Vatikanfinanzen durften ohne moderne Rechnungslegungsstandards herumrollen, die Reformer haben nun hunderte Millionen Euro, die nicht in den Bilanzen des Vatikans aufscheinen, entdeckt, diese Entdeckung bedeutet, dass die Vatikanfinanzen gesünder sind als sie bisher erschienen. Diese Millionen wären auf von der sonstigen Finanzgebarung abgesonderten Konten gelagert gewesen und schienen in den Vatikanbilanzen nicht auf. Ob der Vatikan so hohe Reserven wirklich brauche, könne nicht beantwortet werden.
Die Ursache für diese Finanzverschleierungen sieht Kardinal Pell
darin, dass die einzelnen Kongregationen bemüht sind, ihre finanzielle
Unabhängigkeit zu sichern, nach außen sprach man von Geldangelegenheiten
nur, wenn man zusätzliche Mittel haben wollte. Pell vermutet, dass durch
Jahrhunderte skrupellose Gestalten die im Vatikan herrschende finanzielle Naivität
zum heimlichen Aufbau dieser Extrakonten ausnutzten, die jetzigen Reformer
mussten sich mit tief verwurzelten Autonomien der einzelnen Abteilungen herumschlagen.
Es ginge nun darum, im Vatikan das Finanzwesen mit Methoden des 21. Jahrhundert
aufzubauen.
Speziell kritisiert Pell den Umgang mit Geldern von Spendern:
"Die Geber erwarten, dass ihre Gaben effizient und ehrlich behandelt werden,
so dass die besten Renditen erzielt werden, um die Werke der Kirche zu finanzieren,
vor allem bei der Verkündigung des Evangeliums und um den Armen bei der
Flucht aus der Armut zu helfen. Eine Kirche für die Armen sollte nicht
armselig geführt werden."
Wo man wieder einmal anmerken muss:
eine Kirche für die Armen ist die katholische Kirche nie gewesen, wenn
Almosen an Arme verteilt wurden, stammten die Gelder nie aus den Goldtöpfen
des Vatikans.
Auch jetzt unter Papst Franz wie auf der Site religion.ORF
am 29.11.2013 in folgender Meldung zu finden: "Papst
Franziskus verdoppelte Spenden des Vatikans - Die Almosenvergabe des Papstes
hat sich im Jahr des Pontifikatswechsels gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt."
Allerdings hieß es in der Meldung weiter, die Mittel der Almosenverwaltung
stammten überwiegend aus Spenden, außerdem nehme der Vatikan rund
250.000 Euro aus dem Verkauf von päpstlichen Segensurkunden ein, die für
Taufen und Hochzeiten zu Preisen von 5 bis 15 Euro angeboten werden. Insgesamt
bewegte sich 2013 diese Verdoppelung der Mittel für die Almosenverwaltung
im Bereich von einer auf zwei Millionen Euro, das ist doch wohl ein lächerlicher
Betrag für das zentrale Almosenwesen der größten Kirche der
Welt. In Österreich spenden die 8,5 Millionen Einwohner für die
jährliche ORF-Aktion "Licht ins Dunkel" fünf Millionen Euro,
da wird die katholische Kirche mit 1,2 Milliarden Mitgliedern wohl auch was
aufstellen und ein bisschen was davon als Almosen verteilen können,
man kann ja nicht alle Spenden an den Vatikan in geheimen Kanälen verschwinden
lassen.