer. Die Seelen Verstorbener sind für kurze Zeit aus dem Zwischenreich zwischen Himmel und Hölle auf die Erde zurückgekehrt. Und da sie direkt aus dem Feuer kamen, haben sie Brandspuren auf Kissen, Kleidern und Büchern hinterlassen.(..)

Dazu sieht man dann Bücher und Textilien mit Brandflecken. Überzeugend! Im Fegefeuer geht's fegefeurig zu! Und der berühmte Prediger Abraham a Sancta Clara wusste das ja ganz genau im Detail wie Gott die Menschen im Fegefeuer foltert:

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Parapsychologie - Kinder glauben an den Weihnachtsmann und kluge Frauen an die Wahrsagerin

Am 30.11. befasst sich Cicero mit heute verbreiteten Aberglaubensvarianten. "Kluge Frauen saßen da. Studierte Mittdreißiger. Einige von ihnen waren auf der Suche nach dem Mann fürs Leben. Andere haderten mit ihren Jobs, unsicher, welche Art von Beruf sie im Leben glücklich machen würde. Sie hatten also viele Fragen, wie sie das Leben täglich an uns stellt. Und noch etwas vereinte sie: Sie hatten sich in die Hände einer kaffeesatzlesenden Wahrsagerin begeben, um den drängendsten Problemen auf den Grund zu gehen. (..)" Weiterlesen auf Cicero und auf der parapsychologischen Beratungsstelle.

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Flüchtlingspolitik - Der Vatikan bietet kein Asyl

FAZ am 30.11.: "(..)Franziskus verlangt Solidarität mit Flüchtlingen. Im Europäischen Parlament mahnte er diese Woche, das Mittelmeer dürfe 'nicht zu einem großen Friedhof werden'; die Männer und Frauen, die täglich auf Kähnen an Europas Küsten landeten, brauchten 'Aufnahme und Hilfe'. Es war nicht das erste Mal, dass der Papst Europa wegen seiner Flüchtlingspolitik ins Gewissen redete. Doch gibt es nur einen Staat in Europa, der bisher keinen einzigen Flüchtling aufgenommen hat: den Vatikan selbst. Er hat weder ein Asylrecht noch eine Anlaufstelle für Asylsuchende. Geschweige denn ein Flüchtlingsheim. (..)"

Kürzer kann man die katholische Heuchlermoral nicht zusammenfassen.

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Religion im Krieg: "Gott verlangt den Heldentod"

Veröffentlicht am 30. 11. von nickpol auf brightsblog.wordpress.com

Für Gott und Vaterland. I.WK, Bild: trixum.de

Am dritten Advent vor 100 Jahren einigen sich die katholischen Bischöfe Deutschlands auf ein Dokument des Schreckens.
Es kommt als Hirtenbrief zu den Gläubigen, in dem die Oberhirten den Weltkrieg als "strenge Adventschule" begrüßen. Sie schreiben, der Krieg habe "uns und unser Volk dem Heiland näher gebracht". Viele, "die weit" vom Glauben "abgeirrt waren", fänden nun zur Kirche zurück. Am 29. Dezember 1914 veröffentlicht ihn ungekürzt das "Fränkische Volksblatt", eine Tageszeitung der katholischen Kirche unter Würzburgs Bischof Ferdinand von Schlör.

Der Hirtenbrief, ein fataler Mix aus religiöser und nationaler Begeisterung, ist nicht vom Himmel gefallen. Die Bischöfe nutzen den Krieg, um liberale und säkulare Entwicklungen zu stoppen - und um die Katholiken ins Kaiserreich zu integrieren. Alles dreht sich um die Religion. Als Kaiser Wilhelm II. am 6. August 1914 seinen Untertanen mitteilt, dass nun "das Schwert entscheiden" müsse, tut er das in christlicher Zuversicht. Er beendet seine Erklärung mit dem Satz: "Vorwärts mit Gott, der mit uns sein wird, wie er mit den Vätern war."

Wie die Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat, so lockt die christlichen Kämpfer das Paradies. Am 30. November 1914 verbreitet das "Volksblatt", tiefgläubige Soldaten seien die besten, weil sie den Tod nicht fürchteten. "Was können sie", die "fromm wie Kinder" seien, "denn auch im schlimmsten Fall verlieren?"

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FLUCHTGRUND: UNGLAUBE

In manchen islamischen Ländern ist es lebensgefährlich, sich zum Atheismus zu bekennen. Die Geschichte von zwei jungen Männern, die es trotzdem wagten.

Darüber berichtet in der Dezemberbeilage "Folio" der NZZ Barbara Klingbacher. Ein kurzer Auszug: "31 Staaten - 12 in Afrika, 9 in Asien, 10 im Nahen Osten - landen in der prekärsten Kategorie, in der Religionslose gravierend diskriminiert werden. In 19 Ländern gibt es zum Beispiel Gesetze, die Apostasie, den Abfall vom Glauben, unter Strafe stellen, in 12 davon steht darauf gar der Tod. Und Abfall vom Glauben bedeutet in all diesen Ländern: Abfall vom Islam."

Wäre ja auch eine Weltsensation, wenn irgendwo im Bereich Unmenschlichkeit einmal der Islam nicht an erster Stelle stünde. Das hat Allah so eingerichtet, weil wenn alle <Ungläubigen bekehrt oder tot sind, dann herrscht weltweit das islamische Reich des Friedens! Hier der LINK zum weiterlesen!

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Künstliche Befruchtung: Kritik vor allem von Kirche

Der Standard am 1.12.: "Die Begutachtungsfrist für das neue Gesetz zur Fortpflanzungsmedizin ist abgelaufen - Für die Novelle des Fortpflanzungsmedizingesetzes, die lesbischen Paaren die Samenspende ermöglicht, ist am Montag die Begutachtungsfrist abgelaufen. Das Gesetz soll ab April 2015 auch die Eizellenspende, Samenspende Dritter bei der künstlichen Befruchtung und - beschränkt - Präimplantationsdiagnostik erlauben. Kritik kommt von christlicher Seite.(..)"

Die christlichen Kirchen waren seinerzeit auch gegen die Pockenimpfung, weil das ins göttliche Tötungsrecht eingriff - oder so irgendwie. Kann sich irgendwer erinnern, dass die katholische Kirche irgendwann für was Neues gewesen wäre?

Hier dazu noch ein Zeitungsclip aus den OÖNachrichten vom 2.12.:
 

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Letzte Meldung:

Zweimal im Jahr finde ich das Pfarrkirchenblatt der örtlichen katholischen Pfarre in meinem Briefkasten vor. Da schau ich mir immer die Auflistung der Taufen, Eheschließungen und Begräbnisse an: seit Ostern gab's zwei katholische Vermählungen, elf Taufen und 41 Begräbnisse. Schaut aus als gäbe es in der katholischen Kirche Generationsprobleme...

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Das war die 48. Ausgabe der "Metawelten" von 2014 mit weniger als vier Laufmetern zusammengesammeltem Kleinmaterial und manchmal auch Belangvollerem aus den Bereichen jenseits der Wirklichkeit bzw. von und über Personen, die tatsächlich glauben, es gäbe Metawelten. Korrekturgelesen hab ich nur diagonal, wer Fehler findet darf sie ignorieren!

Da sich diese wöchentlichen Metawelten guter Zugriffszahlen erfreuen, ein Hinweis: "Neues aus den Metawelten" ist keine Wochenschau, sondern eine Ansammlung kleinerer Meldungen. Die größeren Meldungen sind chronologisch unter Infos und Downloads zu finden.