Wie Beten hilft!

Darüber war am 14.12.2014 in der Kronenzeitung ein Artikel von Karin Podolak zufinden, der hier mit mit atheistischen Erläuterungen wiedergegeben wird:

Krone: Alles andere als ein Wunder! Beten heilt und gibt Kraft. Das ist medizinisch bewiesen. Ob Rosenkranz, Meditation oder Mantra: Der Geist wird geschärft, die Atemfrequenz gesenkt, die Immunabwehr gestärkt und die Lebensenergie gesteigert.
Erläuterung: man sieht also gleich, Beten ist sowas ähnliches wie autogenes Training, man versetzt sich durch eine Art Selbsthypnose in sonderliche Zustände.

Krone: Tief im Gebet vertieft, gibt es keine Zeit mehr und keinen Raum. Eine Art Trance entsteht, körperliche Wahrnehmungen rücken in die Ferne. So mancher schwört, eine Eingebung gehabt zu haben, Stimmen, Gerüche oder Liebe wahrgenommen zu haben. Gestärkt gehen sie zurück in den Alltag.
Gleichlautende Berichte hören wir von Christen, Juden, Moslems, Buddhisten, Mönchen, Heilern, Schamanen oder modernen Hypnosetherapeuten. Grund genug, dem Phänomen der Meditation medizinisch nachzugehen, wie dies etwa der italienische Kardiologe Dr. Luciano Bernardi von der Universität Pavia getan hat. Er untersuchte Menschen während des Rezitierens des Rosenkranzes und/oder eines Yoga Mantras und wies eine Absenkung der Atemfrequenz in Zusammenhang mit regelmäßigen Atemzügen nach. Und zwar in jene Bereiche, die Wohlbefinden ebenso herbeiführen, wie sie Herz und Lunge kräftigen! Das führt zu Regenerationsprozessen und Stressreduktion. Eine Rolle spielte dabei auch die kontinuierliche Sprechweise.
Erläuterung: Dass irgendwas Übersinnliches passiert dabei, wird von der Verfasserin nicht behauptet, weder Jesus, noch Jehova oder Allah oder sonst was Gespenstisches greift ein. Mir kommt das alles sehr bekannt vor! Weil das hab ich 2009 schon selber getestet - konzentrierte Selbstbeschwörungsformeln führen zu seltsamen Zuständen, allerdings hab ich das damals nicht nur mit Jesus, sondern auch mit Elvis Presley, Stan Laurel und Donald Duck ausprobiert - es funktioniert wirklich ganz überspezifisch.

Krone: An der Universität von Pennsylvania, USA, wurden meditierende Mönche einer PET-Untersuchung (Positronen-Emissions-Tomografie) des Gehirns unterzogen. Es zeigte sich ein enormer Anstieg der Aktivität in den Aufmerksamkeitszentren, während andere Gehirnareale "einschliefen". Auf diese Weise lässt sich das Denken auf eine spezielle Aufgabe fokussieren - z. B. auf die Selbstheilung oder die Lösung eines Problems.
Erläuterung: Es ist eben autogenes Training, man konzentriert sich auf bestimmte Gedanken, auf bestimmte Rituale und erreicht damit bestimmte körperliche und geistige Effekte, allerdings muss das nicht immer und vor allem nicht zielgerichtet funktionieren, aber einen Durcheinander im eigenen Denken kann man bei einigem Bemühen wahrlich bewerkstelligen und ebenso das Gegenteil davon: zielgerichtete Ordnung, falls es gelingt.

