Boko Haram hat gerade bis zu 2.000 Menschen umgebracht und dann ein 10-jähriges Mädchen als Selbstmordattentäterin benutzt. Doch die Regierung und die internationale Gemeinschaft zeigen fast keine Reaktion. Fordern wir jetzt eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats:
Doch der nigerianische Präsident Jonathan hat sich in seiner Wahlkampagne
fast GAR NICHT dazu geäußert - und statt die Zivilbevölkerung
zu schützen, schürt seine brutale Armee die Unruhen.
Die Welt hat diese Krise in die Schublade der "unlösbaren" Konflikte
gesteckt - der UN-Sicherheitsrat hat noch nicht einmal eine Stellungnahme der
Präsidentschaft zum Thema Nigeria abgegeben!
Die einzig gute Nachricht ist: Die eskalierende Gewalt hat erneut für
Handlungsdruck gesorgt.
Diesen Druck können wir jetzt erhöhen: Überzeugen wir unsere
Politiker und die Vereinten Nationen davon, eine Sondersitzung des Sicherheitsrats
einzuberufen und dieser Krise erste Priorität zu geben.
Schließen Sie sich diesem dringenden Aufruf an - tun wir es für
das unschuldige Mädchen und all die anderen Menschen, die in Gefahr sind:
Nigeria ist in einem brutalen Konflikt gefangen. An der Oberfläche wird
dieser zwischen Muslimen und Christen ausgetragen, doch dahinter verbergen sich
Spannungen zwischen einer ölreichen, korrupten Elite und dem armen, entrechteten
und vernachlässigten Norden. Über 10.000 Menschen sind 2014 getötet
worden und mehr als 1,6 Millionen Nigerianer sind aus ihren Häusern geflohen.
Boko Haram kontrolliert jetzt ein Gebiet der Größe Dänemarks.
Politiker haben diese Spaltungen angefacht und die jüngste Welle der
Gewalt erfolgte inmitten einer tödlichen Wahlkampagne. Es klingt schockierend,
doch Präsident Jonathans unzulängliche Reaktion könnte Teil eines
üblen Spiels sein - wenn im Norden Chaos herrscht und die Wahlbeteiligung
niedrig ist, könnte er eher an der Macht bleiben, da sich seine Wählerschaft
im Süden befindet.
Internationale Militärberater und Spezialeinsatzkräfte sind bereits
ins Land entsandt worden. Doch viele zögern, mit nigerianischen Armee-Einheiten
zusammenzuarbeiten, die eine fürchterliche Menschenrechtsbilanz haben.
Der UN-Sicherheitsrat sollte jetzt mit erster Priorität einen umfassenden
Plan ausarbeiten - dazu zählt es, Ordnung in die Sicherheitskräfte
zu bringen und sie auszubilden, um Boko Haram in Schach zu halten. Außerdem
muss in die ärmsten Regionen investiert und dringend ein Programm gegen
Korruption entwickelt werden.
Dies ist keine schnelle, scharfe Schockstrategie - die Krise wird nicht in
ein paar Tagen vom Tisch sein. Doch es wäre unmoralisch, sie weiter zu
ignorieren. Unsere globale Gemeinschaft kann sicherstellen, dass der UN-Sicherheitsrat
endlich einen echten Friedensplan vorschlägt.
Wenn wir nichts tun, könnten Tausende ums Leben kommen und Boko Haram
zu einer immer größeren Gefahr werden. Die Anschläge in Paris
haben noch einmal ins Gedächtnis gerufen, dass Terror keine Grenzen kennt
- unterzeichnen Sie jetzt!
Mit anstehenden Wahlen und eskalierender Gewalt ist Nigeria am überkochen.
Die Politiker haben ihre Bürger im Stich gelassen und die internationale
Gemeinschaft hat es zugelassen, dass sich die Situation stetig verschlechtert.
Wir können nicht mehr länger warten: Mit genug Rückenwind könnte
eine Stellungnahme der UNO allmählich das Blatt wenden. Sorgen wir jetzt
dafür.
Mit Hoffnung und Entschlossenheit, Alice, Pascal, Mike, Melanie, Marigona, Ricken und der Rest des Avaaz-Teams
Nigeria: Zehnjährige wird zu Selbstmordattentat gezwungen (Spiegel Online)
Zehnjährige Selbstmordattentäterin in Nigeria (Deutsche Welle)
Boko Haram bringt Nigeria an den Rand des Zusammenbruchs (Die Welt)
Hunderte Tote bei Boko Haram Massaker (Deutsche Welle)
Und auf Englisch:
Nigerias Präsident Jonathan kritisiert Paris-Anschläge, ignoriert
Baga-Massaker (Bloomberg)
In Bildern: Boko Harams Zerstörung in Baga, Nigeria (BBC)