Was ja auch nicht so sehr überrascht, wer wird schon dem Religionslehrer
sagen, ich möchte gerne Terrorist werden, wenn der Lehrer sich selber zum
IS nicht positiv äußert. Außerdem gehen ja nicht alle Kinder
aus islamischen Familien in den Religionsunterricht, wie Elfeshawi selber sagt:
"In manchen Klassen besuchen 90 Prozent meinen Unterricht, in anderen meldet
sich fast niemand an. Bei Letzteren handelt es sich oft um Kinder aus Familien,
die den Glauben nicht praktizieren, andere bevorzugen den Unterricht in Moschee-Gemeinden.
Die werden von Vereinen geführt. Manche gehören nicht der Islamischen
Glaubensgemeinschaft an und fühlen sich nicht an den Lehrplan gebunden."
Somit
dürfte die Lage in den Moschee-Gemeinden bei den nicht an den Lehrplan
gebundenen
Islamlehrern doch wohl anders ausschauen.
Dass im Islam jeder Angriffskrieg verboten ist, hat man dann ja etwa im
islamischen "Osmanischen Reich" gesehen, die Eroberungen dieses
Reiches dienten wohl der islamischen Selbstverteidigung. Die Wiener Türkenbelagerungen
waren ja auch typische Verteidigungsoperationen.
Aber die Aussage
von der "zentralen Stelle" war dann Anlass für einen Leserbrief
an die OÖN. Es erschien doch einigermaßen unverständlich,
dass ein Journalist hier nicht nachfragte: wie heißt diese zentrale Stelle,
wo steht sie genau? Mit einer solchen Nachfrage hätte der Islamlehrer wohl
größere Probleme bekommen.
Im Interview mit den OÖN macht es sich der Islamlehrer Elfeshawi recht
leicht. Er zitiert aus der Sure 5 den Vers 32, ohne dazu einen Zusammenhang
herzustellen, wie er es mit der Sure 9 machte. Denn der Vers 32 der Sure 5 ist
der Schluss der koranischen Abhandlung über Kain und Abel und lautet vollständig:
"Aus diesem Grunde haben Wir (Anm. = Allah) den Kindern Israels
verordnet, dass wenn jemand einen Menschen tötet - es sei denn für
(Mord) an einem andern oder für Gewalttat im Land -, so soll es sein,
als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem
Menschen das Leben erhält, so soll es sein, als hätte er der ganzen
Menschheit das Leben erhalten. Und Unsere Gesandten kamen zu ihnen mit deutlichen
Zeichen; dennoch, selbst nach diesem, begehen viele von ihnen Ausschreitungen
im Land."
Das Zitat über das Töten und das Lebenerhalten
stammt original aus dem Vers 23 des jüdischen Thora-Traktats Sanhedrin
(entstanden ca. im 1. Jh.): "Nur für diesen Zweck wurde der Mensch
erschaffen: Zu lehren, wer eine einzige Seele zerstört, zerstört die
ganze Welt. Und wer eine einzige Seele rettet, rettet die ganze Welt (..)."
Der letzte Satz davon wurde in Israel bei der Ehrung der "Gerechten unter
den Völkern" verwendet, die in der NS-Zeit Juden gerettet hatten.
Wenn
nun ein islamischer Religionslehrer trotz des eindeutigen Verweises in der Sure
auf die "Kinder Israels" so tut als wäre das die "zentrale
Stelle" für die Friedfertigkeit des Islam, da sei auf den darauf folgenden
Vers 33 verwiesen: "Der Lohn derer, die Krieg führen gegen Allah und
Seinen Gesandten und Unordnung im Lande zu erregen trachten, wäre der,
dass sie getötet oder gekreuzigt werden sollten oder dass ihnen Hände
und Füße abgeschlagen werden sollten für den Ungehorsam oder
dass sie aus dem Lande vertrieben würden. Das würde eine Schmach
für sie sein in dieser Welt; und im Jenseits wird ihnen schwere Strafe
auferlegt."
Es wird durchaus so sein, dass sich der Vers 33 auf
damalige Ereignisse, auf "ungehorsame Juden" bezog, die sich gegen
den Islamzwang wehrten. Aber auch 2015 wird kein entsprechend fanatischer Muslim
ein Problem haben, dem Vers 33 zu folgen und zum Beispiel Leute zu erschießen,
die mit Mohammedkarikaturen Unordnung erregt haben. Er wird dabei das beste
Gewissen haben, er folgt ja dem Wort Allahs.
Die Sache ist doch nicht
so einfach, wie man auf islamischer Seite gerne behaupten möchte. Und es
besteht darum durchaus Veranlassung, sich damit kritisch auseinanderzusetzen.
Der Vers 33 der Sure 5 ist keine multikulturelle Bereicherung, sondern eine
mittelalterliche Drohung, die man durchaus ernst nehmen darf!
Nach drei Tagen Wartezeit: Es war ein Brief eines Lesers, der die Leser der OÖNachrichten wieder
einmal nicht erreichte. Weil bei den OÖN ist die Leserbriefredaktion politisch
überaus korrekt: multikulturelle Bereicherungen wie der Islam entziehen
sich der öffentlichen Meinungsäußerungen. Wenn die Leserbriefschreiber
nicht selber eine entsprechende freiwillige Selbstzensur üben, dann helfen
die OÖN! Sowas kommt nicht ins Blatt! Vermutlich müsste man als politisch
unkorrekter Mensch, der keine Demut vor dem Islam hat und deshalb keine freiwillige
Selbstzensur üben will, seine Leserbriefe an die Kronenzeitung richten.
Weil die sind ja populistisch und bringen auch Meinungen, die unerwünscht
sind.
Laut einer IMAS-Meinungsumfrage
von 2010 (seither hat man vorsichtshalber nimmer umgefragt) stehen über
70 % der Menschen in Österreich dem Islam kritisch gegenüber. Diese
Mehrheit ist inzwischen bestimmt größer geworden und hat wohl nun
erst recht zu schweigen.