Krone: Als Neurotheologe (Hirnforscher und Religionswissenschafter) dokumentierte der Amerikaner Dr. Andrew Newberg bei Nonnen eines Franziskanerordens im Zuge ihrer rituellen Gebete besondere Tätigkeiten im Aufmerksamkeitszentrum aber ein "Herunterfahren" des Orientierungssinnes. Gehirnscans von Studienteilnehmern, die er einem Meditationsprogramm unterzog, zeigten bereits nach acht Wochen Verbesserung bei der Bewältigung von Ängsten und depressiver Verstimmung.
Der österreichische Wissenschaftsjournalist Kurt Langbein, der selber den Kampf gegen den Krebs gewonnen hat, bezeichnet in seinem "Weißbuch Heilung" Meditation als "Zähneputzen für das Bewusstsein". Wie auch autogenes Training. Indem wir jene Teile des Gehirns in Gang bringen, die Glückshormone produzieren, lassen sich Abwehrzellen bilden, Verspannungen lösen und Energie gewinnen.
Den Glauben nicht zu verlieren - woran auch immer - kann manchmal eben doch Berge versetzen...
Erläuterung: Schon im ersten Absatz war es klar: konzentrierte Rituale sind sowas Ähnliches wie autogenes Training - wie Kurt Langbein auch sogleich schlussfolgerte. Wenn ich mir konzentriert vorsage, "mein rechtes Bein ist warm und schwer", dann fühlt man das Bein tatsächlich als warm und schwer, wenn man es richtig gemacht hat. Es ist Selbstbeeinflussung, "Autosuggestion", in Wikipedia heißt es dazu: "Autosuggestion ist der Prozess, durch den eine Person ihr Unterbewusstsein trainiert, an etwas zu glauben. Bei der Autosuggestion wird ein und derselbe formelhaft umrissene Gedanke über längere Zeit in Form mentaler Übungen wiederholt, bis er zum festen Bestandteil des unbewussten Denkprozesses geworden ist. (..) Dieser Prozess kann sowohl absichtlich wie auch unabsichtlich erfolgen, obwohl Autosuggestion üblicherweise die bewusste Anwendung bedeutet. Typische Wege, den eigenen Geist durch Autosuggestion zu beeinflussen, sind: Sich die Auswirkungen einer Überzeugung bildlich vorzustellen, sie verbal zu bekräftigen oder sie mental durch permanente Wiederholung zu vergegenwärtigen."
Beten ist ein Ritual, das Effekte verursachen kann. Aber trotzdem werden durch den Glauben nicht unbedingt Berge versetzt, aber die eigene Person wird psychisch beeinflusst, was auch manchmal hilfreich sein kann. Aber niemand braucht dazu eine Religion.

Hier die sieben Grundübungen des autogenen Trainings, das kann jeder ausprobieren:
1. Die Ruhe-Übung versetzt den Körper und Geist in einen Ruhezustand und soll der Konzentration helfen. Die erste Übung lautet: "Der Arm ist ganz schwer".
2. Die Schwere-Übung löst ein Schweregefühl der Gliedmaßen aus (Muskelentspannung). Typische Vorstellung: "Die Arme und Beine sind schwer."
3. Die Wärme-Übung führt zu einem Wärmegefühl in den Gliedmaßen (verbesserte Durchblutung). Typische Vorstellung: "Die Arme und Beine sind warm."
4. Die Atem-Übung vertieft die Entspannung durch konzentriertes, ruhiges Ein- und Ausatmen. Typische Vorstellung: "Die Atmung geht ruhig und gleichmäßig."
5. Die Herz-Übung beruhigt weiter. Typische Vorstellung: "Das Herz schlägt ruhig und gelassen."
6. Die Sonnengeflechts-Übung: Konzentration auf den Solarplexus und seine Durchblutung. Typische Vorstellung: "Die Leibesmitte ist strömend warm."
7. Die Kopf-Übung: Konzentration auf eine "kühle Stirn". Typische Vorstellung: "Der Kopf ist klar, die Stirn ist kühl."
Probiert das aus! Es funktioniert! Ohne Rosenkranz, Quetzalcoatl oder Buddha!

Beten hingegen hilft nicht, dazu gab es in den USA tatsächlich im April 2006 einen Massenversuch, allerdings ohne Autosuggestion, sondern mittels "Fremdbeten":
Drei größere Gruppen von Herzpatienten wurden beobachtet, für eine Gruppe wurde gebetet und die Betroffenen wussten davon, für eine andere Gruppe wurde ebenfalls gebetet, aber die wussten davon nichts und eine dritte Gruppe diente als Kontrollgruppe, es wurde nicht gebetet und niemand dort wusste etwas davon, dem Spitalpersonal war diese Zuordnung nicht bekannt.
Das Ergebnis: Die erste Gruppe, also die Leute für die gebetet wurde und die dies wussten, schnitt schlechter ab: offenbar machten sich die Leute in dieser Gruppe wegen des Betens Sorgen um ihre Gesundung und das behinderte ihre Genesung, die 2. und 3. Gruppe unterschieden sich praktisch nicht.

Beten nutzt nichts! Undercover Fremdsuggestion funktioniert eben nicht. Aus Göttermangel. Aber bei autogenem Training ist man sein eigener Gott und man kann's probieren, ohne sich vor bewusstseinsmäßigen Schädigungen fürchten zu müssen...