Dümmer geht es wohl nimmer. Die Überschrift und der Untertitel
stammen vom 8.1.2015 von der Site
focus.de.
Weiter hieß es dort im Text: "Mehr als jeder zweite
Deutsche stuft den Islam als Bedrohung ein. In den Augen vieler Menschen verherrlicht
die Religion Krieg und Gewalt. Der islamisch-amerikanische Schriftsteller Arsalan
Iftikhar hält dem einen interessanten Aspekt entgegen."
2003: Die iranische Menschenrechtlerin Shirin Ebadi für ihren
Einsatz für Demokratie und die Menschenrechte.
2005: Der Ägypter
Mohammed el-Baradei für seinen Einsatz gegen den militärischen
Missbrauch von Atomenergie.
2006: Der bangladeschische Wirtschaftswissenschaftler
Muhammad Yunus für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer
Entwicklung von unten.
2011: Die jemenitische Aktivistin Tawakkol
Karman für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen
und für das Recht der Frauen, sich in vollem Umfang an friedensschaffender
Arbeit zu beteiligen.
2014: Die 17-jährige pakistanische Schülerin
Malala Yousafzai für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von
Kindern und jungen Menschen und für das Recht aller Kinder auf Bildung.
Resümee:
"In den letzten zwölf Jahren wurde der Friedensnobelpreis fünfmal
an Muslime verliehen, also an Anhänger seiner Religion, die doch in den
Augen vieler Menschen Krieg und Gewalt verherrlicht."
"Focus" fiel allerdings dazu gar nichts ein, man gab die Liste
und die Iftikhar -Meinung unkommentiert wieder, gleichsam als wäre das
wirklich eine sensationelle Entdeckung, dass in den letzten zwölf Jahren
fünf Muslime den Preis erhalten hätten.
Dazu ist die Frage
zu stellen: wie muslimisch sind diese Preisträger? Vielleicht sind
sie deshalb "Muslime", weil sie aus muslimischen Gegenden stammen?
Und haben sie den Preis bekommen, weil sie irgendwas Muslimisches geleistet
hatten, das für die Menschheit von Bedeutung ist?
Shirin Ebadi
lebt seit 2009 im Exil in Großbritannien, weil ihr Einsatz für
die Menschenrechte im Gottesstaat Iran lebensgefährlich geworden war.
Mohammed el-Baradei erhielt den Preis für nichts, das irgendwas mit
dem Islam zu tun gehabt hätte, 2013 war er kurzzeitig nach dem Sturz des
Muslimbrüder-Präsidenten Mursi Vizepräsident in Ägypten.
Muhammad Yunus hatte in den USA studiert und ist jetzt Professor an einer
Glagower Universität, auch er erhielt den Preis nicht wegen irgendwelcher
islamischer Tätigkeiten.
Tawakkol Karman erhielt den Preis für "ihren gewaltfreien Kampf
für die Sicherheit von Frauen und für das Recht der Frauen, sich in
vollem Umfang an Frieden schaffender Arbeit zu beteiligen". Hört sich
nicht sehr nach einer islamischen Tätigkeit an. Zu ihren politischen Vorbildern
zählt sie Mahatma Gandhi, Nelson Mandela, Martin Luther King und Hillary
Clinton.
Malala
Yousafzai bekam den Preis als Opfer des islamischen Extremismus, sie entging
als 15jährige ganz knapp dem Tod als sie ein Taliban wegen ihres Engagements
für die Frauenbildung in den Kopf schoss.